Zum Erfolg von Alfred Bandat
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich eine größere Veranstaltung über die Bühne gebaracht habe und mich danach mit einem Gläschen Wein hinsetze und sagen kann: „Das ist gut gelaufen“, fühle ich mich erfolgreich. Im Gastgewerbe mißt sich der Erfolg am Jahresende an den Zahlen, beziehungsweise an der Gäste- und Mitarbeiterzufriedenheit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Das kann ich nicht beantworten, wer ist erfolgreich? Ich glaube, den Erfolg bestimmen die anderen und nicht man selbst.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine Auslandsaufenthalte und die enge Zusammenarbeit mit anderen Menschen waren sicher ausschlaggebend für meinen heutigen Erfolg.Wie begegnen Sie den Herausforderungen des beruflichen Alltags? Obwohl ich ein sehr spontaner Mensch bin, versuche ich alle auftretenden Probleme in Ruhe zu lösen, nachdem ich einige Zeit gründlich darüber nachgedacht habe.In welcher Situation haben Sie sich erfolgreich entschieden? Das ist schwer zu sagen, denn man kann nicht sagen, der eine Weg war der richtige, wenn man den zweiten gar nicht probiert hat. Im Nachhinein ist es immer leicht zu sagen, das wäre besser oder schlechter gewesen, aber ich kann doch ruhigen Wissens behaupten, daß ich alles, was ich bisher gemacht habe, wieder genauso machen würde.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich komme aus einer Familie, die mit Gastgewerbe nie etwas zu tun hatte. Es gab viele Vorbilder, die sich aber im Laufe meiner Entwicklung und meiner Professionen immer wieder geändert haben.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Euroumstellung war sicher sehr hart und der Preisdruck ist nach wie vor sehr problematisch. Die Kalkulationen werden immer schwieriger, die Steuerabgaben immer mehr, die Fastfoodketten immer größer,- und die Gäste sind nicht bereit, mehr auszugeben als bisher. Es sehr schwierig, langfristig ein gutes Preis/Leistungsverhältnis anzubieten.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Für mich sind die Mitarbeiter sehr wichtig, mit ihnen steht und fällt jeder Betrieb.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
In der Gastronomie muß ein Mitarbeiter genauso Gastgeber sein wie bei sich zuhause. Er muß sich so mit dem Unternehmen identifizieren, als wäre es sein eigener Betrieb und dem Gast das Flair vermitteln, in dem er sich selbst wohlfühlen würde. Für mich ist es wichtig, daß ein Mitarbeiter lebensfroh und extrovertiert ist und bereit ist, persönlich zurückzustecken. Im Gastgewerbe gibt es keine fix geregelten Arbeitszeiten, Wochenende, Feiertage usw., es darf ihm nichts ausmachen, auch einmal eine Stunde länger zu bleiben, er muß dann aber mindestens genauso freundlich sein wie sonst auch.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich versuche ihnen Vorbild zu sein, sie durch Einzel,- aber auch Gruppengespräche und Seminare zu motivieren.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Der Florianihof zeichnet sich durch Freundlichkeit und Flexibilität aus, denn wir versuchen, den individuellen Wünschen jedes Gastes gerecht zu werden. Wir wollen dem Gast nicht das verkaufen, was wir wollen, sondern genau das, was er möchte. Essen und trinken können die Gäste überall; wir möchten ihm das passende Ambiente, das „Quentchen mehr“ anbieten.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Gute Konkurrenz belebt das Geschäft und fordert uns jeden Tag aufs Neue heraus. In der heutigen Zeit ist es nötig, neue Wege zu gehen, die Konkurrenz im Auge zu behalten, aber sich ihr gegenüber offen und fair zu verhalten. In Mattersburg gibt es eigentlich nur den Florianihof als Übernachtungsmöglichkeit, also keine Konkurrenz als solche. Deshalb müssen wir uns selbst immer wieder in Frage stellen und ständig an uns arbeiten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Im Gastgewerbe gibt es keine strikte Trennung zwischen Privat- und Berufsleben: Im Gastgewerbe übt man seinen Beruf nicht aus, man lebt ihn.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Warum in die Ferne schweifen, das Gute ist so nah. Die Leute fliegen in andere Länder, wollen kulinarische Abwechslung, freuen sich nach drei Wochen Urlaub aber auf nichts anderes als auf das Schnitzel daheim. Wir bleiben bodenständig und bei der guten Österreichischen Küche. Jeder junge Gastronom soll viel Erfahrung sammeln, sich aber dann auf etwas spezialisieren.
Ihr Lebensmotto?
Das Leben ist kurz, man soll es genießen!