Zum Erfolg von Werner Alexander
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, in meinem Berufsleben eine Situation zu schaffen, die für mich wirtschaftlich und ethisch befriedigend ist und eine stabile Grundlage für meine Mitarbeiter darstellt. Mit anderen Worten: ich möchte ein gesichertes Haus einrichten, in dem alle zufrieden sind: ich selbst, meine Mitarbeiter und unsere Kunden. Wenn ich mich so positioniere, daß die wirtschaftlichen Grundlagen meiner Apotheke gesichert sind und für mich noch ein eigenes Leben übrig bleibt, damit ich Freizeit und Hobbies genießen kann, dann habe ich Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Zum Teil, ja. Ich bin sicher unter meinen Möglichkeiten geblieben, habe aber auch andere Prioritäten.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Wesentliche Schritte waren die Umbauten und Erneuerungen im Betrieb, die jeweils rechtzeitig durchgeführt wurden, sodaß wir uns weiterentwickeln konnten.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Als Apotheker muß man zwar mit manchen Vorurteilen kämpfen, wie beispielsweise, daß wir unsere Apothekenpreise und unser sicheres Geschäft haben. Andererseits stoße ich auch auf sehr viel positive Zustimmung, auch weil wir versuchen, den Notwendigkeiten, die aus dem Verhältnis unserer Kunden zur Apotheke entstehen, gerecht zu werden. Es kommen Leute zu uns, die krank sind und etwas brauchen. Es soll daher alles funktionieren, es soll da sein, was sie brauchen, und es sollen Probleme – egal welcher Art – für sie gelöst werden, beispielsweise sollen ihnen bürokratische Wege für Rezeptgenehmigungen abgenommen werden. Unsere Aufgabe ist es, Dinge zu erleichtern, zu beraten, zu helfen, zu unterstützen und entgegenzukommen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Sie müssen zum Team passen. Sie müssen - abgesehen von einem notwendigen Mindestmaß an beruflicher Qualifikation - besonders im menschlichen Bereich geeignet sein und Qualitäten haben, die sich ins Team einfügen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Am meisten motiviert werden Mitarbeiter meiner Ansicht nach durch den großen Spielraum, den ich ihnen lasse. Sie haben alle ihren eigenen Bereich; sie werden angehalten, sich möglichst selbst zu organisieren oder Dinge untereinander zu vereinbaren. Das bezieht sich auf ihr gesamtes betriebliches Umfeld vom Dienstplan bis zur Arbeitseinteilung. Ich möchte mit den kleinen Dingen des täglichen Berufslebens möglichst wenig befaßt sein. Sie sollen aber auch Freude daran haben, zufrieden sein und das Gefühl haben, selbst viel steuern zu können. Ich erwarte, daß es dann auch funktioniert, und das tut es.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind sehr gut mit Fachpersonal ausgestattet und versuchen auch, Kunden in fachlicher Hinsicht viele Dinge abzunehmen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich investiere nicht viel Zeit dafür, meine Mitarbeiter dafür umso mehr.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Möglichst gar keinen. Ich entstamme einer Generation, die mit Ratschlägen vom frühesten Schuldasein bis in die Hochschulzeit mehr als eingedeckt wurde. Man muß sich als Erwachsener zurücknehmen und die Jugend am langen Zügel gehen lassen, denn junge Menschen müssen ihre eigenen Erfahrungen machen. Man kann vielleicht hin und wieder versuchen, aus seinem Erfahrungsschatz heraus sachte Ratschläge zu geben - aber nicht mehr.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte unser hervorragendes Niveau bewahren, wenn nicht sogar anheben. Das heißt, wir müssen auf Veränderungen im Gesundheitssystem eingehen und auch Veränderungen und Modetrends im Konsumverhalten sowie in den Bedürfnissen und Anforderungen, die an uns gestellt werden, berücksichtigen.