Zum Erfolg von Walter Rohringer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß der berufliche, familiäre und persönliche Bereich in Balance sind. Lebensqualität werte ich wesentlich höher als wirtschaftlichen Erfolg, denn eine gute Lebensführung speist sich hauptsächlich aus immateriellen Werten und einem Gefühl der inneren Stimmigkeit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich bin sensibel im Erkennen und Definieren von Problemen und verfüge über Geschick darin, Lösungen zu konzipieren, wobei ich individuelle Lösungen vorziehe.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ursprünglich wollte ich mich intensiver mit Alternativenergien beschäftigen, und da ich wußte, daß die Entscheidung für einen Beruf in einer sich noch in den Kinderschuhen der Entwicklung befindlichen Technologie schlecht mit dem Familienleben vereinbar ist, habe ich ab dem Punkt, als ich eine Alternative in der EDV-Branche fand und insbesondere in der Phase der Entscheidung für die berufliche Selbständigkeit ein bewußtes Erfolgsgefühl empfunden.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Großeltern, die mit sehr bescheidenen finanziellen Mitteln ihr Leben meisterten und dennoch Positives ausstrahlten, waren ein gewisses Leitbild für mich und beeinflußten meine Lebensgrundeinstellung massiv. Auch Professor Freiter, ein Abteilungsvorstand der HTL, der uns das technische Basiswissen vermittelte, war ein Vorbild für mich. Während des Studiums war ich bei einem kleinen Unternehmen tätig, das Mauertrockenlegungen durchführte. Dort lernte ich von Herrn Mohorn viele organisatorische Maßnahmen, die nötig sind, um als kleines Unternehmen zu bestehen und stetig zu wachsen. Zuletzt sind auch meine Kinder sehr prägend für mich, weil sie mir eine gewisse Entspanntheit und die Unbekümmertheit vermitteln, mit der ich an neue Dinge herangehen kann.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter sind sehr wichtig, weil sie mich vertreten, wenn ich nicht da bin. Somit ist es mein Ziel, sie auf ein Niveau zu bringen, auf dem sie mich hundertprozentig ersetzen können. Ich habe ein sehr junges Team und bilde auch Lehrlinge aus, weil man dadurch eher die Chance hat, Mitarbeiter heranzubilden, die Vertretungspositionen einnehmen können.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Stärke meines Unternehmens ist die User-spezifische Betreuung. Wir haben gute persönliche Beziehungen zu den Anwendern, daher können wir relativ rasch und genau erfassen, was sie in ihrer jeweiligen Arbeitssituation benötigen. Davon ausgehend betreuen wir das ganze Unternehmen. Unsere Tätigkeit ist die EDV-Administration, aber unser Ansatz beschränkt sich dabei nicht auf die Wartung der Maschine, sondern liegt im Hinterfragen der Bedürfnisse des Users.Wie verhalten Sie sich gegenüber der Konkurrenz? Mittlerweile stehe ich dem Mitbewerb gelassen gegenüber.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Frau schafft es, unsere drei Kinder zu versorgen und nebenbei noch eine Ausbildung zu absolvieren. Ich nehme mir die Freiheit, manchmal tagsüber Zeit mit meiner Familie zu verbringen und dann abends zu arbeiten. Das ist möglich, weil ich von fast allen Kunden Schlüssel besitze und es in einer Firma ohnehin besser ist, Wartungen in der Nacht durchzuführen. Es ist für mich wichtig, mir die Arbeit so einteilen zu können, wie ich möchte, genauso wie die Vereinbarkeit des Berufes mit der Familie hohen Stellenwert für mich hat.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?
Der regelmäßige Fachaustausch mit Kollegen ist mir sehr wichtig. Externe Seminare werden von meinem Mitarbeitern besucht.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Der wichtigste Faktor des Erfolges liegt darin, nicht an althergebrachten Strukturen hängenzubleiben, sondern geistig mobil und wendig zu sein. Heute kann man nicht mehr erwarten, den erlernten Beruf ein Leben lang ausüben zu können.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Es gibt natürlich ein gewisses Umsatzziel und eine gewisse Firmengröße, die gewährleistet, daß man ausreichend flexibel ist. Zukünftig plane ich, ein Partnernetzwerk auf die Beine zu stellen, um größere Projekte österreichweit abwickeln zu können.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen!