Zum Erfolg von Michael Wanggo
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg zu haben ist sicher schön, aber er darf nicht auf die Kosten anderer Menschen gehen. Auch das Familienleben sollte nicht unter dem beruflichen Erfolg des Mannes leiden. Für mich zeigt sich Erfolg darin, daß ich Beruf und Familie im Einklang halten kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich empfand mich vor dem geschäftlichen Einbruch als erfolgreich und sehe mich auch jetzt wieder auf einem erfolgreichen Kurs.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich glaube, mein positives Denken hat mich weitergebracht. Auch wenn es geschäftlich nicht gut lief, habe ich immer an mich geglaubt und dadurch auch Krisen überwunden. Ich habe mich nie aufgegeben und immer ein Ziel vor Augen gehabt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Zwischen 1980 und 1990 lief das Geschäft sehr gut. Als der Einbruch kam, war dies natürlich nicht mehr der Fall. Erst nach dem Weg aus der Krise verspürte ich dieses Gefühl wieder.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich habe zwar in Deutschland meine Fachsausbildung absolviert und viele innovative Dinge gesehen, mußte aber einiges auf österreichische Verhältnisse anpassen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
In den Siebziger Jahren wurden die Reinigungen von Meisterbetrieben in Gewerbebetriebe umgewandelt. Das führte dazu, daß jeder, der Lust hatte, einen Reinigungsbetrieb aufmachen konnte. Ein starker Imageverlust war die Folge, weil die Qualität in den meisten Fällen nicht stimmte. Erst als man entsprechende Verordnungen schaffte, verschwanden diese teils unfachmännisch geführten Betriebe wieder. Diese Vorschriften betrafen vor allem den Umweltschutz und wurden ständig kontrolliert. Verbesserungswürdig wäre auch die Ausbildung des Fachpersonals. Dies betrifft besonders die Beratung der Kunden. Es genügt nicht, einfach nur die zu reinigenden Kleider anzunehmen und wieder auszugeben, denn es gibt viele Problemfälle, über die der Kunde aufgeklärt werden will.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Von Freunden und Bekannten als Mensch, von der Konkurrenz werde ich generell akzeptiert, teilweise spüre ich auch Neid.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich werde als der akzeptiert, der ich im Geschäft bin, glaube aber, daß ich oft zu gutmütig bin, was schon vor längerer Zeit zu gewissen Problemen geführt hat. Aber mittlerweile habe ich dazugelernt. Ich habe gemeinsam mit meiner zweiten Frau, die mit mir gemeinsam das Geschäft führt, die Sache gut im Griff.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Beste Qualität und gutes Service. Das kundenfreundliche System des Unternehmens trägt sehr stark zum Erfolg bei.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Jeder junge Mensch hat Talente und Veranlagungen, die er oft erst herausfinden muß, bevor er ihnen nachgehen kann. Wenn er sie gefunden hat, sollte er sich Ziele setzen und versuchen diese gegen alle Widerstände zu erreichen. Früher übernahm meist der älteste Sohn automatisch die Firma seines Vaters. Heute ist dies nicht mehr so. Mein Sohn zeigt bisher keinerlei Ambitionen, dieses Geschäft einmal zu übernehmen. Ich werde ihm auch keine Vorschriften machen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mir ist wichtig, daß das Familienleben harmonisch bleibt und sich der Betrieb festigt. In weiterer Zukunft hoffe ich, gute Standorte zu finden, um unser Franchisesystem auf ganz Österreich erweitern zu können.
Ihr Lebensmotto?
Wenn man gesund ist und bleibt, klappt vieles von selbst!