Zum Erfolg von Stefan Bruckner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich unterscheide zwischen quantitativen und qualitativen Erfolg. Es zählt nicht nur der rein betriebswirtschaftliche Erfolg, es ist mir eigentlich wichtiger, etwas zu machen, mit dem ich mich identifiziere und das mir Spaß macht.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe, daß ich den Weg, den ich eingeschlagen habe, weitergehen möchte. Bis jetzt bin ich zufrieden, aber ich setze mir immer wieder neue Ziele.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Beharrlichkeit, Ausdauer und Engagement sind die wichtigsten Faktoren.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Wenn ich eine Aufgabe leicht erfüllen kann, nehme ich sie so gut wie möglich in Angriff, aber auch wenn die Aufgabe problematisch erscheint, bleibe ich dran, denn nur ein steter Tropfen höhlt den Stein. Gut Ding braucht manchmal Weile, man muß nur konsequent bleiben und darf sich nicht enttäuschen lassen, wenn Ziele nicht gleich erreicht werden. Für Mißerfolg können Komponenten verantwortlich sein, die man selbst nicht beeinflussen kann. Bedrohungen kann man auch als Chancen sehen, die sich durchaus positiv entwickeln können.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Innerhalb der Branche merke ich den Respekt, der mir von Erfolgreichen entgegengebracht wird. Das ist ein mehr als ein von eigenen Interessen geleiteter Respekt. Auch von den Studienkollegen erfahre ich Respekt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Gutes Personal ist wichtig, aber es ist in dieser Branche sehr schwierig zu finden, da es einen Gegensatz von Insidern und kaufmännischen Leuten gibt. Daher muß man darauf achten, wen man wo einsetzt. Wichtig ist eine klassische, traditionelle Komponente im kaufmännischem Bereich, wo man versuchen muß, die Leute an sich zu binden, weil erfahrenes Personal wichtig ist. Große Schwierigkeiten entstehen durch die Unbeständigkeit und Flexibilität in dieser Branche, die sogar dazu führen kann, daß sich Mitarbeiter selbständig machen und dann Lieferanten abwerben. Da die meisten Lieferanten aus Amerika stammen, sind in dieser Branche Verträge meist unüblich, bzw. de facto rechtlich unwirksam, und da gerade der Einkauf sehr wichtig ist, weil unser Markt vom Anbieter abhängig ist, ergibt sich dadurch ein ziemlicher Haifischmarkt.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Ich handle mit verschiedenen Skateboardmarken, aber die Hardware, wie Skateboards und Zubehör, machen nur 20 Prozent aus, der Rest der Ware ist Kleidung.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Der traditionelle Großhandel ist am Sterben. Ein Grund ist, daß der Einzelhändler zunehmend die Großhandelsfunktion übernimmt. Große Ketten haben Einkaufsbüros in anderen Ländern und sind dadurch in der Lage, die Großhandelsfunktion selbst zu erledigen. Von der anderen Seite macht sich die Tendenz bemerkbar, daß der Lieferant, anstatt auf Großhändler zurückzugreifen, eigene Vertriebsschienen aufbaut. So wird der Großhandel von beiden Seiten in die Enge getrieben und oft bloß als Lückenfüller für wenig rentable Geschäfte benützt. Nur mehr in Nischenbranchen hat der Großhandel seine Berechtigung, weil er da Aufgaben erfüllt, zu denen sowohl der Einzelhandel als auch der Produzent nicht imstande ist.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte vorerst in dieser Branche bleiben und noch einige Vertretungen bekommen. Langfristig gesehen möchte ich immer mit dem Skateboardhandel zu tun haben, aber ob er das einzige Geschäftsfeld bleibt, hängt von der Entwicklung in der Branche ab.