Zum Erfolg von Robert Schneeweiß
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Persönlicher Erfolg liegt für mich in erster Linie in einem harmonischen Familienleben. Der finanzielle Faktor ist mir nicht so wichtig wie Gesundheit und die Fähigkeit, meine Arbeit zu erledigen und nicht vor mir her zu schieben. In diesem Zusammenhang würde ich mir weniger Streß wünschen, um mich wirklich erfolgreich zu fühlen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Teilweise ja und teilweise nein. Ich sehe mich als erfolgreich, weil ich mir einen guten Kundenstock aufbauen konnte, der mir bis heute treu geblieben ist. Weniger erfolgreich sehe ich mich im Bereich der Informationstechnologie, weil mir die Zeit kaum reicht, um in diesem Bereich, der besonders rasanten Veränderungen unterworfen ist, immer am letzten Informationsstand zu bleiben.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gibt keine prägende Einzelperson in meinem Berufsleben, allerdings wurde ich während meiner Lehrzeit bei Philips geformt und stehe daher auch heute noch mit diesem Unternehmen in engem Kontakt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Unser Problem besteht darin, daß große Handelsketten und Supermärkte mit einer Preisgestaltung arbeiten, mit der wir nicht im Entferntesten mithalten können. Allerdings ist sich der Konsument nicht bewußt, welchen Schrott er da teilweise kauft – solche Geräte würde der Fachhandel nicht anbieten und „billig“ bedeutet daher in den meisten Fällen, teuer gekauft zu haben.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Im Prinzip entscheide ich mich nach der fachlichen Qualifikation eines Bewerbers, die aber lange noch nicht ausreicht, um eine gute Form der Zusammenarbeit zu ermöglichen. Sehr wesentlich ist das Gespür. Erst wenn sich menschliche Qualitäten mit guten Fachkenntnissen kombinieren, habe ich einen wirklich guten Mitarbeiter vor mir.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere meine Mitarbeiter, indem ich ihnen Ausbildungsmöglichkeiten biete. In meinem Unternehmen gibt es keine Hierarchien, daher herrscht ein sehr „lockeres“ Betriebsklima. Ich mache die selbe Arbeit wie meine Angestellten und bin mir für keine Tätigkeit zu schade – das ist, neben dem positiven Gesprächsklima, ein weiterer Motivationsfaktor für jeden meiner Mitarbeiter.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Mein Unternehmen zeichnet sich durch die Schnelligkeit aus, mit der wir auf Kundenwünsche reagieren. Die Kunden schätzen weiters die Ehrlichkeit, die ich immer schon an den Tag gelegt habe. Ich biete ihnen individuelle Lösungen, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe das Glück, daß meine Frau den gesamten privaten Bereich managt, während ich mich auf mein Berufsleben konzentrieren kann. Als Unternehmer komme ich oft spät abends nach Hause und finde Ausgleich, indem ich noch Laufen gehe oder mit dem Hund eine Runde mache. Ich möchte meine berufliche Selbständigkeit trotz aller Sorgen, die ich manchmal habe und trotz aller Anstrengungen nicht mehr missen. Der Sonntag ist mir generell heilig, diesen Tag halte ich für meine Familie frei.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Fortbildung ist in meinem Bereich aus Um und Auf; wer die Entwicklungen in dieser Branche verschläft, kann als Unternehmer nicht existieren.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Das allererste Gut im Leben sollte immer die Ehrlichkeit sein, diese Eigenschaft sollte jeder entwickeln und zu seinem Prinzip machen. Man sollte nur versprechen, was man auch halten kann, seine Familie pflegen und sie nicht mit beruflichem Streß unter Druck setzen, sondern die beiden Bereiche versuchen zu trennen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel liegt darin, das Unternehmen zu erhalten und Mitarbeiter zu finden, die mich sowohl im Verkauf als in der Werkstätte unterstützen. Ich könnte mir vorstellen, die Firma zu verpachten oder zu verkaufen, wenn ich in Pension gehe.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.