Zum Erfolg von Roland Pfleger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich dann gegeben, wenn mein Klient das Gefühl hat, von mir gut betreut zu werden. Dazu bedarf es neben fachlichen Könnens einer ganz wesentlichen Voraussetzung, man muß nämlich die Bereitschaft haben, sich in die Lage des Klienten zu versetzen. Nur dann ist man in der Lage, eine optimale Beratertätigkeit auszuüben. Ebenso spielt auch die Psychologie eine nicht unbedeutende Rolle.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, denn meine Klienten vertrauen mir.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die berufliche Praxis zeigt immer wieder, daß es ein großer Vorteil war, ein wirtschaftliches Studium mit dem Studium der Rechtswissenschaften zu verbinden. Eine Erfolgskomponente ist, wenn man aktiv zuhören kann.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Die Sanierungsberatung ist ein verwandtes, jedoch auch etwas unterschiedliches Gebiet, und in diese andere Sichtweise mußte ich mich natürlich erst einarbeiten. Hier geht es darum, zunächst dem Klienten zu erklären, welche rechtlichen Möglichkeiten vorhanden sind, und mit welchen Optionen er in Zukunft arbeiten kann. Es gilt immer, die Kundenerwartungen mit der Realität abzustimmen und Lösungen bzw. Win-Win-Argumente zu finden. Hierbei kommen mir meine Zusatzausbildungen sehr zugute.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ab dem Zeitpunkt, an dem ich in der Kanzlei meines Vaters mitarbeiten konnte.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Wenn ich etwas aus dem Bauch stimmig machen kann, ist es für mich zweitrangig, ob diese Handlungsweise schon einmal da war; wichtig dabei ist, Zufriedenheit mit mir selbst, aber auch mit dem Ergebnis zu finden - wobei dieses Ergebnis nicht bedeutet, Millionär zu werden.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ja, mein Vater beeindruckte mich durch sein äußerst korrektes Verhalten sehr. Wir sind uns in vielen Dingen sehr ähnlich. Leider verstarb er viel zu früh.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung empfinde ich für mich selbst, wenn ich mit diversen Ämtern ein gutes Gesprächsklima schaffen kann, um eine menschliche Basis als Gegengewicht zu den schon vorhandenen geschäftlichen Beziehungen zu erzeugen. Weiters erfahre ich natürlich Anerkennung für unsere gute Arbeit von Klienten, die uns auch weiterempfehlen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen beim unternehmerischen Erfolg eine wesentliche Rolle. Die Mitarbeiter sind es, welche mit den Klienten in erster Linie in Kontakt treten und somit eine erfolgreiche Basisarbeit leisten. Dabei muß man allerdings darauf achten, daß die Routine nicht allzusehr in den Vordergrund tritt; dies trifft besonders bei jenen Mitarbeitern zu, die bereits seit Jahrzehnten im Unternehmen arbeiten. Ebenso zählt bei älteren Mitarbeitern Fingerspitzengefühl.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich versuche ihre Rahmenbedingungen positiv zu gestalten und bin überzeugt, daß sie durch Freude an ihrer Tätigkeit auch die nötige Eigenmotivation aufbringen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir bieten gegenüber der klassischen Steuerberatung ein umfangreiches Service-Paket, welches sich aus Finanzfachkräften, Juristen und Mediatoren zusammensetzt. Dies wird von unseren Kunden sehr geschätzt. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich arbeite mit einigen Kollegen (Mitbewerbern) auf jenen Gebieten zusammen, die sinnvoll erscheinen. Mein Verhalten versuche ich möglichst korrekt und kooperativ zu gestalten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Wochenenden verbringe ich mit meiner Familie meist nicht in Wien, sondern im Geburtshaus meiner Ehefrau. Durch diese örtliche Veränderung fällt das Abschalten auch leichter.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Um auf dem aktuellen Stand zu bleiben, benötigt man durchschnittlich täglich zwei Stunden. Darüber hinaus wende ich noch etwa drei Wochen pro Jahr für Seminare auf, um stets über die umfassenden Gesetzesänderungen auf dem laufenden zu bleiben. Deren Aufarbeitung hat höchste Priorität.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Für eine erfolgreiche selbständige Tätigkeit empfehle ich, daß man in einer Kanzlei mit einem älteren Partner zusammenarbeitet. Die Praxis zeigt, daß es von Vorteil ist, wenn man mit einem erfahrenen Kollegen über die fachliche Problematik diskutieren kann. Über die nötige Erfahrung für diesen Beruf verfügt man erst nach zehn Jahren Praxis. Was die Ausbildung betrifft, ist es egal, welchen schulischen Zweig man wählt. Was zählt, sind das Gefühl für Zahlen und die Bereitschaft, sich mit juristischen Themen auseinanderzusetzen. Das Internationale Recht hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Wenn einen diese Materie interessiert, sollte man sein Augenmerk auf Fremdsprachenausbildungen und eine profunde EDV-Ausbildung richten, was in Zeiten der Globalisierung schon fast vorausgesetzt wird.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ein wesentliches Ziel für die Zukunft ist, in den nächsten Jahren einen geeigneten Nachfolger für meine Kanzlei zu finden und diesen einzuarbeiten, damit ich mich in absehbarer Zeit aus dem Unternehmen zurückziehen kann.