Zum Erfolg von Ingeborg Dickbauer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist ein Ausdruck guter Leistungen und bedeutet für mich, daß ich meine Ziele erreicht habe. Erfolg ist für mich auch die Zufriedenheit von Eltern, Schülern und Lehrern. Erfolg ist für mich generell Zustimmung - ich bin im Sternzeichen Waage und ein sehr harmoniebedürftiger Mensch.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich habe vieles erreicht und manches geschaffen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin zielstrebig und habe immer klare Linien verfolgt. Ich bin ein „gerader Michl“ und treffe viele Entscheidungen aus dem Bauch und gefühlsbedingt. Es war schon immer mein Wunsch, Lehrerin zu werden, denn ich liebe Kinder.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich packe Probleme umgehend an und versuche, sie sofort zu lösen, denn Ungelöstes belastet mich.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
In diesem Beruf nicht.Ab wann empfanden Sie sich erfolgreich? Ich habe die Leitung dieser Hauptschule sehr spontan übernommen und plötzlich gewußt: Das will ich. Trotzdem habe ich mich eingehend mit meiner Familie besprochen, denn bei uns wird keine Entscheidung allein getroffen.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Mit Imitation kommt man immer nur ein Stück weiter. Um wirklich erfolgreich zu sein, ist Originalität besser.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Tante Traute Danspeth, die 40 Jahre lang Lehrerin war, hat meinen beruflichen Lebensweg besonders geprägt. Aber auch mein Mann Dr. Kuno Dickbauer, ein Jurist und eine sehr geradliniger, einfühlsamer Mensch, hat mich immer unterstützt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung erfahre ich durch positive Rückmeldungen und Wertschätzung sowie durch meinen persönlichen Erfolg, den ich nur durch sehr viel Einsatz erreicht habe.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das ständige Parteien-Hickhack im Schulsystem ist ein ungelöstes Problem. Erst jetzt langsam beginnt das überparteiliche Denken. Ein weiteres gesellschaftliches Problem ist, daß die Familie ihren Stellenwert verliert. Es gibt sehr viele geschiedene Eltern, alleinerziehende Mütter, und für die Kinder bleibt nur wenig Zeit. Wir entwickeln uns in die Richtung einer sprachlosen Gesellschaft.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich bin ein sehr positiver, freundlicher Mensch und habe einen großen Freundeskreis.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
An meiner Schule spielen die Kollegen eine sehr große Rolle und ich bin froh, ein derart engagiertes Team zur Seite zu haben.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere die Kollegen durch Gespräche, Lob und Wertschätzung. Es gibt auch einen regelmäßigen Stammtisch, der von den Lehrern selbst ins Leben gerufen wurde.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Meine Kollegen verleihen immer wieder ihrer Hoffnung Ausdruck, ich möge möglichst lange an der Schule bleiben. Ich bekomme laufend positive Rückmeldungen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind ein außerordentlich engagiertes Team, das die zwischenmenschlichen Beziehungen und das Miteinander in den Vordergrund stellt. Die gute Zusammenarbeit mit den Eltern schafft ein positives Klima an der Schule.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir pflegen im Rahmen von EU-Projekten Partnerschaften mit Teneriffa, Finnland, Litauen und Griechenland, darüber hinaus haben wir auch guten Kontakt mit nahegelegenen Volksschulen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich verwende sehr viel Zeit für Fortbildung, um immer am neuesten Stand zu bleiben.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ein Miteinander ist ebenso wichtig wie gegenseitiges Zuhören. Die Familie muß hochgehalten werden, aus ihr schöpft man alle Kraft.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Die Schule soll erhalten und der Erfolg stabilisiert werden.
Ihr Lebensmotto?
Wir dürfen niemals von den Schwierigkeiten ausgehen, die ein Kind macht, sondern immer nur von denen, die es hat.