Zum Erfolg von Marko Sefer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich glaube, daß für mich der Erfolg aus der Tatsache entspringt, daß ich mit niemand anderem tauschen möchte. Ich bin sehr zufrieden mit mir und mit dem bisher Erreichten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, wenn ich mich mit meinen Studienkollegen vergleiche, sehe ich mich, da ich schon mit 29 Jahren Prokurist eines Weltkonzerns bin, schon als erfolgreich. Wenn ich mich aber z.B. mit meinem Vater vergleiche, habe ich noch viel zu erreichen und werde mich deshalb erst später als erfolgreich bezeichnen können.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die Wahl des richtigen Studiums war die Basis, desweiteren bin ich ein Mensch, der sich voll für das Unternehmen einsetzt und Probleme zu lösen vermag. Für mich ist es auch sehr wichtig, daß ich meinen Arbeitstag in Eigenverantwortung einteilen kann, denn aus dieser freien Selbstverantwortung entsteht zusätzlich zum Interesse an meinem Beruf die Selbstmotivation, mit der ich mehr Einsatz als der Durchschnitt bringe.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich während meiner Studienzeit bemerkte, daß ich mein Studium nicht nur ohne Anstrengung bewältigen kann, sondern zusätzlich noch Studienkollegen immer wieder von mir abschrieben, fühlte ich mich sehr zufrieden und erfolgreich. In meiner Schulzeit war eher das Gegenteil der Fall, daher war das Studium sehr wichtig für mein Erfolgsgefühl.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Stark geprägt hat mich mein jetziger Chef, der es mir ermöglichte, sehr rasch Verantwortung zu übernehmen und mir sehr gute Weiterbildungsmöglichkeiten anbot. Auch von meinem Vater, der eine sehr erfolgreiche Persönlichkeit ist und mich dadurch motivierte, auch selbst erfolgreich werden zu wollen, wurde ich beeinflußt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Wir müssen ständig Probleme lösen. In der Weißwarenbranche gibt es viele Probleme, die in unserer Struktur jedoch die Vertriebsabteilungen bzw. die Marketingabteilungen zu lösen haben. Wir sind für das Backup zuständig. Wir suchen die richtigen Finanzierungsmöglichkeiten, wir planen und bilden Strategien für die kaufmännischen und die personell bedingten Unternehmensziele. Ich bin davon überzeugt, daß jedes Problem lösbar ist, wenn sich jeder Mitarbeiter und jede einzelne Abteilung eines Konzerns mit dem Unternehmen identifiziert und sein Bestes gibt.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wir haben keine vorgeschriebenen Aufnahmekriterien. Das Personalleasing hat sich als eine sehr gute Variante herausgestellt, so kamen schon zwei sehr gute Mitarbeiter in unser Team. Da wir und der Mitarbeiter unverbindlich zusammenarbeiten, sehen beide Seiten Möglichkeiten für die Zukunft. Unsere Unternehmensphilosophie ist von Mitarbeitern mitgeprägt, die aus freien Stücken mehr leisten, als sie müßten. Wir schätzen Menschen, die sich ihre Arbeit suchen und nicht ständig warten, bis ihnen etwas zugeteilt wird. In Slowenien selbst wird bei einer eventuellen Aufnahme immer der Notendurchschnitt ausgerechnet, hier in Österreich werden die Zeugnisse weit weniger hoch bewertet.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich bemerkte, daß Lob und Tadel immer mit einer Erklärung einhergehen müssen. Mir ist es einfach wichtig, daß Menschen aus ihren Fehlern lernen und selbst motiviert sind. Wenn Menschen nicht motiviert sind, gibt es Gründe, die ich in einem Gespräch herausfinde, aufgrund dessen ich dann die erforderlichen Schritte einleite. Wenn ein Mitarbeiter beispielsweise familiäre Probleme hat, hilft es nichts, wenn ich ihn ansporne. Zuerst muß das Problem gelöst werden, erst dann wird diese Person ihre Motivation zurückerhalten. Genauso muß ich mich als Führungsperson verhalten, wenn der Arbeitsplatz nicht das richtige Aufgabengebiet für den Mitarbeiter darstellt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich setze mir klare Prioritäten für Arbeit und Freizeit. Unter der Woche bin ich für das Unternehmen da und das Wochenende verwende ich für meine Freizeit, wobei ich immer wieder Prioritäten setze und für mich selbst bewerte.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich bin überzeugt, daß die Arbeit an sich die beste Fortbildung darstellt. Zusätzlich nutze ich natürlich jede andere Möglichkeit, um mich weiterzubilden. Das meiste Wissen schöpfe ich aus meinen Tätigkeiten, daher ist es stets wichtig, meine Aufgaben mit wachem Geist zu erfüllen; als zweitwichtigste Fortbildungsmöglichkeit erachte ich das Lernen aus Fehlern.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man darf niemals aufgeben. Ich bin selbst schon in einigen Situationen kurz vor dem Aufgeben gestanden. Erst später stellte sich heraus, daß ich gerade aus diesen Situationen das meiste lernen konnte.