Zum Erfolg von Elfriede Bauer-Kühner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg tritt dann ein, wenn ich am Abend feststellen konnte, daß ich viel erledigen konnte und im Großen und Ganzen der Tag positiv verlaufen ist. Für mich gibt es zwei Bereiche des Erfolges, einerseits den betrieblichen Erfolg und andererseits den persönlichen Erfolg. Um die Tätigkeit erfolgreich auszuüben, bedarf es neben dem Insiderwissen auch einen ausgeprägten Willen um dies zu tun. In jungen Jahren war dies allerdings nicht so, denn als ich zwanzig Jahre alt war, behauptete ich, daß das Finanzwesen für mich nie in Frage kommen würde. Zwischenzeitlich schaut es so aus, daß ich mich bereits seit über zwanzig Jahren mit dem Finanzwesen beschäftige.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Darüber habe ich eigentlich noch nie nachgedacht. Sicherlich bekomme ich eine große Befriedigung aus der Tätigkeit. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Um eine Befriedigung aus der Tätigkeit zu bekommen, bedarf es einerseits einer Erfahrung, denn nur dann kann man die Dinge steuern und zwar so, wie man es gerne möchte und auch für die Firma von Vorteil ist. Der unternehmerische Erfolg beruht auf die dreißigjährige Tätigkeit meines Mannes, welcher mit großem Engagement seine Tätigkeit verrichtet. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ja, denn die eine Hirnhälfte ist im Unternehmen und die andere im Haushalt, bzw. bei der Familie. Das heißt, es gilt sowohl im Privatbereich als auch im Unternehmen seinen Mann bzw. Frau zu stellen. Besonders wenn Kinder vorhanden sind, gilt es Prioritäten zu setzen, was nicht immer so einfach ist, denn schließlich geht es nicht nur um Zeitmanagement, sondern man muß auch in der Lage sein, beruhigend auf manche Situationen einzuwirken.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Der Konkurrenzkampf ist in dieser Branche mehr als hart und wird immer härter. Wenn ich jetzt von der Stunde Null beginnen müßte – ich glaube nicht, daß ich es wieder machen würde. Heutzutage muß man um jedes Geschäft kämpfen. Dies beginnt beim Erstkontakt am Telefon, geht weiter über die Fremdsprachenkenntnisse der Mitarbeiter und dessen Arbeitskleidung und hört erst dann auf, wenn der Auftraggeber seine Dinge an dem gewünschten Ort hingestellt bekommt. Es gelingt uns, dank eines ausgezeichneten Mitarbeiterteams, sich gegenüber der Konkurrenz zu behaupten. Dazu zählt sicherlich, daß die Mitarbeiter jahrzehntelang bei uns beschäftigt sind, daß heißt, der Großteil begann als Lehrling und geht auch bei uns in den Ruhestand. Dies zeichnet uns sicherlich aus.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Die Erfahrung zeigt, daß sich sehr viele Mitarbeiter bei mir ihr Herz ausschütten und dies setzt voraus, daß eine hohe Vertrauensbasis vorhanden sein muß.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine sehr große Rolle! Mit den Mitarbeitern sollte man sehr sorgsam umgehen, denn der Erfolg ist auch auf die Mitarbeiter zurückzuführen. Wichtig ist, daß man für die Mitarbeiter jederzeit ein offenes Ohr hat und die Leute schätzen dies auch. Dazu bedarf es Fingerspitzengefühl und im Laufe der Zeit lernt man auch, wo der eine oder andere seine Stärken und Schwächen hat. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Haupttätigkeit liegt im Bereich der internationalen Übersiedlungen. Unsere Zielsetzung ist es immer, den Umzug qualitativ hochwertig durchzuführen. Wir bieten eine Beratung durch einen ausgebildeten Umzugsspezialisten an, welcher nicht nur in den klassischen Bereichen wie Zoll, Versicherung und Dokumentation ein Fachmann ist, sondern darüber hinaus, bieten wir eine Hilfestellung an, wie z.B. bei der Wohnungssuche im jeweiligen Land, Suche von Kindergärten, wo gibt es Soziale Einrichtungen, wo sind Vereinigungen von Frauen aus dem gleichen Land. Dies wird immer mehr und mehr von unseren Kunden, welche zum größten Teil im diplomatischen Dienst stehen, sehr geschätzt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
In jüngeren Jahren hatte ich damit einige Probleme, denn es war nicht so einfach, Beruf, Mann und Sohn unter einen Hut zu bringen. Im Laufe der Jahre lernt man jedoch recht schnell, sich auf die jeweilige Situation einzustellen. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Permanent gibt es Änderungen in den verschiedensten Bereichen, so z.B. im Gesetzesbereich, besonders was die Europäische Union betrifft. Die Zeit die man für die Umsetzung des neuen Wissens benötigt, läßt sich eigentlich nicht in Zahlen ausdrücken. Ich glaube, daß dies eine Art von permanenten Prozeß darstellt. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Eine betriebswirtschaftliche Ausbildung sehe ich als unbedingt notwendig an. Ebenso wichtig ist, daß man mit Gefühl an die Sache herangeht. Dies ist bei den jüngeren Leuten nicht immer eine Selbstverständlichkeit. Ebenso zählt, sich an die jeweilige Situation anzupassen. Wenn man diese Punkte berücksichtigt, hat man schon viel gewonnen.