Zum Erfolg von Barbara Moser
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß ich positive Rückmeldungen und Anerkennung über meine Arbeit zu bekommen und daß Prozesse, Veränderungen, Entwicklungen, die ich initiiert habe, positive Auswirkungen zeigen, daß das Khevenhüller Gymnasium als gute Schule gesehen wird und daß meine Mitarbeiter zufrieden sind.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, unbedingt, was aber nicht heißen soll, daß der Erfolg ohne Anstrengung kam.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Erfolg stellt sich ein, wenn man von dem überzeugt ist, was man tut, wenn Beruf zugleich Berufung ist und man in der Erfüllung seiner Aufgaben konsequent ist.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Mit Humor, Freude am Tun und mit einer gesunden Lebensweise.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Eine AHS ist nur bedingt mit einem Unternehmen, wie es die Wirtschaft versteht, zu vergleichen, aber auch auf gehobenen Posten im schulischen Bereich läßt sich feststellen: In Oberösterreich gibt es an den öffentlichen Gymnasien lediglich 2 Direktorinnen. An den Pflichtschulen ist die Situation anders. Schwierigkeiten für Frauen ergeben sich oft aus der Doppelbelastung Beruf - Hausfrau/Mutter. Außerdem gibt es noch zu wenige Netzwerke, in denen sich Frauen gegenseitig stützen und fördern.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Richtige Entscheidungen erkenne ich an ihrer Nachhaltigkeit, Akzeptanz durch die Beteiligten und an den Auswirkungen, die sie auf die Entwicklung der Schule haben.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Eines der wichtigsten Kriterien meines Erfolgs ist Authentizität. Das heißt aber nicht , daß ich mir nicht von Anderen Gutes abschaue und für meine Situation passend adaptiere.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Vater war für mich ein großes Vorbild, ich hatte aber auch einige Mentoren, z.B. den früheren Landesschulratspräsidenten Dr. Riedl und den früheren Abteilungsleiter am Pädagogischen Institut, Dr. Khinast.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich werde als Referentin eingeladen, z.B. zu Themen wie etwa Frauenförderung und meine Kompetenz als Schulentwicklerin ist innerhalb der AHS-Kollegen in Oberösterreich unumstritten. Anerkennung bedeutet auch das überaus positive Feedback bei meiner Evaluierung durch die Kollegen an der Schule.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ein Problem sehe ich darin, die AHS gegenüber berufsbildenden Schulen zu positionieren.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde als Powerfrau und als erfolgreiche Schuldirektorin gesehen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich hatte das Glück in meiner eigenen Schule, in der ich seit 24 Jahren unterrichte, Direktorin zu werden. Meine Kollegen, haben mir die Mitarbeit angeboten, d.h. sie sind auf mich zugegangen. Die Motivation und das Bedürfnis mit mir gemeinsam an dem Khevenhüller Gymnasium als guter Schule zu arbeiten, ist für mich selbst größte Motivation.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Indem ich nach dem Grundsatz » The leader is the first learner « handle, indem ich den Mitarbeitern Wertschätzung, Lob und Anerkennung für ihre Mitarbeit zolle. Außerdem bin ich in der Schule sehr präsent und habe ein offenes Ohr für alle Anliegen. Ich bin von meiner Tätigkeit so begeistert, das spüren die Mitarbeiter und das motiviert sie auch.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich habe bis jetzt zwei Evaluationen meiner Tätigkeit als Leiterin in Form von Fragebögen durchgeführt und auf der Bewertungsskala -2/-1/0/+1/+2 die Note 1,7 erhalten, was für meine Akzeptanz spricht.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir führen ein Kulturgymnasium, einen Zweig mit Schwerpunkt Fremdsprachen und ein Realgymnasium mit Laborunterricht. Neben Leistungsbewußtsein, der Förderung von Schlüsselqualifikationen wie Eigenständigkeit, Teamfähigkeit zählen vor allem Menschlichkeit und Identifikation mit unserer Schule als wichtiger Station auf dem Weg zum mündigen Menschen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin 40-60 Stunden pro Woche in der Schule, habe ein sehr gutes Zeitmanagement und kann daheim sehr gut abschalten.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Dafür wende ich sehr viel Zeit auf. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Nicht ja sagen, nur weil es bequemer ist als nein zu sagen; nichts hinnehmen ohne es zu hinterfragen; wenn es notwendig ist, auch gegen den Strom schwimmen und die Anstrengung nicht scheuen; mutig und positiv in die Zukunft denken; Humor bewahren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Unser Schulentwicklungsprozess geht weiter (Evaluierung unserer Schulzweige,...), damit die Qualität unseres Gymnasiums gesichert wird. Das bedeutet kontinuierliche Arbeit in allen Bereichen (Lehren und Lernen, Außenbeziehungen, Schul- und Personalmanagement, Lebensraum Schule).
Ihr Lebensmotto?
Fortiter in re, suaviter in modo (etwa Konsequent in der Sache, mild in der Durchführung).