Zum Erfolg von Oliver Köck
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, mit dem Erreichten zufrieden zu sein, was aber nicht heißen soll, daß ich mich auf meinen Lorbeeren ausruhe. Ich bin ein Mensch, der immer wieder neue Ziele in Angriff nimmt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Eigentlich bin ich erfolgreicher, als ich jemals gedacht hätte. Als ich anfing, habe ich nicht daran gedacht, einmal acht Geschäfte zu besitzen. Ich habe mir immer kurzfristige Ziele in einem Zeitraum von etwa zwei bis drei Jahren gesteckt. Die Summe aller erfolgreichen Einzelziele ergibt den Gesamterfolg.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Es macht mir Freude, zu dienen. Jeder, der meine Geschäfte betritt, soll spüren, daß er willkommen ist, egal, ob er etwas kauft, oder sich nur beraten läßt. Unser Erfolg liegt darin, daß ein zufriedener Kunde wieder kommen wird. Ausschlaggebend ist auch die Tatsache, daß ich mit dem Erfolg umgehen kann und nie überheblich wurde. Weiters trägt die gute Zusammenarbeit mit meinem Bruder ebenso zum Erfolg bei, wie die Zielstrebigkeit, mit der wir die Dinge umsetzen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Schon als wir das Geschäft meines Vaters geführt haben, war dieses Gefühl vorhanden, denn die Begeisterung an der Umsetzung unserer Ideen war da und wir haben damals den Umsatz mehr als verdoppelt.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Das erste Geschäft zu übernehmen, obwohl wir noch studiert haben, war eine gute Entscheidung. Erfolgreich waren auch alle weiteren Entscheidungen, die dazu geführt haben, daß wir heute acht Betriebe führen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Trotz aller Differenzen war doch mein Vater derjenige, der mich stark geprägt hat. Von ihm habe ich meine Einstellung zum Geschäft übernehmen. Eine weitere Person ist der Partner meines Vaters, der ein sehr gebildeter Mann ist, mehrere Sprachen beherrscht und einen lockeren und unterhaltsamen Umgang mit den Menschen pflegt. Später dann war es der zweite Mann meiner Tante, der ein großes und sehr bekanntes Unternehmen in Graz hatte, mir durch sein natürliches und offenes Wesen sehr imponierte und mir zeigte, wie man trotz Erfolges Mensch bleibt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Probleme gibt es immer wieder, aber sie werden gelöst. Zur Lösung gehört es auch, Kompromisse zu schließen und die Fronten nicht erhärten zu lassen. Wenn die Bereitschaft da ist, kann jedes Problem gelöst werden, ohne daß einer sein Gesicht verliert.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen die wichtigste Rolle, sie stehen an vorderster Front und ein Kunde beurteilt das Geschäft nicht nach mir, sondern nach ihnen. Mein Anteil am Erfolg liegt eher im Management und im Schaffen der Arbeitsbasis.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Positive Ausstrahlung ist wichtig. Es sind hauptsächlich Frauen, die dafür in Frage kommen. Wenn ich mich in ihrer Gegenwart wohlfühle, tut das der Kunde auch. Alles andere kann die Mitarbeiterin lernen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir führen kleine Ladeneinheiten in einem Touristengebiet und weil unser Angebot zwar vielseitig ist, aber nicht die Artikelvielfalt eines Supermarktes bieten kann, wechseln wir unser Sortiment binnen drei Jahren um bis zu 70 Prozent aus, was auch für touristische Stammkunden wieder einen Kaufreiz darstellt.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wenn sich jemand nur selbständig machen will, weil er glaubt, dadurch schnell viel Geld zu verdienen, sollte er die Finger davon lassen. Die Beweggründe müssen Liebe zum Beruf und der Wille, seine Ziele zu erreichen, sein. Dazu gehören Energie, Durchhaltevermögen und die Fähigkeit, sich durch Rückschläge nicht vom Ziel abbringen zu lassen. Dann kommt der finanzielle Erfolg von alleine.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
2003 werde ich das neue Geschäft in Velden einrichten und wir planen in Klagenfurt auf dem Gelände von Minimundus zwei weitere Betriebe.