Zum Erfolg von Christian-Thomas Retinger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich zum einen Selbstverwirklichung und zum zweiten, mir treu zu bleiben. Ich lebe meinen Beruf und betrachte mich als Kommunikator. Ich glaube zu 100% an das was und wie ich es mache – das ist mein Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als sehr erfolgreich, weil ich jeden Morgen gerne aufstehe und mich auf meine Arbeit freue und mich am Freitag, wenn ich das Büro verlasse, bereits wieder auf Montag freue. Erfolg liegt für mich nicht unbedingt im monetären Bereich, sondern in der Freude, die ich an meiner Tätigkeit empfinde. Ich bin erfolgreich, weil ich mich komplett mit dem Unternehmen und meiner Tätigkeit identifiziere. Für mich zählte nie der Beruf, sondern die Berufung. Dieser Maxime bin ich bis heute treu geblieben.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin ein sehr emotional gesteuerter und sensibler Mensch und treffe Entscheidungen durchaus auch aus dem Bauch, obwohl mein Gefühl nie die einzige Grundlage für Entschlüsse darstellt. Eine Marketingaktion muss schon im Vorfeld eine wesentliche Frage beantworten: „Was bringt sie einem Unternehmen?“ Aus diesem Grund erstelle ich mir eine klare Plus-/Minusliste und versuche alle wichtigen Punkte abzuklären. Meine persönliche Stärke ist meine Einstellung, dass man immer einen Weg finden kann. „Geht nicht, gibt’s nicht“, dieser Satz hat mich als Motto immer schon begleitet. Ich bin konsensfähig und wirke als Mediator zwischen anderen und verfüge zudem über großes Organisationstalent. Eine meiner persönlichen Stärken sehe ich darin, Dinge an die ich glaube, den Mitmenschen so zu präsentieren, dass Sie davon überzeugt sind. Ich sehe mich in dieser Funktion als eine Art Bindeglied zwischen den Märkten, dem Unternehmen und den Kunden, wobei ich immer versuche die Kundenanforderungen und -wünsche zu erfüllen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Wenn Herausforderungen an mich herankommen, wende ich mich sowohl projektintern, als auch extern an andere Menschen. Beim Entscheidungsfindungsprozess selbst versuche ich mich selbst, aus dem gesamten Projekt herauszunehmen und eine Sicht von außen zu erlangen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wenn der Kunde oder meine vorgesetzten sich positiv über mich und das was ich geleistet habe äußert, dann ist es für mich ein Zeichen der Anerkennung, dass ich einen Betrag zum unternehmerischen Erfolg geleistet habe.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
In jeder Branche gibt es Mitbewerber und alle kochen mit dem gleichen Wasser! Der Erfolg ist jedoch immer vom Menschen abhängig und nicht vom Produkt; und zwar von jenen Menschen, welche von der Planungsphase bis hin zum Verkauf daran mitgewirkt haben. Wenn die Mitarbeiter im Rahmen ihrer Aufgabenstellungen sich entsprechend unternehmerisch – Stichwort Entrepreneurship - verhalten, dann ist ein Unternehmen erfolgreich! Allgemein betrachtet können wir mit den Mitbewerbern sehr gut leben.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Kapsch BusinessCom AG - ein Unternehmen der Kapsch Group - ist mit mehr als 1300 Mitarbeitern und einem Umsatz von knapp 310 Millionen Euro einer der führenden ICT-Servicepartner in Österreich, Zentral- und Osteuropa. Eingebettet in die Kapsch Unternehmensgruppe agiert Kapsch BusinessCom AG weltweit mit eigenen Niederlassungen in Österreich und mit Gesellschaften in Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien und Polen. Das Gesamtlösungsportfolio des Unternehmens deckt sowohl Informationstechnologie als auch Telekommunikation ab. Kapsch positioniert sich daher als ICT- Servicepartner. Neben der Systemintegration und der kontinuierlichen Optimierung übernimmt Kapsch BusinessCom AG in immer stärker werdendem Ausmaß auch den vollständigen Betrieb dieser ICT Lösungen. Wir setzen dabei auf Herstellerunabhängigkeit und Partnerschaften mit weltweit technologisch führenden Anbietern. Gemeinsam mit diesen Partnern agiert Kapsch als Berater, Systemlieferant und Dienstleistungsanbieter bei seinen 17.000 Kunden. Vor allem gilt Kapsch BusinessCom AG aber als verlässlicher, vertrauenswürdiger und langfristiger Trusted Advisor in einem sich rasant verändernden technologischen Umfeld.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Devise ist: ich habe kein Privatleben und kein Berufsleben, sondern ich habe nur ein Leben! Somit ist es meiner Ansicht nach notwendig, für beide Bereiche den nötigen Raum und Zeit zu geben. Darüber hinaus ist ein harmonisches Privatleben von enormer Wichtigkeit, denn nur wenn gegenseitiges Verständnis vorhanden ist, wird man die Herausforderungen des Alltags positiv bewältigen.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Wenn mich etwas interessiert, dann verfolge ich den Weg um mir das Fachwissen anzueignen sehr intensiv. So beginne ich zurzeit die CMC Ausbildung (Certified Management Consultant). Ich absolviere deshalb diese Ausbildung, weil es zu meiner persönlichen Weiterentwicklung beiträgt und diese Materie mich sehr interessiert. Finanzielle Anreize für eine Aus- und Weiterbildung sollten nie im Vordergrund stehen, sondern das Interesse! Die Zeit lässt sich dabei nicht wirklich messen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man muss permanent an sich arbeiten und nach Weiterentwicklung streben. Wir Europäer haben die Einstellung, etwas zu erledigen; die Japaner zum Beispiel fragen sich ständig: Wo stehe ich heute, und wo will ich in 15 Jahren stehen. Diese Einstellung gefällt mir persönlich sehr gut, weil ich denke, dass man immer wieder überprüfen sollte, wo der Weg hinführen soll und was man machen muss, um seine Ziele zu erreichen. Mehr denn je zählt der Begriff lebenslanges Lernen! In den letzten 20 Jahren hat sich die Arbeitswelt massiv verändert und die Anforderungen an Positionen in den Unternehmungen unterliegen einem permanenten Wandel. Die Technologien ändern sich sehr rasch und somit auch die Anforderungen. Wenn man einen Weg einschlägt, sollte man in sich hineinhören, wo die eigenen Stärken zu finden sind - und erst dann den Weg gehen, wo die eigenen Stärken gefragt sind. Falls man bemerkt, dass dieser eingeschlagene Weg nicht die Erfüllung darstellt, sollte man keine Scheu haben, etwas anderes zu machen. Die größten zukünftigen Herausforderungen sehe ich darin, dass die Innovationszyklen immer kürzer werden und wir uns auch damit abfinden müssen, dass es historisch gewachsene Beruf nicht mehr geben wird. Dafür gibt es viele neue Berufsbilder. Auch die Arbeitswelt wird eine andere werden, d.h. über Jahrzehnte hinweg im gleichen Unternehmen tätig zu sein, wird oftmals nicht mehr möglich sein. Vielmehr sollte man sich vielschichtiger aufstellen, um leichter von einem Projekt zum nächsten Projekt wechseln zu können; dies wird sicherlich die Realität der Zukunft sein.
Ihr Lebensmotto?
Der Weg ist das Ziel!