Zum Erfolg von Wolfgang Köstler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, gegebene Versprechen einzuhalten, Projekte im geplanten Rahmen umsetzen zu können, das Vertrauen der Partner zu gewinnen und in langfristige Bindungen umzuwandeln.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, mit meinem Geschäftsprinzip bin ich immer gut gefahren, wurde auch persönlich in meinem Erfolg bestätigt und daraus ergibt sich alles weitere. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich bin ein sehr direkter Mensch und Offenheit empfinde ich als den einzig richtigen Weg. Innerhalb eines Konzerns ist zwar häufig Taktik angesagt und ich bin daher fallweise der einzige Ehrliche, was mir zwar manchmal Nachteile bringt, langfristig habe ich damit aber Erfolg. Wichtig war auch, daß ich mir Kritikfähigkeit angelernt habe; heute weiß ich, daß ich nicht immer recht habe und höre mir daher andere Meinungen genau an.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Seit der Zeit als ich selbständiger Unternehmer war, als wir 1994 15 Projekte verkauft hatten und ich merkte, daß sich die Mühe lohnt, wußte ich, daß ich am richtigen Weg bin. In meinem Beruf empfand ich mich immer dann als erfolgreich, wenn ich etwas verkaufen konnte, wenn ich sah, daß sich durch Kommunikation, Teamfähigkeit und Verbesserung meiner Arbeit ein Erfolg einstellte. Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Entscheidend ist Charisma. Im unternehmerischen Sinn ist es eine Kombination aus beidem, immer gepaart mit dem eigenen Profil.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Walter Grünauer, mein Boß bei Philips und der Geschäftsführer von IOS, der dieses Unternehmen zu dem machte was es letztlich war. Bei ihm ging ich durch eine harte Schule, die mich für mein weiteres Berufsleben fit machte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Im Vertrieb ist die Anerkennung mit dem Einkommen gekoppelt und wenn ich von unseren Partnern fallweise höre, daß wir etwas gut gemacht haben, reicht mir das schon. Wenn man von einem Projekt nichts mehr hört, weiß man auch selbst, daß es super war.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Dieses Geschäft ist Teamarbeit. Für jedes Projekt wird ein Team zusammengestellt, das entweder gemeinsam gewinnt oder verliert. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich entscheide aus dem Bauch nach dem ersten Eindruck und aufgrund seiner persönlichen Ausstrahlung.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Unser Gehaltsschema ist an sich motivierend, darüber hinaus motiviere ich durch persönliche Kontakte, gemeinsame Events und durch persönliche Anerkennung.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir gehören in Österreich zu den bekanntesten und größten Beratungshäusern für SAP und haben uns auf Industrie, Handel und Energieversorger spezialisiert.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Diese beiden Bereiche vereinbare ich durch eine Kette von Kompromissen. Für das Privatleben muß Zeit sein, sonst ist man im Beruf nicht leistungsfähig. Ich versuche zumindest zwei Abende unter der Woche für meine Familie Zeit zu haben und verzichte dafür auf die Teilnahme an manchen beruflichen Events.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Der Job bringt täglich soviel Neues mit sich, daß er ständiges Lernen bedeutet. Einmal jährlich besuche ich persönlichkeitsbildende Seminare. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Jeder ist seines Glückes Schmied.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Diesen fordernden Job kann man nicht bis zur Pension ausüben, daher will ich auf der Höhe meiner Leistungsfähigkeit mein Bestes geben und das Maximum verdienen. Alles weitere wird sich ergeben; ich arbeite nicht auf eine Position hin, die ist mir nicht so wichtig. Der Job muß mir Freude machen, der Rest kommt von allein. Privat möchte ich immer eine zufriedene Familie haben. Das ist immens wichtig und erfordert entsprechendes Zeitmanagement.
Ihr Lebensmotto?
Was es wiegt, das hat’s.