Zum Erfolg von Dieter Böhmdorfer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Persönlicher Erfolg manifestiert sich in dem Beitrag, den man zu seinem persönlichen Wohlbefinden im Zuge der eigenen Lebensführung beisteuert.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Erfolg stellt für mich einen dehnbaren Begriff dar, wobei mein Werdegang als Rechtsanwalt mehr von eigenen Leistungen geprägt war als meine Ernennung zum Minister, bei der Zufälligkeiten durchaus eine Rolle spielten.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Im Zuge meiner beruflichen Tätigkeit vermochte ich geschickt die Balance zwischen finanziellen und fachlichen Interessen zu wahren, denn primär übe ich den Anwaltsberuf aus Liebe zum Beruf und nicht des Geldes wegen aus - was man gern macht, macht man gut. Das ist die Grundlage jeden Erfolges. Außerdem bin ich stets mit hohem Engagement bei der Sache, insofern muß ich mich oft davor hüten, mich nicht zu sehr mit den Klienteninteressen zu identifizieren.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
In schwierigen Situationen plane ich immer sehr genau voraus, nach dem Motto „Ein schlechter Plan ist besser als keiner“, denn dieser muß ohnehin immer wieder auf seine Richtigkeit und Effizienz überprüft und korrigiert werden.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
In erster Linie war natürlich meine Frau enorm beeinflussend für mich. Im politischen Bereich war es Dr. Jörg Haider, der mir imponierte, weil er das bis zum Stillstand festgefahrene österreichische System nahezu mit alleiniger Kraft aufbrach.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Neben dem Goldenen Ehrenzeichen am Bande erhielt ich die höchste Auszeichnung, welche die Rechtsanwaltskammer zu vergeben hat. Auch bei meinen internationalen Besuchen als Politiker erhielt ich einige Auszeichnungen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Der nicht verkraftbare Zuwachs an jungen Anwälten ist ein großes Problem. Es gibt keine Zugangsbeschränkung wie zum Beispiel bei Notaren; jeder, der die nicht allzu strenge Anwaltsprüfung besteht, kann sich als Rechtsanwalt selbständig machen. Durch die Internationalisierung der Kanzleien und die damit verbundene Spezialisierung der jungen Anwälte geht das ursprüngliche Berufsbild unseres Standes verloren. Eine Fachkraft für ein bestimmtes Rechtsgebiet ist noch lange kein Anwalt.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich glaube, fast etwas zu energisch und zu durchschlagskräftig.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Den Erfolg, den ich jetzt habe, schreibe ich zu einem Gutteil meinen sehr tüchtigen Mitarbeitern zu.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich studiere keine Lebensläufe oder Zeugnisse. Wer mir als geeignet erscheint, bekommt seine Chance, verliert sie aber auch sehr schnell, wenn die Zusammenarbeit nicht funktioniert.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Möglicherweise sollte ich mehr loben, aber die beste Motivation ist es, wenn sich durch gemeinsame Arbeit der Erfolg einstellt.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind - neben einigen anderen Bereichen - sehr stark im Wirtschaftsrecht, allgemeinen Strafrecht und Wirtschaftsstrafrecht engagiert. Unsere Stärke ist es, rücksichtslos im positiven Sinne für die Klienten da zu sein und weiter zu kämpfen, wo andere schon aufgeben.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich rate jungen Menschen, sich nicht von der älteren Generation beeinflussen zu lassen.
Ihr Lebensmotto?
Ich lebe vom Erfolg und nicht von der Erklärung des Mißerfolges, denn wenn man wirklich ein Ziel vor Augen hat, gibt es immer einen legalen Weg, dieses Ziel zu erreichen.