Zum Erfolg von Manfred Chochola
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Mir ist Zufriedenheit am Arbeitsplatz und Identifikation mit dem Job, bei dem der Kunde im Vordergrund steht, wichtig. Geld ist nur eine angenehme Begleiterscheinung des Erfolges.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin zufrieden. Aufgrund meiner offenen Art hätte ich vermutlich noch mehr Karriere machen können, die stand aber für mich nie im Vordergrund. Ich wollte sie auch nicht zu Lasten anderer machen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich kann mich gut auf Menschen einstellen, ihre Sorgen und Wünsche im persönlichen Gespräch herausfiltern und die Ziele der Kunden erreichen. Ich war auch stets über die Arbeitszeit hinaus engagiert, bereit mich weiterzubilden, habe alle Möglichkeiten, Erfahrungen (auch im Ausland) zu sammeln, genutzt und versuche diese heute weiterzugeben.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als man mir 1995 die Leitung der Vermögensverwaltung übertrug, hatte ich das erreicht, was ich für mich als obersten Level angestrebt hatte.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Mich um diese Position zu bewerben war richtig, da ich damit in der Lage war, eine Position aufgrund meiner eigenen Entscheidung zu übernehmen. Die Entscheidung fiel deshalb zu meinen Gunsten, weil ich in diesem Bereich bereits die nötige Erfahrung gesammelt hatte. Das Bankwesen hat mich immer schon interessiert (Mein Onkel war ebenfalls in dem Beruf tätig), die Bankkarriere habe ich aber auf mich zukommen lassen. Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Im Bankwesen muß man sich an Vorschriften halten, kann aber Verbesserungsvorschläge einbringen. Das Erfinden von Produkten ist aber nicht meine Aufgabe. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Von meinem ersten Chef, der zwar manchmal sehr herablassend war, nach außen aber voll zu seinen Mitarbeitern stand, habe ich sehr viel gelernt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Meine Streicheleinheiten bekomme ich von den Kunden, um außerordentliche Anerkennung im Unternehmen muß ich mich selbst kümmern.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
In meiner Funktion als Bereichsleiter spielten sie eine Rolle, heute sind es die Fondsmanager, die die Portfolios im Hintergrund verwalten, und die Kunden, die für meinen Erfolg wichtig sind. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Nach Vorkenntnissen, Erfahrung und realistischen Gehaltsvorstellungen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch die Aufgabenstellung, Lob, indem ich sie selbständig arbeiten und kreativ werden lasse und ihnen damit selbst Erfolgsgefühle ermögliche.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unser Know-how im Wertpapierhandel; wir erledigen den Research für die gesamte Bank-Austria Gruppe und geben die Veranlagerichtlinien und die Empfehlungen für den Kauf von Aktien und Anleihen für den gesamten Konzern vor. Dieses Wissen und das gesamte EDV-System, das der Bank Austria Creditanstalt zur Verfügung steht, ist auch für unsere Kunden da.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe mich in meinem Beruf immer sehr engagiert, die Familie stand aber immer in der ersten Reihe. Ich trenne zwar Privatleben und Beruf, gänzlich ist das aber nicht möglich, da ich mich auch nach Feierabend und im Urlaub up to date halten muß.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Jährlich wende ich rund zwei bis drei Wochen für Fachspezifisches und Tagungen, die zum Erfahrungsaustausch dienen, auf.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine Tätigkeit will ich bis zur Pension weiter ausüben, große Karriereschritte habe ich nicht mehr zu erwarten.
Ihr Lebensmotto?
Ich arbeite, um zu leben, nicht umgekehrt. Meine Familie steht immer an erster Stelle und ich würde nie ihr zu Lasten etwas machen, ebensowenig, wie ich Ellenbogentechnik einsetzen würde, bei der andere auf der Strecke bleiben. Letztlich muß ich mich in den Spiegel schauen können. Ich lege Wert auf Ehrlichkeit, lasse mich nicht unterkriegen und vertrete offen meine Meinung.