Zum Erfolg von Marion Rührer-Lettner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, nach einem harten Arbeitstag zu wissen, warum ich morgen wieder zur Arbeit gehen möchte. Erfolg hat auch viel mit dem Begriff Sicherheit zu tun. Wichtig für den Erfolg ist für mich auch, für das Anliegen Umweltschutz Signale nach außen geben zu können. Das bedeutet auch, an meine Kinder weiterzugeben, daß man nicht alles glauben soll, was einem als Konsument von der Wirtschaft vorgesetzt und suggeriert wird.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich. Ich habe ohne spezielles Studium sehr viel erreicht und es dabei geschafft, weder meiner Kinder noch meinen Beruf zu vernachlässigen, das war nicht einfach, darauf bin ich auch ein wenig stolz.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ein wesentlicher Punkt ist für mich Kommunikation. Ich bin sehr anpassungsfähig und in der Lage, verschiedene Perspektiven zu beleuchten. Besonders wichtig ist für mich, aus meinen persönlichen Erfahrungen zu lernen und diesen Prozeß als individuelle Art der Ausbildung zu betrachten. Ich bin generell sehr wissensdurstig und immer an allem Neuem interessiert. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Nach meiner Erfahrung nicht. Ich habe meine Ziele aus meiner Persönlichkeit heraus erreicht.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? GLOBAL 2000 veröffentlicht Informationen, die nicht überall zu finden sind, teilweise auch Informationen, die von Wirtschaft oder Politik bewußt blockiert und zurückgehalten werden. Wesentlich ist unsere Unabhängigkeit, die nur durch das Arbeiten mit privaten Spendengeldern gewährleistet wird. GLOBAL 2000 spricht über Dinge, über die andere schweigen. Ein wichtiges Ziel ist nicht nur öffentliche Kritik, sondern auch das Anbieten alternativer Lösungen. Wichtige Projekte sind unter anderem die Anti-Atombewegung, das Forcieren der biologischen Landwirtschaft, das weite Thema der alternativen Rohstoffe und die Problematik der Gentechnologie. Die Spender sind vor allen Privatpersonen und in geringerem Umfang auch Unternehmen, wobei die Sponsoring-Kriterien unsererseits extrem hoch liegen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mir war mein Beruf immer wichtig und notwendig, um meinen Kindern und mir selbst einen bestimmten Lebensstandard zu ermöglichen, trotzdem ist es auch wichtig, einfach nur Zeit für die Familie zu haben. Es ist für mich vor allem eine Frage der Organisation, diese beiden Bereiche miteinander zu vereinbaren. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man sollte in seinem Leben Augen und Ohren offen halten, nicht alles glauben und möglichst jede Information kritisch hinterfragen. Gerade junge Menschen sollten in der Lage sein, sich in die Position eines anderen Menschen hineinzuversetzen. Auf jeden Fall sollte ein junger Mensch lernen, auch auf seine Gefühle zu achten und nicht nur „aus dem Kopf heraus“ zu leben und zu handeln.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte längerfristig die Strukturen, die meinen Bereich betreffen, näher analysieren und möglichst optimieren. Das wichtigste Ziel ist natürlich, den Umweltschutz einer breiteren Bevölkerung zugänglich zu machen und auch jüngere Menschen anzusprechen.