Zum Erfolg von Johann Jungreithmair
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
In unserer Branche geht es vor allem darum, Geschäftskontakte herzustellen. Da wir ein Fachmesse-Unternehmen sind, besonders im Business to Business-Bereich; also generell zwischen Ausstellern und Besuchern, Produzenten der Industrie und deren Abnehmern. Wenn es gelingt, eine Veranstaltung zu organisieren, die dieses Ziel auf einer hohen Qualitätsstufe erreicht, habe ich Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Über Erfolg und Mißerfolg sollten grundsätzlich andere urteilen. Ich sehe mich im Sinne meiner Definition als erfolgreich, weil uns viele Kunden bestätigen, daß unsere Veranstaltungen dazu beitragen, daß sich ihre Geschäfte positiv entwickeln und neue Chancen am Markt wahrnehmen können. Ein Erfolg ist außerdem die Tatsache, daß unsere Veranstaltungen an den Standorten Salzburg und Wien mehre 100 Millionen Euro an Umwegrentabilität für die gesamte Region bringen, so profitieren Hotels, Lieferanten, etc. von der Reed Messe Salzburg bzw. Reed Messe Wien. Es ist uns gelungen, Salzburg, das bis zum Bau der Messehallen keine Messetradition hatte, als Fachmessestandort Nummer Eins in österreichisch zu etablieren und so einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung dieser Stadt zu leisten.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Wer vom Geist des Messewesens infiziert ist, wird seinem Beruf treu bleiben, obwohl er einem viel abverlangt. Ausschlaggebend für meinen Erfolg war meine Bereitschaft, mich – gefördert von meinem damaligen Vorgesetzten Kommerzialrat Arnold Henhapl – über alle Aspekte des Messewesens selbst zu informieren, da es zu Beginn meiner Karriere noch keine Ausbildungsmöglichkeit in diesem Bereich gab. Ich eignete mir nationales und internationales Know-how an und hatte das Glück, mit Kollegen zusammenzuarbeiten, die Experten waren. Ich habe rasch erkannt, daß in diesem stark expandierenden Bereich unzählige Chancen liegen und nutzte jede Möglichkeit, die sich mir bot. Unsere Kunden sind zu einem hohen Prozentsatz Unternehmer, die es gewohnt sind, außerhalb von fixen Arbeitszeiten und fixen Regeln zu agieren, Flexibilität ist daher von großer Bedeutung. Ein wesentlicher Aspekt meines Erfolges besteht für mich darin, Klein- und Mittelbetriebe davon zu überzeugen, daß wir als Dienstleister in der Lage sind, zu ihren zukünftigen Erfolgen beizutragen. Ich habe mir immer zum Ziel gesetzt, am Boden zu bleiben. Eine meiner Stärken ist es, mich in meine Kunden hineinversetzen zu können, ihre Bedürfnisse zu verstehen und immer den Kundennutzen in den Vordergrund zu stellen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Meine Mitarbeiter und ich sind dazu aufgefordert, rasch auf die sich permanent verändernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu reagieren. Wenn es zu einer Herausforderung, einem Problem, kommt, besteht der erste Schritt darin, die Situation zu beruhigen, alle Emotionen auszuklammern und Fakten zu sammeln. Dann können wir gemeinsam im Team über mögliche Wege beraten, um der Anforderung gerecht zu werden. Dabei ist es unabdingbar, engen Kontakt zu den wirtschaftlichen Key-Accounts und politischen Entscheidern zu halten, auf deren Unterstützung wir angewiesen sind.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich traf viele wichtige Entscheidungen, die meine Laufbahn prägten. Eine der wesentlichsten bestand darin, im Jahr 2000 in das Wiener Messewesen einzusteigen, um zukünftig an zwei Messestandorten erfolgreich tätig zu sein. Wien mit seiner langjährigen Tradition im Messewesen war eine große Herausforderung, und es war ein sehr erfolgreicher Schritt, uns in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Stadt Wien und der Wiener Wirtschaftskammer am wichtigsten Wirtschaftsstandort Österreichs an das Projekt „Neue Messe Wien“ heranzuwagen, um Wien wieder zu einem erfolgreichen Messestandort zu entwickeln. Das neue Messezentrum, das höchsten internationalen Standards entspricht, befindet sich zur Zeit kurz vor der Fertigstellung. Die Erwartung der Entscheidungsträger und der Bevölkerung, daß es meinem Team und mir gelingt, eine neue Ära im Wiener Messewesen einzuleiten, ist sehr hoch.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
In Führungspositionen gelten hinsichtlich der Anerkennung eigene Regeln, aber ich erhalte sehr viel positives Feedback meiner Kunden, die als Unternehmer grundsätzlich daran gewöhnt sind, die Wahrheit zu sagen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine ganz wesentliche Rolle, und ich bin ein ausgesprochener Teammensch.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Der Reed-Konzern zeichnet sich insbesondere durch die permanente Förderung der Mitarbeiter, vor allem hinsichtlich der Weiterbildung, aus. Darüber hinaus ist es für mich selbstverständlich, dem Team für erbrachte Leistungen Dank und Anerkennung auszusprechen und positive Arbeit nicht als normal hinzunehmen, sondern hervorzuheben.