Zum Erfolg von Doris Leitner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Persönlicher Erfolg hat für mich viele Facetten und hängt vor allem von der positiven Lebenseinstellung ab, die ein ganz besonders wichtiger Aspekt ist. Ein weiterer Aspekt des Erfolges ist persönliche Zufriedenheit. Erfolg berührt für mich Beruf und Privatleben gleichermaßen. Eine harmonische Beziehung, ein erfüllender Beruf und ein guter Freundeskreis spielen für mich beim Erfolg eine große Rolle und üben aufeinander wechselweise Einfluß aus.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich insofern als erfolgreich, als es mir bisher immer gelungen ist, meine Ziele zu erreichen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg ist neben meiner hohen fachlichen Kompetenz, die ich mir im Laufe meiner sehr guten Ausbildung und später in der Praxis erwerben konnte, meine Fähigkeit, mit Menschen umzugehen. Ich bin sehr kommunikativ und kann gut zuhören bzw. mich gut in andere hineinversetzen. Zum Erfolg gehört ein hohes Maß an Engagement und Einsatzbereitschaft, weil einem im Leben nichts in den Schoß fällt. Weiters empfinde ich meine Erziehung als ausschlaggebenden Faktor meines Erfolges: ich hatte eine wunderbare Kindheit in einem sehr guten Elternhaus, das die Wurzeln für meinem späteren Erfolg bildete. Meine persönlichen Stärken sind meine Fähigkeit, sehr effektiv zu arbeiten und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren, die es mir ermöglichte, mein Studium mit relativ geringem Aufwand in kurzer Zeit zu absolvieren. Ich habe das Talent zu erkennen, worauf es ankommt, mich darauf zu konzentrieren und meine Ziele konsequent umzusetzen: wenn ich mir etwas vorgenommen habe, arbeite ich so lange daran, bis ich es erreicht habe.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich führe eine relativ große, technisch sehr gut ausgerüstete Praxis und beschäftige zwischen acht und zehn Mitarbeiterinnen, wobei fast täglich eine Kleinigkeit passiert. Es gibt allerdings Tage, an denen alles kulminiert und schiefgeht: ein Gerät geht kaputt, Mitarbeiter machen Fehler, jemand läßt das Wasser rinnen und der Nachbar steht wutentbrannt vor der Ordination, weil er einen Wasserschaden hat, etc. An solchen Tagen kann man, obwohl man am liebsten die Tür hinter sich zuschlagen würde, nur cool bleiben und gelassen auf die Situation reagieren. Es liegt dann an mir, die Probleme Schritt für Schritt zu lösen und noch dazu die anderen zu beruhigen. Wichtig ist für mich in diesem Zusammenhang, meine eigenen „Batterien“ immer wieder aufzuladen und mich nicht vom Streß auffressen zu lassen.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ich persönlich habe als Frau noch nie Nachteile – aber auch keine Vorteile – erlebt, höchstens als sehr junge Zahnärztin, als manche Patienten zu mir nicht so hohes Vertrauen hatten, wie zu einem männlichen Kollegen. Es ist mir aber immer gelungen, zweifelnde Menschen mit Argumenten von meinem Können zu überzeugen, wobei es wichtig war, aktiv auf sie zuzugehen und sie in ihren Problemen ernst zu nehmen, ihre Bedenken aber auf sachlicher Ebene auszuräumen. Mit dieser Vorgangsweise bin ich immer richtig gelegen. In meiner Generation ist allerdings die Doppelbelastung Beruf und Familie noch immer ein belastendes Thema – für die nächste Generation wünsche ich mir mehr Kooperation und das Bewußtsein der Männer, daß sie sich nicht wie Paschas verhalten dürfen und die Organisation des Familienlebens nicht den Frauen überantworten sollen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Eltern prägten meinen beruflichen Lebensweg, weil sie mir die Basis dafür schufen, im Leben das zu erreichen, was ich wollte. Auf meinem beruflichen Lebensweg selbst prägten mich insbesondere mein sehr guter Freund und Kollege sowie sehr guter Lehrer, Dr. Walter Watzak, mit dem ich zehn Jahre lang zusammenarbeitete. Er vermittelte mir sowohl das fachliche Know-how als auch die richtige Lebenseinstellung, um zum Erfolg zu kommen, und die Zusammenarbeit mit ihm war eine der wichtigsten Säulen meiner erfolgreichen Karriere.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Fachliche Kompetenz einmal vorausgesetzt, erwarte ich von meinen Mitarbeitern vor allem die Fähigkeit, sich in das bestehende Team zu integrieren, weil ich auf Teamarbeit sehr großen Wert lege und der Meinung bin, daß nur in einer gedeihlichen Arbeitsatmosphäre wirklich gute Arbeit möglich ist.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Stärke meiner Praxis sind ganz einfach ausgedrückt schöne Zähne, und ich unternehme alles, damit ich meinen eigenen hohen Anspruch für meine Patienten verwirklichen kann, sei es nun im Bereich Prophylaxe, in der Restauration, Kieferorthopädie oder in der Chirurgie, etc. Mein persönliches Spezialgebiet ist dabei die Prophylaxe, denn nur ein gesunder, richtig geputzter, polierter und glatter Zahn ist ein schöner Zahn. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist, daß wir den Patienten in den Mittelpunkt unserer Bemühungen stellen. Ich bin selbst erst dann zufrieden, wenn sich der Patient in meiner Praxis wohl fühlt und von meiner Arbeit begeistert ist. Es ist immer wieder erstaunlich, mit welch' minimalistischen Maßnahmen eine Verbesserung der Ästhetik im Mund erzielt wird. Bei tief zerstörten Gebissen sind oft umfangreiche Restaurationen notwendig, wobei multidisziplinäre Maßnahmen von chirurgischen-, kieferorthopädische-, und kronen- und brückentechnischen Eingriffen erforderlich sind, um ein schöneres Lächeln wieder herzustellen. Ziel allen meines Handels jedoch ist jedem Patienten je nach seinen Wünschen und Möglichkeiten ein Optimum an Ästhetik zu erzielen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich kann Beruf und Privatleben nicht strikt trennen und die Grenzen zwischen den beiden Bereichen sind eher fließend, weil beides für mich wichtig ist, um persönlichen Erfolg zu haben.