* Herbert Piwonka
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Profil
Zur Person
Service
Zur Karriere
Zur Karriere von Herbert Piwonka
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich brach die Handelsakademie nach einem Jahr ab und absolvierte stattdessen eine Lehre zum Speditionskaufmann. Als ich im dritten Lehrjahr war, bekam die Chefin ein Kind, und ich mußte ihre Arbeit übernehmen, nämlich die nationale Abteilung der Spedition. Dabei wurde ich sozusagen ins kalte Wasser geworfen. Nach dem Präsenzdienst nahm ich ein vielversprechendes Engagement in Birmingham, England an, weil ich dort Englisch lernen wollte. Man ließ mich jedoch in der Kontinentabteilung arbeiten, wo ich eigentlich permanent Deutsch sprach bzw. telefonierte und mit deutschen Partnern zu tun hatte. Auf Dauer befriedigte mich das nicht, daher wechselte ich zurück nach Österreich zur Spedition Lausenhammer & Quehenberger. Dort arbeitete ich mich vom Disponenten zum Abteilungsleiter empor, wurde später Handlungsbevollmächtigter mit 150 Mitarbeitern und schließlich Prokurist mit etwa 600 mir unterstellten Mitarbeitern. In der Folge wurde ich auch in die Geschäftsleitung berufen und war zwei Jahre im Vorstand tätig, wo ich für 1.600 Mitarbeiter verantwortlich war. Während meiner Zeit im Vorstand konnte ich den Umsatz von 1,5 auf 4,6 Milliarden Schilling steigern. Die Eigentümer verkauften das Unternehmen dann nach Luxemburg. Die neuen Eigentümer kaschierten die eigenen Verluste, indem sie die Eigenkapitalbasis des zugekauften Unternehmens aushöhlten. Weil ich mit dieser Geschäftspolitik nicht einverstanden war, entschied ich mich, das Unternehmen zu verlassen. Seit Anfang 2000 versuche ich, in die Spedition Transdanubia, ein traditionsreiches Familienunternehmen, frischen Wind zu bekommen.
Zum Erfolg
Zum Erfolg von Herbert Piwonka
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, die Mittel zu erarbeiten, um leben zu können. Er hängt aber auch sehr mit der Verantwortung, die ich für meine Mitarbeiter trage, zusammen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, aber es gibt immer Höhen und Tiefen! Man bekommt im Leben auch manchmal Prügel, und dann ist man gezwungen, nachzudenken.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich hatte das Geschick, immer fähige Leute um mich sammeln zu können, zum Beispiel gelang es mir beim Firmenwechsel 36 Leute von der vorherigen Firma mitzunehmen. Auch optimale Zielvereinbarung zählt zu meinen Stärken.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich lernte es, ein sehr vernünftiger Zuhörer zu werden und Emotionen hinter mir zu lassen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Erfolgreich fühlte ich mich ab dem Moment, als ich die Verantwortung übernehmen mußte, mehr als 50 Prozent der Mitarbeiter eines Unternehmens zu steuern.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich denke, man muß einen goldenen Mittelweg einschlagen. Imitation ist die Aufnahme und Speicherung von Ideen, Originalität ist dann die Umsetzung mit eigenem kreativen Potential.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Freund Herwig Bardusch war während 23 meiner 26 Berufsjahre immer eine halbe Stufe über mir und für mich eine Art Mentor.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ab einem gewissen sozialen Status erhält man in Salzburg viele Einladungen, aber es werden selten Freundschaften daraus.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das Speditionswesen rangiert mit seinem schlechten Ruf unmittelbar nach der Zuhälterei, denn wir machen Lärm, stinken und halten uns nicht an Gesetze. Um dies zu entkräften, fehlt uns leider eine Lobby.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich gelte als stur und als Mensch, der durch Mauern geht.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Allein zu rudern bringt nichts, man muß immer fähige Mitarbeiter ins Boot holen. Ich rede lieber von uns als von mir.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Für die Arbeit in einer Spedition muß man die Bereitschaft zu extrem hohem Einsatz mitbringen, man muß sich auch am Abend mit Kunden zusammensetzen und fähig sein, Entscheidungen zu treffen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Die beste Motivation sind eine ordentliche Entlohnung, genaue Zielvereinbarungen und Prämien. Man muß auch ein Umfeld schaffen, in dem die Mitarbeiter hinter einem stehen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Sie sehen mich eher als strengen Chef.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich arbeite rund 60 bis 65 Stunden in der Woche, teilweise auch am Abend.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man soll viel lernen, vor allem auch Sprachen. Darüber hinaus sollte man einen gewissen Weitblick entwickeln, was man in den folgenden fünf oder zehn Jahren erreichen will.
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