Zum Erfolg von Peter Nock
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Zum Erfolg gehören Mißerfolge auch dazu, damit man überhaupt weiß, was Erfolg ist. Den Erfolg macht die Summe der ganz kleinen Erfolge aus. Hat sich der Erfolg einmal eingestellt, fängt man wieder von Null an. Erfolgreich ist man, wenn man dazugelernt hat.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin meiner Meinung nach gar nicht so geeignet für meine Position, weil ich nämlich viele verschiedene Möglichkeiten - vom schlimmsten zum besten Fall, über alle möglichen Schattierungen - in Betracht ziehe. Das ist sehr aufreibend auf die Dauer.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich halte Existenzangst für eine Triebfeder des Erfolgs, auch wenn sie objektiv unbegründet ist. Ich habe sachlichen, faktischen Erfolg im Sinne eines Projektes gesucht, und nicht nach dem hierarchischen Aufstieg gestrebt.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Jedem Abschluß eines Projektes, der zu einer positiven Veränderung geführt hat, gehen erfolgreiche Entscheidungen voraus.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Ich würde keine der beiden Möglichkeiten ausschließen, beides ist wichtig.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich habe sehr viel von Herrn Stephan Glaser, einem ehemaligen Mitarbeiter der Firma Panalpina, gelernt, nur indem ich ihn beobachtete und mir gewisse Dinge abschaute.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Mir ist nicht bewußt, daß ich jemals Anerkennung erfahren habe. Ich begann von Null und arbeitete mich Schritt für Schritt voran.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es gibt so viele ungelöste Probleme in unserer Branche, daß die Zeit nicht ausreicht, alle zu nennen. Die Spediteure haben zu unrecht - aus Unwissenheit - ein negativ besetztes Image: sie werden mit den Frächtern verwechselt und für die schlechte Luft und die Grenzwartezeiten beschuldigt.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Rundum ist zu hören, ich sei der Leithammel in der Logistik und die Integrationsfigur für das Logistikthema. Von all diesen Sonntagsreden halte ich aber nicht viel.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ohne meine Mitarbeiter geht gar nichts, sie spielen eine wesentliche Rolle.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Bei den Lehrlingen gibt es ganz klar formulierte Kriterien anhand eines Aufnahmeblattes, bei den anderen Mitarbeitern zählt meine subjektive Meinung - die Schulbildung ist dabei untergeordnet.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Es gibt zwar gewisse Ebenen, doch der Boß ist der Kunde, und die money makers beziehungsweise profit centers sind dem Kunden am nächsten und setzen sich tagtäglich mit diesem auseinander. Unser Organigramm hat die Form eines Blumenstraußes.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Beruf ist mein Hobby, ich kann beides nicht voneinander trennen - im positiven Sinne aber, wohlgemerkt.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wenn ich der künftigen Generation etwas weitergeben soll, dann daß man im anderen immer den Partner sehen sollte, egal ob es sich um Kunden, Lieferanten oder Mitarbeiter handelt. Wenn ich merke, daß sich der Partner über den Tisch gezogen fühlt, muß ich das aus der Welt schaffen, muß agieren. Man soll den Anderen respektieren und darf nie mit einem schlechten Gewissen vom Tisch aufstehen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Nachdem hier in Leoben alles auf Logistik und Ausbildung hinweist und die nächsten Projekte einige Nummern größer sein werden, können wir für das Gebiet der Obersteiermark sicher einiges leisten und Großbetriebe herbekommen, analog zur Untersteiermark. Privat erhoffe ich mir, daß meine Familie gesund bleibt.