Zum Erfolg von Franz Moisl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet aus meiner Sicht im wesentlichen, daß man die Ziele, die man sich setzt, erreicht und liegt im Glücksgefühl, es geschafft zu haben, auch wenn der Weg vielleicht dem einen oder anderen hart erscheint. Wenn man das Ziel erreichen möchte, ist der Weg nicht hart. Entweder will ich den Weg gehen oder nicht. Sehr klar stellte sich diese Tatsache bei meinem Studium heraus. Ich begann gemeinsam mit fünf Kollegen zu studieren, nach einem Semester waren wir nur noch zu zweit, nach dem ersten Abschnitt war ich dann alleine. Leute, die den Erfolg billig und leicht wollen, fallen aus.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Das ist immer relativ. Wenn ich betrachte, woher ich komme und wo ich stehe, bin ich zufrieden. Mir ist beim Erfolg sehr wichtig, ihn selbst - aufgrund der eigenen Leistung - erlangt zu haben, nicht aufgrund von Protektion oder politischen Beziehungen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg ist aus meiner Sicht die Fähigkeit, immer ein genau definiertes Ziel zu verfolgen und mir darüber im klaren zu sein, was ich tun muß um es zu erreichen, dazu bereit zu sein und es durchzuziehen. Wesentlich ist Konsequenz und das nötige Glück - man muß zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein und die richtigen Dinge angreifen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Wenn ich Herausforderungen nicht positiv begegnen würde, wäre ich in dieser Position fehl am Platze. Ich hasse nichts mehr als Routine. Wenn sich nichts Neues tut, dann wird mir langweilig. Ich bin nun seit über 20 Jahren im selben Unternehmen tätig, aber ich habe alle paar Jahre intern den Job gewechselt, um eine neue Herausforderung zu haben, die mir Spaß macht. Man muß den Beruf als Hobby sehen.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Man kann durchaus die guten Dinge imitieren, hat aber damit mit großer Wahrscheinlichkeit nicht die große Erfolgschance. Kreativität oder Originalität ist sehr wichtig und führt eher zum Ziel. Wahrscheinlich besteht das Geheimnis des Erfolgs aus der richtigen Mischung.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Geprägt hat mich der frühere Generaldirektor der Bank, der einmal den Ausspruch gemacht hat, daß man die Jungen vor den Alten schützen muß, womit er meinte, daß die Kreativität wichtig ist. Damit ermöglichte er dynamische Weiterentwicklung und Entfaltung. Er bewies Weitblick und war ein ruhender Pol.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ohne gute Mitarbeiter, auf die man sich verlassen kann, wird man nicht erfolgreich sein können. Die Kunst besteht darin, die Mitarbeiter zu bekommen, die das Know-how abdecken, das man selbst vielleicht nicht im Detail hat, loyal, vertrauenswürdig und verläßlich sind und die selbe Strategie verfolgen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich gehe davon aus, daß meine Mitarbeiter grundsätzlich selbst motiviert sind, wenn sie den richtigen Aufgabenbereich haben. Wichtiger, als darauf zu achten, wie man motiviert, ist meiner Meinung nach, die Demotivatoren auszuschalten.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Eine große Stärke ist natürlich die Hypo-Bank selbst, weil sie uns Kunden vermittelt - der Synergieeffekt ist sehr hoch. Allein der Name „Hypo“ bedeutet positive Werbewirkung und ein gutes Image.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Wenn man diese Bereiche nicht vereinbaren kann, hat man immer einen Konflikt. Ich habe das Glück, eine Partnerin zu haben, die selbst Workaholic ist.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich sehe die Position, die ich jetzt inne habe, eigentlich als (erreichtes) Karriereziel.