Zum Erfolg von Herbert Glanznigg
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, das umzusetzen, was man sich vorgestellt hat und jene Dinge zu erreichen, die man sich selbst zum Ziel gesetzt hat.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich heute als erfolgreich, weil ich meinen Prinzipien treu blieb, immer guten Umgang mit anderen Menschen pflegte und mich heute durch das Erreichen meiner Ziele in meiner Arbeit bestätigt fühle.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Da ich meine eigenen Fähigkeiten gut einschätzen kann, steckte ich mir auch die richtigen Ziele. Ich bin generell ein Mensch, der sich seine Ziele im erreichbarer Nähe steckt, sich aber doch immer wieder neue Herausforderungen sucht, wenn er ein Erfolgserlebnis hatte. Auf dem Weg dorthin bin ich sehr flexibel, das heißt, ich hinterfrage meine Methoden und justiere sie nach, wenn es nötig ist. Ich lebe in der Gegenwart (mit einigen Richtlinien für die Zukunft) und kann mir selbst Fehler verzeihen; wenn ein Fehler geschehen ist, kann ich ihn sowieso nicht mehr rückgängig machen. Ich analysiere ihn, wende mich aber danach wieder neuen Dingen zu.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Der Wendepunkt war das Jahr 2000, zu diesem Zeitpunkt fühlte ich mich zum ersten Mal wirklich erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine gute Entscheidung war es, mit einem Partner zusammenzuarbeiten, von dem ich mich allerdings voriges Jahr wieder trennte – ob letztere Entscheidung eine erfolgreiche war, wird sich erst in Zukunft zeigen.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Originalität ist immer der bessere Weg, weil derjenige, der originell ist, immer einen Vorsprung gegenüber – auch seinen – Imitatoren hat.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, das war Architekt Haas, der leider vor acht Jahren verstarb. Ich arbeitete in einigen Projekten mit ihm zusammen und wir planten, ein gemeinsames Büro zu eröffnen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich erfahre Anerkennung wenn ich ein Projekt erfolgreich abgeschlossen habe, vor allem in Form von Lob durch mein Umfeld, von Kunden und Geschäftspartnern. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Architektur wird heute oft nur danach bemessen, wieviel sie kostet, nicht nach der Lebensqualität. Diese Einstellung der Gesellschaft ist ein Manko, das man durchaus als gewisse Problematik bezeichnen kann.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Der Weg, den ich gehe, wird von meinem Umfeld im allgemeinen akzeptiert.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich führe mein Unternehmen gemeinsam mit einem weiteren Mitarbeiter, mit dem ich seit kurzer Zeit zusammenarbeite. Selbstverständlich trägt er durch seine Arbeitsleistung zum Erfolg meines Unternehmens bei.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich lege großen Wert auf Eigeninitiative und die richtige Einstellung zur Arbeit. Mitarbeiter müssen sich mit ihrem Beruf und den jeweiligen Projekten identifizieren, ich möchte niemanden beschäftigen, der bei mir nur sein Geld verdienen will.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich gewähre meinem Mitarbeiter sehr viele Freiheiten, betrachte ihn nicht als Angestellten, sondern eben als „Mit-Arbeiter“ im wahrsten Sinne des Wortes und spreche Anerkennung aus. Ich halte in dieser speziellen Arbeitswelt nichts von hierarchischen Strukturen, ich glaube eher an eine Rollenverteilung, die vertikal und auf demokratischer Basis funktioniert.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Beide Bereiche greifen in meinem Leben sehr stark ineinander, ich habe kein Problem, sie zu vereinbaren.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich verwende etwa ein Zwanzigstel meiner Arbeitszeit für meine Fortbildung.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man sollte sich nicht nach finanziellen Kriterien für einen Beruf entscheiden, sondern nach der Lebensqualität – wenn man überzeugt ist, die richtige Tätigkeit gefunden zu haben und darin seine Erfüllung findet, ist der finanzielle Aspekt nachrangig, denn dieses Gefühl kann man sich nicht um viel Geld erkaufen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, meinen Beruf so wie bisher auszuüben. Generell nehme ich die Dinge, wie sie kommen – ich möchte mein Unternehmen noch etwas vergrößern und hoffe, wieder vermehrt künstlerisch interessante Projekte annehmen zu können.
Ihr Lebensmotto?
Ich lebe in der Gegenwart und versuche, jede Sekunde bewußt zu leben.