Zum Erfolg von Heike Fieberg
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich fühle mich erfolgreich, wenn ich in den Spiegel sehen und mich darauf freuen kann, was mir der Tag bringen wird. Wenn ich andere Leute zufriedenstellen oder glücklich machen kann, gibt mir das große Befriedigung und damit das Gefühl, erfolgreich zu sein.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die Grundvoraussetzung, mich selbständig zu machen gab mir sicherlich mein Vater mit auf den Weg, der mir immer das Gefühl vermittelte, etwas erreichen zu können. Die Sicherheit, daß jemand an mich glaubt, hat mich dann auch nie daran zweifeln lassen, auch tatsächlich erfolgreich sein zu können. So habe ich Hindernisse nie als Bürde empfunden. Ich habe keine Angst davor, Dinge in Angriff zu nehmen - ich könnte es mir nur nicht verzeihen, dies nicht zu getan zu haben.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Neben meinen Eltern, die mir mein Rückgrat unglaublich gestärkt haben, nimmt hier sicher der Chef des Verlages eine wesentliche Position ein, bei dem ich mein Praktikum absolvierte. Daß jemand Leute so wie er motivieren kann, hat mich sehr beeindruckt. Leider starb er kurz nach unserer Firmengründung.Welche Rolle spielen Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg? Hier tut sich ein kleiner Zwiespalt in mir auf. Einerseits weiß ich, welches Glück es für uns war, in Lettland Leute zu finden, die bereit waren, viel Energie in eine neue Unternehmung zu investieren. Andererseits war ich doch verwundert darüber, wie schnell sich Zufriedenheit einstellen kann, wenn doch noch so viel zu erarbeiten wäre. Die Einstellung, daß man sich nicht allzu lange auf seinem Erfolg ausruhen kann, mußte erst vermittelt werden.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Außer in Bereichen, in denen Fachwissen notwendig war, war ich sehr auf meine Intuition angewiesen. Die Ausbildungsmöglichkeiten waren in Lettland recht gut und somit gab es auch viele Hochschulabgänger. Die Einschätzung der menschlichen Qualitäten erforderten sehr viel Gespür.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich denke, meine große Stärke ist es, mit meinen Mitarbeitern zu sprechen und Ihnen dabei das Gefühl zu geben, etwas gemeinsam erreichen zu wollen und andererseits sehr gut abklären zu können, welche Tätigkeit man wem zutraut und auch zumuten kann und wo seine Wünsche liegen. Jemandem zeigen zu können, welche Stärken ich in ihm sehe und wie ich diese im Unternehmen einsetzen kann, gelingt mir, glaube ich, recht gut. Auch halte ich von rein finanziellen Anreizen nicht viel. So sind mir Ausbildungsmaßnahmen oder soziale Errungenschaften, speziell in einem Land, das nicht mit sozialer Sicherheit gesegnet ist, weit wichtiger und geben einem Mitarbeiter wesentlich mehr Motivation.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Eine Mitarbeiterin verglich mich einmal mit einer großen weißen Katze, die ihre Katzenbande gut zusammenhält, aber auch immer da ist, wenn jemand Zuneigung braucht.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Flexibilität und das Eingehen auf den Kunden zählt sicher zu unseren wichtigsten Stärken. Der Kunde ist Mittelpunkt und muß sich gut aufgehoben fühlen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Der Beruf ist für mich alles, was zur Folge hat, daß ich eigentlich kein Privatleben habe. Ich empfinde dabei aber keinen Verlust, da ich mich zu einem großen Teil in meiner Arbeit wiederfinde. Für Freunde und meine Familie finde ich immer Zeit. Ich habe auch das Glück, daß ich mich mit meinem damaligen Lebensgefährten noch immer sehr gut verstehe, der mir nach wie vor eine große Stütze ist und mir beratend zur Seite steht. An Familie und Kinder ist jedoch zur Zeit nicht zu denken.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich würde sagen, daß gut ein Sechstel meiner Arbeit der Fortbildung zugute kommt. Fortbildung ist für mich ein kontinuierlicher Prozeß, der sich mit meiner Tätigkeit ergibt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein wichtigstes Zie besteht darin, meine Firma richtig erfolgreich zu machen.
Ihr Lebensmotto?
Denk positiv - es gibt für jedes Problem eine Lösung!