Zum Erfolg von Ferdinand Mitterlehner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Es ist für mich Erfolg, die äußerst positive Entwicklung des zuvor so schlecht laufenden Betriebes zu beobachten. Auch die positive Kundenresonanz und der Zuwachs an Stammkunden bestätigen mich.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich, denn ich konnte im Laufe von fünf Jahren die Umsätze um einige hundert Prozent steigern. Ich bin bekannt für eine gemütliche Atmosphäre und für eine gute und außergewöhnliche Küche.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für den Erfolg waren meine Beständigkeit und der Wille, Dinge zu verbessern. Ich mußte das zuvor schlechte Image des Betriebes loswerden und schaffte dies durch viel Werbung, Mundpropaganda und ein außergewöhnliches Ambiente. Das Besondere war mir wichtig und das erreichte ich durch sehr erlesene Speisen und Weine. Es waren vor allem mein Mut und meine Erfahrung, die mir gerade in der Anfangszeit sehr geholfen haben, aber auch die sorgfältige Auswahl des gesamten Teams.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche jeden Tag das Beste für den Gast zu geben und immer wieder neue Ideen umzusetzen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die erste erfolgreiche Entscheidung war der Weg in die Gastronomie, welcher in der heutigen Zeit sehr schwer geworden ist, später auch die Entscheidung, den Nibelungenhof trotz seines schlechten Rufes zu übernehmen.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Originalität ist immer besser als Imitation. Wer im Gastgewerbe nichts Neues und Besonderes bietet, hat verloren.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Während meiner Ausbildung hat mich Heinrich Gröller sehr geprägt. Von ihm konnte ich sehr viel lernen, er ist ein Vorzeigegastronom.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich erfahre immer wieder Anerkennung von meinen Gästen, die bestätigen, daß sich vieles im Betrieb positiv verändert hat. Dieses Lob freut mich sehr.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Immer, wenn man Gastwirten finanzielle Erleichterungen verspricht, werden an anderer Stelle irgendwelche Abgaben wieder angehoben. Das ist einfach ungerecht. Unsere Spannen werden immer geringer, die Ansprüche unserer Gäste jedoch immer höher. Das läßt sich nur sehr schwer vereinbaren. Ein weiteres Problem ist der Mangel an qualifiziertem Personal.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Man sieht mich so wie ich bin, als umgänglichen Menschen, der sich gerne mit seinen Gästen unterhält und stets neue Ideen umsetzt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Gutes Personal ist in unserer Branche sehr wichtig. Mit ihm steigt oder fällt das Geschäft.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Gutes Auftreten und Freundlichkeit gegenüber meinen Gästen sind für mich Hauptkriterien, das Zeugnis ist komplett unwichtig. Sogar der erlernte Beruf ist nebensächlich, denn wenn jemand arbeiten will, kann man ihm Wesentliches beibringen. Wenn jemand nicht arbeiten möchte, nützt gar nichts.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich gehe stark auf meine Mitarbeiter ein und lobe sie auch. Wenn sie gut arbeiten, wirkt sich auch auf das Trinkgeld aus, auch das motiviert sie.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich versuche besser und immer einen Schritt voraus zu sein.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das Gastgewerbe ist für das Privatleben die schlimmste Branche. In der wenigen Freizeit, die mir bleibt, versuche ich abzuschalten. Dies gelingt mir jedoch nicht immer.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man sollte es wagen, sich selbständig zu machen, wenn man für die jeweilige Branche geeignet ist, jedoch das ganze Projekt vorher gründlich durchdenken. Generell würde ich das Gastgewerbe nicht empfehlen, weil das Überleben aufgrund der behördlichen Auflagen immer schwieriger wird. Wenn man aber über einen guten Standort verfügt und die Rahmenbedingungen in Ordnung sind, sollte man zuschlagen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte so erfolgreich weitermachen wie bisher, was aber nicht bedeutet, das ich immer am gleichen Ort bleiben möchte.