Zum Erfolg von Claudia Sammler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, die mir gesteckten Ziele zu erreichen, mehr als das Vorgenommene zu schaffen und positive Resonanz für meine Ideen zu erhalten.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Wir versuchen, bei tausend Kollegen in Leipzig, individuelle Wege zu gehen und, bei eher restriktiven Werbemöglichkeiten für Anwälte, alle Möglichkeiten an Informations- und Schulungsveranstaltungen auszuschöpfen. Dabei möchten wir Verständnis für die Dienstleistung schaffen, indem wir uns zum Beispiel an Vereine und Organisationen wenden und versuchen, eine umfassende Beratung und starken Kundenkontakt mit sichtbarem Engagement zu gewährleisten. Dazu ist permanente Präsenz und eine damit verbundene große Mobilität notwendig, die in unserem Beruf nicht unbedingt üblich ist.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich bin der typische „Zufalls“-Jurist, der einmal etwas ganz anderes machen wollte, nämlich Medizin studieren. Daraus ergaben sich jedoch auch selbst erarbeitete Stärken, indem ich über meine Affinität zum medizinischen Bereich mein Rechtsverständnis sehr spezifisch zur Anwendung bringen kann, was mir vielleicht einen kleinen Vorsprung gegenüber der Kollegenschaft im Sozialrecht verschafft.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Als ich vor drei Jahren selbständig als Anwalt zu arbeiten begann, hatte ich meine ersten kleinen Erfolgserlebnisse, die mir aufgrund der bis dahin erworbenen Fachkenntnisse und Innovationsansätze zu einem gewissen fachlichen Respekt und Achtung von anderen verhalfen. Dieses Zurückbekommen erbrachter Leistung in Form von Anerkennung bestärkt mich in meinem Weg, zu versuchen, Dinge auf einer menschlicheren Ebene zu bearbeiten.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Gerade dadurch, daß unser Unternehmen noch am Anfang steht, müssen wir, wenn ein Mitarbeiter aus welchem Grund auch immer ausfällt, alle Arbeit selbst erledigen, was uns zeitmäßig wiederum zurückwirft. Allein darum sind für uns engagierte Mitarbeiter ungeheuer wichtig.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Der persönliche erste Eindruck ist für uns noch immer das wichtigste. Wir haben die Erfahrung gemacht, daß gute Noten noch keine gute partnerschaftliche Zusammenarbeit garantieren, auch wenn die fachliche Kompetenz unbestritten ist. Wir verwenden keine Methodik, wie sie zum Beispiel von großen Firmen angewandt wird, sondern müssen in unserem kleinen Team andere Maßstäbe der Zusammenarbeit definieren, in der Effizienz nicht über eine Anzahl spezifischer Stärken zu erreichen ist, sondern sehr stark vom Zusammenspiel der wenigen, dafür um so wichtigeren, Personen abhängt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir versuchen einen guten Kommunikationsfluß zu schaffen, der die Zusammenarbeit offen und familiär gestaltet, was für einen Ideenaustausch unabdingbar ist. Ich persönlich motiviere mich über meine Ideen und sehr stark durch das Laufen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich bin jung, was mir in verstaubteren Kreisen, zumal als Frau, schon einmal Probleme hinsichtlich Akzeptanz machen kann; auch vor dem Hintergrund, daß ich Mutter von zwei kleinen Kindern bin. Aber ich denke, daß man mich auch ohne die Erfahrung eines altgedienten Anwalts wegen meiner Zielstrebigkeit und meines zügigen und korrekten Arbeitsstils schätzt.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Diese sehe ich in unserem Streben nach innovativen Lösungen, die nur vor dem Hintergrund einer persönlichen Spezialisierung bei gleichzeitig großer Bandbreite innerhalb unseres Unternehmens möglich sind. Gleichzeitig müssen wir uns auf die Bereiche, die wir aufgrund rein personeller Ressourcen besitzen, beschränken, da Rechtsprechung in den einzelnen Sparten immer spezifischer funktioniert. Andernfalls muß ich bereit sein, Mandanten an einen kompetenten Kollegen zu verweisen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Kinder sind in Tagesstätten untergebracht, ohne die es kaum funktionieren würde, da mein Lebenspartner auch berufstätig ist. Es erfordert eine sehr gute Organisation, die beiden Bereiche miteinander zu vereinbaren.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich bin gerade dabei, meine Fachanwaltsausbildung abzuschließen und besuche Seminare, was gerade wenn man noch nicht so lange im Beruf steht, wichtig ist. Dies werde ich aber auch weiterhin so halten, da es, wenn man in der Praxis steht, ungemein wichtig ist, vom Wissen derer zu profitieren, die sich mehr theoretisch oder bereits länger mit der Materie befassen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte sich sehr genau überlegen, in welchen Bereich man seine Energie investieren will und dies dann sehr vehement tun. Speziell meinen jungen Kollegen möchte ich raten, vor allem wenn sie gerade vom zweiten Examen kommen, sich nicht sofort in die Selbständigkeit zu stürzen, da der technische Kanzleibetrieb erst einmal erlernt sein will. Es kann sehr vorteilhaft sein, sich am Anfang auf rein fachliches Weiterkommen zu beschränken, um sich, gerade in einem so dichten Markt wie den der Anwaltskanzleien, zuerst einmal seinen Bereich abzustecken.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Unser Ziel ist es, in fünf Jahren ein Team aus ungefähr zehn Anwälten aufgebaut zu haben, die sich auf jeweils einen Bereich spezialisiert haben. Ich wünsche mir, meinen Mandanten mit einer umfassenden Beratung dienen zu können, und ihnen in den verschiedensten Fragestellungen Hilfe leisten zu können.