* Georg Vartian
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Zur Person
Service
Zur Karriere
Zur Karriere von Georg Vartian
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Hauptschule besuchte ich das Gymnasium, das ich 1961 mit der Matura abschloß. Danach begann ich ein Studium an der Hochschule für Welthandel in Wien, das ich nach der ersten Staatsprüfung abbrach, um 1963 ins Berufsleben zu wechseln. Zu dieser Zeit trennte sich mein Vater von der Firma Gebrüder Vartian und gründete mit meinem Bruder Manfred und mir die Firma Teppichhaus Vartian+Söhne. Zu dritt waren wir gleichberechtigte Gesellschafter. Wir errichteten beide Geschäfte, wobei sich das Büro in der Tuchlauben befand. Mein Vater verstarb 1987, seither betreiben mein Bruder Manfred und die Teppichhäuser gemeinsam als Gesellschafter zu gleichen Teilen. Wir beschäftigen drei weitere Mitarbeiter und führen handgeknüpfte Orientteppiche aus den Ursprungsländern China, Indien, Iran, Afghanistan, Pakistan und Nepal. Die Materialien der Teppiche sind erstklassige Schaf- und Schurwolle, es werden nur hochwertige Qualitätsteppiche importiert. Unsere Kunden kommen aus Wien und Umgebung, es kaufen aber auch sehr viele Touristen bei uns. Ausländische Firmen, die sich in Wien niederlassen und hier Wohnungen beziehen, werden ebenfalls mit unseren Teppichen versorgt.
Zum Erfolg
Zum Erfolg von Georg Vartian
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Mein Erfolg ist, daß ich nach 40-jähriger Tätigkeit einen Betrieb führen kann, der einen guten Namen und einen renommierten Kundenkreis hat. Das Geschäft kann an die nächste Generation schuldenfrei und florierend weitergegeben werden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als erfolgreich, weil ich mein Geschäft aufrechterhalten konnte in einer Branche, die nicht einfach ist und durch politische Einflüsse in den Einkaufsländern gelitten hat, durch den Verfall der iranischen Währung und den Glauben an die Wertanlage der Konsumenten beeinflußt wurde. Es war nicht leicht, die neue, richtige Ware zu finden, es bedurfte einer langen Analyse im Orient.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Nach dem Debakel in Iran mußte ich mich von nicht mehr aktueller Ware trennen und neue Ware einkaufen, das war mit vielen Auslandsreisen in den Orient verbunden, um die richtigen Produzenten zu finden und im Orient die internationale Lage besser kennenzulernen. Die ganze Welt kauft dort ein, man hört und sieht viel und kann sich orientieren, was am europäischen Markt verlangt wird.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Vater war ein großer Fachmann, der mich schon in jungen Jahren auf seine Reisen mitnahm. So lernte ich den Orient kennen. Er war aber im Einkauf nicht immer auf meiner Linie, und konnte mich nur langsam durchsetzen. Er war aber immer mein großes Vorbild und eine Leitfigur.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? In unserer Branche stört mich der unlautere Wettbewerb mit den vielen Ausverkäufen und irreführenden Lockangeboten. Leider werden uns dadurch viele Konsumenten abgeworben. Unsere ausgezeichnete Qualitätsware behält aber die Oberhand.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Unsere Mitarbeiter sind langjährig bei uns beschäftigt und verfügen über ein ausgezeichnetes Fachwissen, das sie sich in unseren Geschäften aneigneten. Natürlich basiert mein Erfolg auf diesen guten Mitarbeitern.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? In unserer Branche brauche ich Mitarbeiter, die nicht auf die Uhr schauen, weil es oft nötig ist, Kunden außerhalb der Geschäftszeit aufzusuchen. Der Kunde will vor Ort sehen, welcher Teppich seinem Ambiente entspricht.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wichtig ist, eine gute Ausbildung und eventuell die Selbständigkeit ins Auge zu fassen. Jungunternehmer müssen natürlich bereit sein, ein gewisses Risiko auf sich zu nehmen. Der Handel ist aufgrund seiner ungünstigen Arbeitszeit und der Art der Verkaufstätigkeit nicht sehr beliebt. Akademisch ausgebildete junge Leute ziehen Banken und Konzerne vor. Handwerker werden immer gesucht sein, aber auch diese brauchen eine gute kaufmännische Bildung. Die englische Sprache zu beherrschen ist fast schon ein Muß, je nach Beruf braucht man auch mehr Sprachen, jetzt gewinnen slawische Ostsprachen an Wichtigkeit, vor allem in der Einrichtungsbranche. In den Oststaaten sind auf diesem Sektor gute Geschäfte möglich. Innerhalb der EU wird Spanisch sehr gefragt sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich werde noch einige Jahre geschäftlich tätig sein und dann meinem Sohn Georg in seinem eigenen Geschäft zur Seite stehen. Nachdem er bei uns gelernt hat und noch weitere drei Jahre in unseren Geschäften tätig war, hat er sich innerhalb der Branche selbständig gemacht. Er gründete eine eigene Agentur für hochmoderne Einrichtungsgegenstände. Die Teppiche werden über den Möbelhandel vertrieben. Einen Nachfolger für meinen Teppichhandel gibt es in der eigenen Familie nicht.
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