Zum Erfolg von Christina Hofer-Kaufmann
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, meine Arbeit zu lieben, kreative Gestaltungsfreiheit zu genießen, mein Hobby Mode ausüben und Entscheidungen selbst treffen zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als sehr erfolgreich, denn ich führe in einer schwierigen Branche drei gutgehende Geschäfte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine persönliche Kreativität sowie die meiner Mitarbeiter. Besonders erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang Frau Doris Fasching. Wir sehen Mode als Hobby und erreichen somit eine positive Stimmung im Geschäft. Das führt dazu, daß wir es immer wieder schaffen, unsere Kunden mit kreativen Überraschungen begeistern zu können.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ich denke schon, denn am Anfang war der Umgang mit Banken und Behörden für mich als junge Unternehmerin sehr schwierig.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Dieses Gefühl verspürte ich zum ersten Mal, als ich mein erstes Geschäft in Mondsee eröffnete. In diesem Zusammenhang veranstalteten wir eine Modeschau und konnten fast 500 interessierte Zuschauer begeistern. Ich bekam sehr positives Feedback, wodurch ich mich absolut bestätigt fühlte.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gibt einige Menschen, die meinen beruflichen Lebensweg prägten: meine Schwester Silvia, die mich mit ihrem Wissen durch die behördlichen Wege begleitete, Mag. Giermaier, der als Unternehmensberater meine Entscheidungen überprüft und analysiert, und Herr Kepte, der mich als Werbeprofi unterstützt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Nach den Schwierigkeiten, die ich zu Beginn mit Banken und Behörden hatte, konnte ich mich schließlich durchsetzen und nach nunmehr fünf Jahren beweisen, daß meine Entscheidung, mich selbständig zu machen, richtig war. Ich werde nun als Unternehmerin akzeptiert, das empfinde ich als persönliche Anerkennung.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
In dieser extrem kundenorientierten Branche ist es wichtig, hochmotivierte und positiv gestimmte Mitarbeiter zu haben, die diese Arbeit lieben. Daher bilde ich Lehrlinge aus, um ihnen die Motivation, Mode als Hobby zu sehen, zu vermitteln.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich sehe meine Mitarbeiter als Freunde, gehe mit ihnen oft essen, binde sie bei Entscheidungen mit ein und erledige auch selbst alle Tätigkeiten, die ich von ihnen verlange. Niemand ist perfekt, daher werden Fehler nicht gerügt, sondern ausdiskutiert. Dadurch erreichen wir, daß diese Fehler in Zukunft vermieden werden können.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Italien ist uns in der Mode ein halbes Jahr voraus. Ich fahre deshalb einmal im Monat nach Mailand, um Betriebsblindheit zu vermeiden und neue Mode für meine drei Geschäfte zu ordern. Es ist mir sehr wichtig, auf die Wünsche unserer Kunden mit kreativer, persönlicher Beratung und nur mit bester Qualität einzugehen. Regelmäßige Modeschauen und große Abwechslung beim Modeangebot sind weitere Stärken meines Unternehmens.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Für mich gibt es dabei keine klare Trennung, da Mode mein Hobby und mein Beruf ist.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Fortbildung heißt für mich, neue Trends frühzeitig zu erkennen, dafür verwende ich sehr viel Zeit. Einmal pro Monat fahre ich ein Wochenende nach Mailand. Darüber hinaus verbringe ich fast jeden Sonntag in verschiedenen Städten, um zu sehen, welche Mode von anderen Boutiquen angeboten wird.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wenn jemand in der Modebranche Erfolg haben will, muß die Begeisterung für Mode vorhanden sein, ebenso die Bereitschaft zu viel Arbeit. Man muß den Beruf zur Berufung machen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meine geschäftlichen Tätigkeiten in den nächsten Jahren so organisieren, daß mir die Zeit zur Verfügung steht, eine Familie zu gründen.