Zum Erfolg von Peter Janda
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet aus meiner Sicht nicht, möglichst viel zu verdienen und eine Machtposition zu erreichen, sondern mit seiner Tätigkeit zufrieden zu sein, Freude daran zu haben, in jedem Tag eine Herausforderung zu sehen, mit diesen neuen Herausforderungen umgehen und sie bewältigen zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich bin mit mir und dem Verlauf meiner Karriere zufrieden. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Wesentlich war sicherlich meine Hartnäckigkeit, denn ich vertiefe mich in Probleme, auch wenn es Zeit kostet, solange, bis sie gelöst sind. Wichtig ist auch, richtig zu delegieren, um mich selbst zu entlasten und mich den Hauptaufgaben widmen zu können. Da ich für die Generaldirektion und die Vorstandsebene tätig bin und dort entscheidungsreif vorbereitete Vorschläge erwartet werden, muß ich verantwortungsbewußt entscheiden, denn es geht bei vielen Entscheidungen in erster Linie um Menschen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Bei problematischen Dingen nehme ich mir Zeit. Weil es ja immer um Geld oder Menschen geht, darf man aus meiner Erfahrung nicht voreilig entscheiden. Ich lasse mir die Sachen durch den Kopf gehen und überlege, welche Möglichkeiten und welche Varianten es gibt, um dann erst eine Entscheidung zu treffen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Bei einem Betrieb mit 75 Prozent Personalaufwand ist der Mitarbeiter das wertvollste Gut. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Die Auswahl der Mitarbeiter überlasse ich den Abteilungsleitern, denn die müssen Anforderungen präzisieren, die sie an neue Mitarbeiter stellen. Der Entscheidungsvorschlag muß von der Fachabteilung kommen. Wir stehen den Abteilungsleitern dabei zu kollektivvertraglichen Fragen beratend zur Verfügung. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Unfallversicherung wurde um 1890 geschaffen, in erster Linie als Ablöse der Unternehmerhaftpflicht. Vorher mußten die Unternehmer für Unfälle in ihrem Unternehmen geradestehen. Man schuf ein Haftungsprivileg: wenn der Dienstgeber am Unfall schuld ist, wird er von der Zivilhaftung befreit, dafür tritt die Unfallversicherung ein und kommt für die Behandlung auf, und dafür zahlt der Unternehmer einen Beitrag. Dieses System hat sich bis heute gehalten, es wurde im Laufe der Zeit aber immer mehr ausgeweitet, beispielsweise um die Weg- oder Schülerunfallversicherung. Heute ist es unser Aufgabengebiet, für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz durch die Zusammenarbeit mit den Betrieben zu sorgen und diese bei der Erfüllung der gesetzlichen Auflagen zu unterstützen, die Organisation von Erste Hilfe-Kursen, die Unfallbehandlung in sieben Unfallkrankenhäusern in ganz Österreich, den Betrieb von vier Rehabilitationszentren und einem Krankenhaus für Berufskrankheiten sowie Grundlagenforschung. Unsere größte Stärke ist, daß wir alles aus einer Hand bieten, nämlich Prävention, Unfallheilbehandlung, Rehabilitation und Rentenleistung.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich glaube, daß durch die Zunahme von Technisierung und Automatisierung Berufe mit menschlichen Kontakten Zukunft haben werden. Die Dienstleistungsbereiche nehmen immer mehr zu, sie werden immer wichtiger, denn dort kann keine Automatisierung stattfinden. Es herrscht beispielsweise Mangel an Pflegepersonal und der Bedarf wird in Zukunft noch mehr zunehmen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich strebe nicht unbedingt ins oberste Management, denn ich will Freude an meiner Arbeit haben und Erfolge sehen. Ich strebe und suche immer nach neuen Herausforderungen, aber diese kommen jeden Tag aufs neue auf mich zu, daher bin ich mit meinem Aufgabengebiet zufrieden.