Zum Erfolg von Norbert Christian Rieser
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich nicht so sehr eine wirtschaftliche Größe, sondern hängt auch mit Glück zusammen. Es ist wichtig, daß man positiv in die Zukunft schauen kann, gute Zukunftsaussichten hat, Privatleben, Familienleben und Berufsleben miteinander vereinbaren kann und mit seinem Einkommen ein geordnetes Leben führen kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als einigermaßen, aber nicht besonders erfolgreich. Für mich bedeutet es Erfolg, wenn ich ein selbstbestimmtes Leben führen kann und ausreichend Zeit habe, meinen Hobbys nachzugehen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Es gibt nicht nur ökonomisches Kapital, sondern auch Bildungs- und Beziehungskapital. Mein Bildungskapital ist sehr groß und ich konnte vielseitige Erfahrungen sammeln.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin ein Mensch, der gerne Herausforderungen im Berufsleben sucht und auch findet. Ich habe mit außergewöhnlichen Aufgaben sehr große Freude. Es gelingt mir immer wieder, sehr schöne, interessante Aufgaben zu finden.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mir wurde bewußt, daß ich über das Vorbild meines Vaters hinausgewachsen war und mehr Erfahrungen gewonnen habe als er. Das betrachte ich als Erfolg. Aber auch meine Aufgabenstellungen und die Anerkennung, die ich von familiärer Seite erfahre, zeigen mir, daß ich erfolgreich bin.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Daß ich mit meiner Familie in Wilhering bei Linz eine Heimat fand und meine beiden Kinder das Stiftsgymnasium besuchen, erachte ich als Erfolg.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Nur derjenige, der herausragende Ideen hat, wird sich als Unternehmer durchsetzen können. Nach vier Jahren Selbständigkeit entschloß ich mich, nur mehr nebenberuflich als Gutachter tätig zu sein und mein umfassendes Wissen in Form von Unternehmensberatung weiterzugeben. Ich lasse mich von einem namhaften Unternehmen anstellen und arbeite selbständig - das verstehe ich unter einem modernen Arbeitsplatz.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meinen beruflichen Lebensweg prägten einige Lehrer an der Schule im Burgenland, Professoren an der Universität Linz und Dr. August Höglinger, bei dem ich die Prozeßgestaltungsausbildung absolvierte. Heute genügt es nicht mehr, nur Techniker zu sein, man muß auch Psychologe sein, da es darum geht, dem Menschen den Nutzen der Technik zu vermitteln. In der Zeit der Globalisierung wird teilweise vergessen, daß der Mensch im Mittelpunkt stehen soll oder muß.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Im Bereich der Ingenieurbüros entwickelte sich eine sehr große Konkurrenz. Es gibt einige Marktführer und es bilden sich Netzwerke. Ich selbst entwickelte mich von der reinen Technik weiter und bin auch im Beratungsbereich zu Hause, ich sehe ein Unternehmen ganzheitlich, von der Ökonomie bis zur Technik.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich glaube, mein Umfeld sieht mich als qualifizierten Experten.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Frau erledigt meine Buchhaltung und gelegentlich stehen mir freie Mitarbeiter zur Seite.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wenn ich an größeren Projekten arbeite und jemanden brauche, suche ich ganz konkret passende Spezialisten.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Meine beruflichen Stärken sind Flexibilität, Schnelligkeit und ein hohes fachliches Potential.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Es ist gut, daß es Konkurrenz gibt, die ich eher als Mitbewerber bezeichnen würde. Wettbewerb hat noch nie geschadet, so lange man fair bleibt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Bis jetzt ist es mir gut gelungen, Beruf und Privatleben miteinander zu vereinbaren. Meine Familie ist mir sehr wichtig.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Für meinen Beruf ist es absolut wichtig und notwendig, am letzten Stand des Wissens zu bleiben. Pro Woche verwende ich etwa zehn bis 15 Stunden für Fortbildung.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich will weniger einen theoretischen Rat geben, sondern Vorbild in der Umsetzung von bestimmten Werten sein. Es wird soviel über humanitäre Hilfe gesprochen. Viel wichtiger ist es, weniger darüber zu reden und mehr zu tun.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein größtes Ziel ist, ein bißchen weiser zu werden. Ich möchte möglichst lange meiner jetzigen Tätigkeit nachgehen und gesund bleiben.