Zum Erfolg von Helmut Eberl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Es ist nicht so sehr das Finanzielle, sondern die Fähigkeit, Probleme zur Zufriedenheit aller zu lösen, was den Erfolg ausmacht. Ausgewogenheit zwischen Beruf und Privatleben gehört ebenfalls zum Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Wenn ich meine Laufbahn und das bisher Erreichte betrachte, sehe ich mich als erfolgreich. Ich bin jetzt seit 25 Jahren in der Firma tätig, war niemals arbeitslos und kann mir nicht vorstellen, daß ich in fünf Jahren in Pension gehen könnte.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Voraussetzung für meinen Erfolg waren die lange Betriebszugehörigkeit, meine technische und kaufmännische Ausbildung, meine Erfahrung im Innen- und Außendienst, gute Mitarbeiterführung, Engagement und Zuverlässigkeit dem Konzern gegenüber. Ein Geschäftsführer sollte nicht nur Bilanzen am Schreibtisch lesen, sondern wissen, wie es draußen aussieht, um den Außendienst zu motivieren. Ausschlaggebend war sicher mein Wissen über die Produkte im Industriebereich.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Bei wirklichen Problemen berufe ich eine Geschäftsleitersitzung ein im Rahmen derer ich alle Aspekte kläre und gemeinsam mit den Entscheidungsträgern zu einer Lösung komme. Es kann auch vorkommen, daß ich mich vor Ort kundig mache und wir uns dann zusammensetzen. Einsame Entscheidungen müssen selten getroffen werden.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mein Erfolgsgefühl stellte sich in den ersten Jahren bei Fuchs ein, als ich einen Großkunden akquirieren und im Zusammenhang mit der Sponsorenwerbung durch PR-Aktivitäten weit größere Konkurrenten abhängen konnte. Die Übernahme der technischen Leitung unseres Betriebes, die ich meiner Leistung verdanke, war auch so ein Punkt.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine Entscheidung, die Geschäftsführung zu übernehmen, war eine sehr erfolgreiche - ich habe mich dabei mit meiner Frau abgesprochen. Dies erachte ich als äußerst wichtig, weil Erfolg niemals zu Lasten der Beziehung gehen darf.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Man nutzt, was sich bewährt hat. Aber weil ich viele Dinge anders mache als mein Vorgänger, bin ich auch erfolgreich. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, das sind meine Frau und mein Vorgänger, Herr Robert Brugger. Meine Frau hat über lange Jahre toleriert, daß ich für die Firma viel unterwegs war und mir Rückhalt gegeben. Von meinem Vorgänger habe ich die notwendige Härte gelernt, die man braucht, um so eine Firma zu führen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
In beruflicher Hinsicht erfuhr ich die Anerkennung, daß ich zum Geschäftsführer berufen wurde. Auch wird meine Leistung bei Fuchs Europa und Globel Management Meetings gewürdigt. Nicht zuletzt manifestiert sich mein Erfolg in finanziellen Belangen und darüber hinaus ist meine Familie stolz auf mich.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Durch die Zusammenschlüsse auch vieler Großkunden von Fuchs in Europa, mit Stammhäusern wie unseres in Deutschland mit zentralem Einkauf ist es für uns oft schwierig, zu den vorgegebenen Preisen zu liefern, da die Mengen meist nicht denen unserer großen Nachbarländern entsprechen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
In der Familie und in den Vereinen, in denen ich Mitglied bin, werde ich positiv gesehen. Es wird registriert und anerkannt, was ich erreicht habe und man gönnt mir meinen Erfolg.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine große Rolle. Ich beziehe sie in sämtliche - auch personelle - Entscheidungen ein.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Neben fachlicher Qualifikation erwarte ich von Bewerbern Teamfähigkeit und Einsatzbereitschaft.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich lobe sie und bedanke mich, wenn etwas gut gelaufen ist, auch mit einem Glas Sekt. Hat ein Mitarbeiter private Probleme, kann er zu mir kommen und ich versuche, ihm zu helfen oder ihn zu trösten.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich pflege mit vielen Mitarbeitern ein freundschaftliches Verhältnis und bin mit vielen per Du, weil sie schon seit über 20 Jahren im Unternehmen sind. Ich kehre nicht den Chef hervor und versuche alles ruhig und sachlich zu regeln.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sind den meisten Mitbewerbern in puncto Flexibilität überlegen, weil wir keine starren Strukturen haben. Auch sind wir in der Lage, kurzfristig zu liefern. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Es gibt bei uns keine Absprachen im Wettbewerb, obwohl man sich kennt. Der bessere bekommt das Geschäft, so einfach ist das.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche ein Gleichgewicht herzustellen und werde mich ab der Pension besonders intensiv meiner Familie zuwenden.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Für Weiterbildung verwende ich etwa 30 Prozent meiner Zeit. Ich betreue selbst einige Großkunden und dabei ist es wichtig, daß ich auch über die Weiterentwicklung der Produkte Auskunft geben kann.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Das Hauptziel ist, meinem Nachfolger ein erfolgreiches Unternehmen zu übergeben und die Umsätze weiter zu steigern. Privat möchte ich meine Pension im Kreise meiner Familie genießen.