Zum Erfolg von Hannes Tschernigg
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich dann gegeben, wenn ich selbst zufrieden bin, sowohl finanziell als auch familiär.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, denn ich besitze einerseits eine sehr intakte Familie und bin auch mit der Firma in einer guten Auftragslage.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Um in der gegenwärtigen Situation bestehen zu können, sind vor allem Hartnäckigkeit und Zielstrebigkeit wesentliche Punkte.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die wesentlichste Entscheidung war die Übernahme des Betriebes im Jahre 1984.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Beides, wobei die reine Imitation alleine recht kurze Füße besitzt.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ausschlaggebend für den beruflichen Erfolg waren in erster Linie meine Eltern. Zur Zeit treffe ich aber meine eigenen Entscheidungen.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Es gibt so etwas wie einen gewissen Kuchen am Markt, und ein jeder möchte von diesem Kuchen naschen. Zur Zeit ist dieser Kuchen nicht mehr allzu groß. Das öffentliche Auftragsvolumen stagniert, und auch in der privaten Wirtschaft ist ein hoher Vertrauensvorschuß notwendig, um zu guten Aufträgen zu kommen. Ein großes Problem sind vor allem die mit Dumpingpreisen arbeitenden Großmärkte. Wir werden auch immer öfter für reine Einbauten gerufen, bei denen die Kundschaft sich das Material bereits selbst besorgt hat. Aber auch die uns überlassene Ausbildung ist insofern problematisch, als gute Leute dann oft von anderen, teils auch branchenfremden Firmen abgeworben werden.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Da ich mich teilweise etwas von meinen Mitbewerbern distanziere, denke ich, daß ich nicht so in aller Munde stehe. Ich gehe da ganz meinen eigenen Weg, der sich, wie man sieht, auch bewährt hat.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich besitze einige sehr gute Mitarbeiter, teilweise aber auch schwächere, da ich ja nicht alle selbst ausbilden konnte.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Dies ist vor allem hinsichtlich der Lehrlingsauswahl ein kleines Lotteriespiel. Für heuer bin ich aber sehr zufrieden, da ich wißbegierige, tüchtige und engagierte Leute ausbilde.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Auf der Baustelle durch anerkennende Gespräche. Ich frage auch immer wieder nach persönlichen Problemen, halte meine Mitarbeiter aber doch an, ordentlich zu arbeiten, exakt und genau zu sein.Worin liegen die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sind ein noch kleines überschaubares Unternehmen. Äußerlich gesehen sind wir schlicht und zweckdienlich, versuchen aber, technisch immer am neuesten Stand zu sein.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
An erster Stelle steht der Betrieb. Ich bin aber kein Stadtmensch und fahre am Wochenende mit der Familie sehr oft aufs Land.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich bildete mich früher vor allem in Wifi-Kursen weiter. Jetzt fahre ich vor allem auf Messen, etwa zur Aquatherm nach Wien, und zu Produktvorstellungen. In unserem Gewerbe ist es wichtig, technisch nicht zurückzustehen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Früher hat man gesagt, man soll am Boden bleiben. Gewisse Reserven sind ebenfalls wichtig. Einen zu großen Betrieb würde ich nicht mehr führen wollen, da die Auftragslage und die Konkurrenz in der jetzigen Zeit sehr hart sind. Wichtig ist auch, sich gut zu orientieren, in welchen Bereichen man sich die Arbeiten sucht.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte noch zwanzig Jahre den Markt mitbestimmen. Meine Tochter, die die Fachhochschule in Pinkafeld besuchen möchte, ist ebenfalls am Gewerbe interessiert, und ich würde mich freuen, wenn sie in den Betrieb eintreten würde.
Ihr Lebensmotto?
Die Kraftquelle für mich liegt in der Natur.