Zum Erfolg von Franz Kubacek
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ein Teil meines beruflichen Erfolges liegt im Hydrobalance-System, das bei allen Beteiligten großen Anklang findet. Erfolg im allgemeinen bedeutet für mich, Ideen oder Teile davon zu realisieren; der finanzielle Aspekt ist dabei nicht der ausschlaggebende.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich. Ich habe vieles erreicht und noch einige Ziele, die ich erreichen möchte. Seit 2007 fühle ich mich auch finanziell erfolgreich. Mit dem Hydrobalance-System bin ich auf einem stabilen Weg, doch läßt sich am System noch einiges weiterentwickeln. Ein recyclebarer Filter, mit dem wir rasch - quasi über Nacht - ins biologische System eingreifen können, ist in Planung, Studien dazu laufen bereits. Der Markt ist sehr dynamisch, und stehenzubleiben wäre kontraproduktiv.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin ein sehr kreativer Mensch und bringe Teile meiner Persönlichkeit in meine Arbeit ein; das macht mich - frech ausgedrückt - zu einem Künstler. Ich bin im Gegenzug aber kein Unternehmer oder Chef per se, meine Mitarbeiter arbeiten jedoch gern mit mir zusammen, weil sie ähnlich empfinden. Ich habe große Freude an meiner Tätigkeit, bin sehr engagiert und kann meine Begeisterung auf meine Kunden und Mitarbeiter übertragen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Man sagt mir nach, daß ich ein Mensch bin, der erst dann so richtig aktiv wird, wenn jeder andere aufgibt. Ich bin für leichte Dinge schwer zu motivieren und scheue mich nicht, Herausforderungen anzunehmen. Ich löse die meisten Probleme grundsätzlich ad hoc und bin daran gewöhnt, flexibel zu agieren und vielschichtig bzw. vernetzt zu denken. Ich höre mir gern die Meinung meiner Mitarbeiter an, treffe Entscheidungen aber letztlich allein, weil ich schließlich auch dafür verantwortlich bin. Derzeit arbeiten wir in Wien, in der Krieau, an einem Teich im Ausmaß von 6.000 m - der erste Teich der Welt, der auf zwei Etagen gebaut wird (Fertigstellung 2020) -, und jeder einzelne Schritt ist für mich sonnenklar.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mit meinem schlagkräftigen Team kann ein Teichbau innerhalb von fünf Tagen erfolgen. Meine Mitarbeiter identifizieren sich mit jedem Projekt - es ist „ihr“ Teich, und sie erfreuen sich selbst am Endprodukt; das sind wesentliche Faktoren für den Erfolg des Unternehmens.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich kann meine Mitarbeiter für meine Ideen begeistern und lege großen Wert auf Menschen, die bereit sind, eigenverantwortlich zu agieren, weil ich keinen Druck auf jemanden ausüben möchte. Selbstverständlich setze ich fachliche und gestalterische Qualifikation voraus, wichtig ist aber vor allem der Wille, sich selbst einzubringen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Das Schöne an der Arbeit ist für die Mitarbeiter das Endprodukt, und daher achte ich bei großen Projekten darauf. Bei längerem Einsatz an einem Projekt, sei es im In- oder Ausland, nehme ich Rücksicht auf das Erfolgserlebnis und die Familie und verändere die Arbeitspartien und -einsätze.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Ich bin sehr naturverbunden und versuche, naturnah zu bauen - es gibt in meinem Konzept keine geraden Wege, sondern der Natur angepaßte Linien, nach Möglichkeit verwende ich natürliche Materialien - und deshalb kann ich guten Kontakt zu Menschen herstellen, die sich einen Naturgarten wünschen. Bei diesem Verhältnis spielt Sympathie eine große Rolle, andererseits verfüge ich aber auch über hohes Fachwissen und biete eine sehr fundierte und individuelle Beratung. Nachhaltigkeit ist wichtig; ich setze Produkte ein, die lange halten, wiederverwertbar sind, deren Produktion möglichst schonend abläuft, und die geringe Transportkosten verursachen. Beispielsweise kaufe ich den Granit in Österreich und nicht in China, obwohl er dort um ein Vielfaches günstiger ist. Meine oberste Maxime ist Ehrlichkeit; wenn beispielsweise jemand keine Kröten oder Frösche mag, kann ich ihm unter keinen Umständen einen Teich verkaufen. Der dritte Punkt ist selbstverständlich die fachlich fundierte Ausführung des Projektes. Mit dem Namen Hydrobalance möchte ich nicht nur die natürlichen Vorgänge der Wasserselbstreinigung durch Mikroorganismen, sondern auch die kreative und harmonische Gestaltung der Teiche hervorheben, der Garten ist für mich ein Lebensraum, für den ich sehr viel Gefühl habe. Mit den zwei neugegründeten Unternehmen (Hydrobalance und Austrian Aquatic) erhalten die Kunden alles aus einer Hand - Beratung, Material, Ausführung und Nachbetreuung -, was sehr geschätzt wird. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Die Weitergabe von Know-how betreibe ich sehr konsequent, denn jeder funktionierende Teich ermöglicht neue Verkäufe, und nicht funktionierende verhindern diese, egal wer ihn baut. Der Austausch in der Branche ist in den letzten Jahren sehr gut, wir liegen absolut im Trend und verzeichnen daher extrem hohe Zuwachsraten. Im Jänner 2008 veranstalte ich ein Seminar für Teichbauer in Ägypten für hundert Teilnehmer, wo ich die neuesten Erkenntnisse und Techniken präsentieren werde.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es gelingt mir nur schwer, diese beiden Bereiche zu vereinbaren, weil ich mich derzeit sehr stark für das Unternehmen engagiere. Kraft schöpfe ich aus meiner persönlichen Weiterentwicklung, insbesondere aus der Tätigkeit als Aufstellungsleiter und anderen persönlichkeitsbildenden Seminaren. Mein Umfeld profitiert ebenso von meiner Gelassenheit und Kraft.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich rate jedem jungen Menschen, seinen Neigungen und Interessen zu folgen. Eine fundierte fachliche Ausbildung ist wichtig, aber nicht alles - breites Allgemeinwissen und gesunder Hausverstand zählen oft mehr als die beste Universitätsausbildung. Man sollte sich seiner Stärken und Schwächen bewußt werden und sich Partner suchen, die einem dabei helfen, seine Schwächen auszugleichen. Wenn man ein Unternehmen gründet, darf man nicht auf die betriebswirtschaftliche Seite vergessen, genauso wichtig ist aber auch Kreativität. Kann man beides (zum Beispiel mit einem Partner) vereinbaren, hat man die beste Grundlage für Erfolg.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Eines meiner Ziele liegt darin, das Hydrobalance-System publik zu machen und in Österreich, bald auch in ganz Europa und vielleicht sogar in den USA anbieten zu können. Persönlich möchte ich mich aus dem Alltagsgeschäft etwas zurückziehen und verstärkt der Weitergabe von Know-how und dem Schreiben eines Buches widmen. Geplant sind auch der Umzug in ein größeres Büro und die Einstellung von zwei Mitarbeitern. Meine Partner, also diejenigen, die mit dem System bereits arbeiten, sollen in Zukunft den Privatkundenbereich bearbeiten. Ich möchte mich mehr auf große Bauträger, Hotels und auf den Großhandel allgemein konzentrieren.