Zum Erfolg von Andreas Klik
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, einen Großteil der Dinge, die ich mir vornehme, auch umzusetzen und zufrieden zu sein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja und Nein. Ich konnte vieles erreichen, es wird aber auch Ziele geben, die ich nie umsetzen werde. Ich bin aber grundsätzlich zufrieden, da ich Beruf und Privatleben harmonisch lebe.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausdauer und Fleiß. Ich versuche die Dinge, die ich mir vornehme, zu realisieren. Ich neige zwar oft dazu, sehr sprunghaft zu sein, und vieles machen zu wollen, aber ich versuche auch, es zu einem Ende zu bringen. Ich bin kein Mensch, der vorzeitig aufgibt. Mein Umgang mit den Mitarbeitern ist sehr kollegial, und die Mitarbeitermotivation ist meine Stärke.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche mir einen gewissen Zeitplan zurechtzulegen und differenziere zwischen wichtigen und unwichtigen Aufgaben. Wichtige bringe ich schnell hinter mich, sofern ich sie nicht delegieren kann. Ich schiebe die Arbeit nicht auf, damit ich danach in Ruhe jenen Dingen nachgehen kann, die mich interessieren.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität ist ideal und gut für Nischen. Man kann damit viel leisten. Häufig greift man aber bereits Vorhandenes auf und verbessert dies. Beide Komponenten braucht man für den Erfolg.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ein amerikanischer Kollege, der vor neun Jahren ein Jahr an der Universität Vorlesungen hielt, ermöglichte mir meinen Aufenthalt in Amerika und trug dazu bei, daß ich Selbstwertgefühl entwickelte, weil er mir zutraute, Projekte einzureichen. Eine weitere prägende Persönlichkeit war mein ehemaliger Chef.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung bedeutet, von Menschen geschätzt zu werden, auf deren Meinung ich großen Wert lege, sei es im beruflichen oder im privaten Bereich.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
In unserem Forschungsbereich werden die meisten Mitarbeiter über Förderungsmittel finanziert. Leichter erhält man diese, wenn man dem Mainstream folgt, wie beispielsweise Forschungsprojekten, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Bei der Zusammenarbeit mit anderen Fachrichtungen wie der Ökonomie oder im Rahmen von EU-Projekten verfügt die einzelne Institution über weniger finanzielle Mittel, hat jedoch den Vorteil, Erkenntnisse aus anderer Sicht zu erhalten. Ein Spagat, der zu bewältigen ist.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter sind ganz wesentlich an meinem Erfolg beteiligt. Ich wäre allein gar nicht imstande, alles selbst zu machen. Das Team wird immer wichtiger, denn die Aufgaben im Verwaltungsbereich nehmen zu.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Zuerst orientiert man sich natürlich am Lebenslauf, schaut, wie lange jemand studierte und was er nebenbei gemacht hat. Am wichtigsten ist, daß der Bewerber in unser Team paßt. Der Bewerber sollte gut qualifiziert sein, Einzelkämpfer brauchen wir nicht.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich gebe klare Vorgaben. Wenn diese Ziele erreicht werden, belohnen wir den Mitarbeiter zum Beispiel mit der Teilnahme an einer Tagung im Ausland auf Kosten des Instituts. Auch versuche ich, den Mitarbeitern durch Zeitausgleich entgegenzukommen. Gemeinsame Aktivitäten , wie Skitage oder gemeinsames Laufen stärken das Team. Wesentlich erscheint mir den Mitarbeitern zu kommunizieren, warum sie Erfolg hatten. Neben Lob und Anerkennung versuche ich meinen Mitarbeitern, soweit es möglich ist, Freiheiten zu geben, damit sie sich selbständig entwickeln können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich denke, daß ich jetzt mehr Zeit für mein Privatleben habe.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Fortbildung ist für mich und meine Mitarbeiter ein wesentlicher Teil der Arbeit, sonst bleibt man am Fleck stehen. Zehn bis 15 Prozent meiner Arbeitszeit verbringe ich mit dem Durchlesen von Fachjournalen, dazu kommen monatliche Tagungen und vier bis fünf interne Kurse für die Mitarbeiter.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es ist wichtig, in allen Dingen großes Engagement zu zeigen, Interessen zu haben, fleißig zu sein und die soziale Komponente nicht zu vergessen. Ich glaube, daß eine gute fundierte Ausbildung für den Start wesentlich ist.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Beruflich ist es mein Ziel, gute Ideen für interessante Forschungsprojekte einzubringen und dafür die notwendigen finanziellen Mitteln zur Verfügung gestellt zu bekommen. Denkbar wäre für mich auch, ein paar Jahre ins Ausland zu gehen und an einer anderen Universität zu arbeiten.