Zum Erfolg von Johann Pilz
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg möchte ich niemals um jeden Preis haben, das ist für mich ganz wichtig. In meiner Branche hat der Kunde immer Vorrang und daher lege ich großen Wert auf optimale Beratung und nicht auf den größtmöglichen finanziellen Erfolg. Wenn ich also nicht sicher bin, ob ein Angebot den Bedürfnissen des Kunden tatsächlich entspricht, schließe ich keinen Vertrag ab.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Großen und Ganzen sehe ich mich als erfolgreich, weil ich erreichte, was ich mir vorgenommen habe, andererseits hindert mich meine Persönlichkeit, die immer nach Höherem strebt, mich hundertprozentig erfolgreich zu fühlen. Rückblickend bin ich aber in jedem Fall zufrieden mit dem bisher Erreichten.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich bin ein Mensch, der immer mehr anstrebt, als er gerade erreicht hat, wenn ich also an einem Ziel angekommen bin, stecke ich mir das nächste. Die Versicherungsbranche erkannte ich als eine für mich sehr geeignete, weil ich gern mit Menschen zu tun habe und meine Stärken im Kommunikationsbereich liegen. So umfaßt meine Kartei inzwischen rund 8.000 Kontakte. Für meinen Erfolg war es darüber hinaus wesentlich, mich immer überdurchschnittlich zu engagieren und für meine Kunden einzusetzen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung, mich selbständig zu machen, war eine sehr erfolgreiche.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ein großes Problem unserer Branche besteht darin, daß Abschlüsse oft nur der Provision und des eigenen Einkommens willen getätigt werden. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, daß rücksichtsloses Verhalten – wie es etwa der Mitbewerb an den Tag gelegt hat – nicht zum erwünschten Ziel führt, sondern langfristig genau das Gegenteil bewirkt. Fairneß und Ehrlichkeit werden sich immer bewähren und wer anders agiert, verschwindet schnell wieder vom Markt.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich beschäftige zwei freie Mitarbeiter und lege großen Wert darauf, daß sie meine Einstellung teilen, also dem Kunden nichts versprechen, was sie nicht halten können. Wichtig ist mir, daß sie bereits über Erfahrung in dieser Branche verfügen und großen Ehrgeiz an den Tag legen, also bereit sind, auch einmal länger zu arbeiten.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere durch Schulungen und Wettbewerbe, bei denen der Sieger Incentives, wie beispielsweise Wellness-Wochenenden erhält.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Eine große Stärke meines Unternehmens ist seine familiäre Struktur, die es mir ermöglicht, jedem meiner Kunden persönlich als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich kann die beiden Bereiche nicht trennen, weil ich mein Büro in meinem Wohnhaus eingerichtet habe. Das bietet mir den Vorteil, zwischendurch Privates zu erledigen, birgt aber den Nachteil, auch das Wochenende zur Arbeitszeit zu nützen. Als selbständiger Unternehmer gelingt es mir nicht, pünktlich um 17 Uhr den Stift fallenzulassen und mich meiner Freizeit zu widmen, daher leidet mein Privatleben naturgemäß unter meinem beruflichen Engagement. Da mein Beruf meine Berufung ist, empfinde ich meine Tätigkeit aber nicht als Belastung und komme mit kurzen Urlauben aus, die ich zum Segeln nütze.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich verwende viel Zeit für Fortbildung und besuche alle zwei Wochen ein Seminar, weil es in meiner Branche unumgänglich ist, permanent am neuesten Stand zu sein, um meinen Kunden immer die aktuellste Information bieten zu können.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? In der Versicherungsbranche und insbesondere im Verkauf sind Ehrlichkeit und eine gewisse Ethik besonders wichtig. Man muß immer die Voraussetzungen und Bedürfnisse des Kunden in den Mittelpunkt seiner Bemühungen stellen und darf sich nicht ausschließlich am eigenen finanziellen Nutzen orientieren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich bin nun 48 Jahre alt und muß langsam daran denken, meinen Kundenstock einmal in gute Hände zu übergeben, wenn ich selbst in Pension gehe. Ich wäre natürlich glücklich, wenn eines meiner Kinder das Geschäft übernehmen würde. Das wesentlichste Ziel besteht für mich darin, meine Klientel nicht im Regen stehen zu lassen, weil mir ihre gute Betreuung auch mit dem Beginn meines Ruhestandes am Herzen liegt.