Zum Erfolg von Michael Ernst Meissl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Persönlicher Erfolg ist ein äußerst vielschichtiger Begriff. Grundsätzlich bedeutet Erfolg für mich, ein Ziel, egal in welchem Bereich, zu erreichen. Dieses Ziel kann moralisch-qualitativ oder finanziell beschaffen sein, in der Erledigung einer Aufgabe oder eines Jobs bestehen, oder darin liegen, eine angestrebte Ehrung zu erhalten. Als Arzt bedeutet Erfolg für mich, meine Patienten gut zu betreuen und als angesehener Arzt zu gelten, von dem man weiß, daß er perfekte Arbeit leistet. Erfolg bedeutet für mich, daß der Patient eine Behandlung erhält, die zwar ihren Preis hat (weil es in der Zahnheilkunde wenige Kassenleistungen gibt), andererseits das Geld, das er dafür ausgibt, in jeder Hinsicht wert ist.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin durchaus erfolgreich in dem, was ich tue und konnte jene Ziele, die ich mir in den vergangenen Jahren gesteckt habe, erreichen. Das bedeutet für mich nun aber nicht, daß ich stehenbleiben kann, sondern im Gegenteil, daß ich mich auch weiterhin ständig verbessern und weiterbilden muß. Stillstand ist Rückschritt, und das ist in unserem Fach nicht anders wie in jedem anderen auch. Der Anspruch, der heute an Zahnärzte gestellt wird, hat sich gewandelt: in unserem Fachgebiet finden in jeder Hinsicht Änderungen statt, und zwar fachlich wie auch in der Art und Weise, in der man an die Patienten herangehen muß. Die Zeiten, in denen sich ein Arzt hinsetzen und auf seine Patienten warten mußte, sind vorbei: durch die hohe Anzahl niedergelassener Ärzte wählt der Patient nach zahlreichen Kriterien und entscheidet sich oft aufgrund organisatorischer Gründe, wenn es beispielsweise um Termine geht.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mir war immer wichtig, den Kontakt zu meinen Patienten auf einer sehr gut funktionierenden Basis zu halten, oder anders gesagt: mir ist die Art und Weise der Kommunikation mit meinen Mitmenschen sehr wichtig. Hinsichtlich meiner Berufswahl war wohl mein Wille entscheidend, ihn zu ergreifen. Man kann nur dann ein guter Arzt werden – und überhaupt erst die Hürde des Studiums überwinden – wenn man ein Bild von diesem Beruf hat und sich unter dem, was man erreichen möchte, etwas vorstellen kann. Neugierde, „Biß“, Interesse und Sitzfleisch waren für mich ausschlaggebend, um meine berufliche Laufbahn einzuschlagen. Meine Entscheidung, Zahnarzt zu werden, beruhte auf der Erkenntnis, daß ich in diesem Beruf meine Stärken ausleben kann. Mein Werdegang war kein geradliniger, und ich erkannte erst in der Situation als niedergelassener Arzt, daß ich mich als solcher - um ein Modewort zu gebrauchen - verwirklichen und meine Stärken und Talente am nützlichsten für mich und meine Patienten einsetzen kann. Wesentlich waren meine zahlreichen Aufenthalte im Ausland, vor allem in Ländern wie den USA, denen der Ruf vorauseilt, eine sehr gute zahnärztliche Versorgung zu bieten. Es war mir immer wichtig, über den Tellerrand hinauszuschauen und zu erkennen, daß die Kollegen in Kalifornien auch nur mit Wasser kochen, aber auch zu beobachten, wie sie an ihre Arbeit herangehen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine wichtigste Entscheidung bestand darin, mich selbständig zu machen, obwohl dieser Entschluß für nicht von vornherein klar war, weil ich zunächst an eine Krankenhauskarriere dachte und vorhatte, zu habilitieren. Als ich aber die Verhältnisse an den Kliniken besser kennenlernte, wurde mir auch bewußt, daß meine dortigen Entfaltungsmöglichkeiten aufgrund der strengen hierarchischen Ordnung sehr beschränkt waren.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Als Sohn eines niedergelassenen Arztes beobachte ich seit 30 Jahren den Niedergang des Kassensystems. Wenn man den Status und das Wissen meines Großvaters mit jenem eines gegenwärtigen Arztes, der in der Stadt ordiniert, vergleicht, kommen einem die Tränen – und zwar nicht, weil die heutigen Ärzte schlechter qualifiziert wären, sondern weil sie zu Kassenbürokraten geworden sind, die möglichst viele Patienten in möglichst kurzer Zeit abfertigen müssen. Mir ist es daher das höchste Anliegen, mit meiner Praxis ein Musterbeispiel zu schaffen und zu beweisen, daß es trotz Bürokratie und Organisationsarbeit möglich ist, die Spitze der Kompetenz aufrechtzuerhalten. Da ich nicht Spezialist in allen Bereichen sein kann, ist es derzeit mein Ziel, ein Netzwerk von anderen, gleichberechtigten Spezialisten aufzubauen, um im Verbund mit ihnen hohes Niveau bieten zu können. Ich möchte damit gleichzeitig ein Modell für die Entwicklung eines tragfähigen niedergelassenen (dezentralen!) Medizinversorgungskonzepts schaffen und zeigen, daß es möglich und sinnvoll ist, damit eine hohe Zahl an Patienten perfekt zu betreuen und die Voraussetzungen meiner Arbeit zu optimieren.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Gute Mitarbeiter sind unverzichtbare Mitglieder des Teams, das gemeinsam an einem Strang zieht und erfolgreich wird. Aus diesem Grund denke ich sehr partnerschaftlich und teamorientiert.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich lege großen Wert auf gute Ausbildung und Eigenmotivation, da ich niemanden motivieren kann, der seine Arbeit nicht von sich aus gern macht.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Meine Ordination zeichnet sich nicht nur durch höchste fachliche Qualität, sondern auch durch unsere Umgangsart mit den Patienten aus. Diese sind nicht Objekt der Behandlung, sondern werden Teil des Teams und als solcher behandelt. Es liegt mir am Herzen, meine Patienten so zu instruieren, daß sie aktiv an ihrer eigenen Behandlung mitarbeiten und Verantwortung über ihre Gesundung übernehmen.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Fortbildung ist ein sehr großer Budgetposten in meiner Ordination. Ich nehme an zahlreichen Kongressen teil und absolviere ständig Zusatzausbildungen, um meinen hohen Wissensstand aufrechtzuerhalten. Auch das Internet ist ein phantastisches Medium zur Wissensaktualisierung, das ich gern und oft nutze.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel liegt nicht in einer akademischen Karriere an einer Klinik, obwohl es ursprünglich niedergelassene Ärzte gibt, die diesen Weg gingen. Vielmehr möchte ich in meiner Praxis auf einem international hohen Qualitätslevel agieren, weiterhin das Vertrauen meiner Patienten rechtfertigen und den guten Ruf, den ich genieße, weiterhin aufrecht erhalten. Als Privatmensch habe ich keine anderen Ziele als jeder andere auch.