Zum Erfolg von Karl Nehammer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich schlicht und einfach ehrliche und konsequente Lebensführung. Meine Leistung soll von jenen Menschen anerkannt werden, für die ich sie erbringe, und die gewünschten Resultate bringen – ist dies der Fall, bin ich erfolgreich.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich führe ein schönes, relativ bescheidenes Leben, das ich mir selbst ausgesucht habe. Da ich niemals krampfhaft etwas nachlaufen muß, fühle ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Eine meiner Stärken ist Toleranz, wobei die Gratwanderung zwischen den Erfordernissen des Marktes und den Wünschen und Traditionen der Bauern nicht immer einfach zu bewerkstelligen ist. Die Produzenten, die der Genossenschaft ihre Ware zum Verkauf anvertrauen, müssen nicht zuletzt auch meiner Person ein hohes Maß an Vertrauen entgegenbringen. Ich habe immer nach bestem Wissen und Gewissen versucht, diesen Anspruch zu erfüllen. Es liegt mir, mit Menschen umzugehen und Konflikte auf ehrliche und kooperative Art zu bereinigen. Dazu gehört auch sehr viel Geduld, da der landwirtschaftliche Bereich sehr eng mit Tradition verbunden ist. Mir war immer bewußt, daß ich für viele Existenzen Verantwortung trage, dieser Tatsache habe ich immer Rechnung getragen. Diese Faktoren sehe ich als Grundlage meines persönlichen Erfolges.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Als besondere Bestätigung meiner Arbeit habe ich die Bestellung zum Alleinvorstand der Genossenschaft erlebt, die nicht, wie allgemein üblich, durch den Aufsichtsrat, sondern in geheimer Wahl durch die Generalversammlung erfolgte.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere meine Mitarbeiter durch meine eigene Freude an der Arbeit und somit durch mein Vorbild.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Der wichtigste Faktor ist die Qualität der Produkte, die nicht nur den effizienten Einsatz der Technik, sondern auch viel Gespür für die Besonderheiten des regionalen Marktes erfordert. Daher sind die Produkte unseren Größenverhältnissen entsprechend, im Vergleich mit den Konkurrenten aus der EU durchaus wettbewerbsfähig. Der zweite wichtige Faktor ist die hohe Qualität unserer Dienstleistungen als Genossenschaft, also das Kühlen (insbesondere das Erhalten der Kühlkette), das Sortieren und der Transport der Ware. Wir versuchen, all diese logistischen Leistungen durch innovative Maßnahmen auf einem sehr hohen Niveau zu halten. Sowohl im Bereich der Produktion als auch im Bereich der Logistik ist ein sehr hohes Maß an menschlicher Qualifikation notwendig, die wir als besondere Stärke des Unternehmens betrachten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Sowohl meine Frau als auch ich haben immer sehr viel gearbeitet, daher hat sich das Familienleben stets sehr stark auf das Wochenende konzentriert, doch das kam sowohl den Lebensvorstellungen meiner Frau als auch den meinen durchaus entgegen. Dafür aber habe ich die Zeit in der Familie immer als besonders intensiv erlebt.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man muß sich als Mensch nicht verkaufen, wenn man einem Problem demütig gegenübertritt und einer Sache dient. Vor allem darf man Problemen nicht davonlaufen. Wichtig ist es auch, teamfähig zu bleiben und zu versuchen, sich in eine Gruppe einzuordnen. Eine gute Ausbildung ist dabei sehr wichtig, doch sollte man allzu hohe Spezialisierung vermeiden und sich besser ein breites Spektrum an Wissen aneignen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Der Anpassungsbedarf in meiner Branche ist sehr hoch, besonders in Hinblick auf die anstehende Osterweiterung. Deshalb besteht mein Ziel darin, diese Anpassung voranzutreiben, um den Fortbestand des Unternehmens zu gewährleisten. Auch möchte ich einen Nachfolger finden, der den Betrieb in meinem Sinne weiterführt. Ich persönlich wünsche mir, noch lange die Möglichkeit zur Mitgestaltung zu haben, im Privatleben möchte ich den Übergang in die Pension ohne Verlust an Lebenssinn bewerkstelligen.