Zur Karriere von Peter Rainer
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich stamme aus einer Handwerkerfamilie, mein Vater führte eine eigene Tischlerei, meine Mutter widmete sich der Familie und kümmerte sich um uns Kinder. Ich durfte eine sehr strenge, aber konsequente Erziehung genießen, was aber für die Entwicklung von Verantwortungsgefühl, Pflichtbewußtsein und Ehrgeiz von Vorteil war. Schon früh lernte ich, mich mit dem Erreichten nicht zufrieden zu geben und mich immer nach vorn zu bewegen. Ich bin ein Beispiel dafür, daß es auch ohne akademischen Grad möglich ist, Karriere zu machen. Mein Berufsleben begann im Jahr 1977 bei der Steuerberatungskanzlei Batke, wo nach der Ausbildung zum Bilanzbuchhalter das Bilanzieren, die Erstellung von Steuererklärungen, die handels- und steuerrechtliche Beratung der Klienten sowie die Betreuung bei Betriebsprüfungen zu meinen Hauptaufgabengebieten gehörten. 1981 trat ich in die Montan Versicherungs AG ein, wo ich das Geschäft von der Pike auf lernte. In meiner Ausbildungszeit war ich als Assistent des Vorstandes diesem personell direkt unterstellt, fachlich aber dem Leiter des Finanz- und Rechnungswesens und der Rückversicherung zugeordnet. Zu meinen Hauptaufgaben zählten die Mitarbeit bei der laufenden Buchhaltung, die Erstellung der Jahresabschlüsse und Steuererklärungen sowie die aktive und passive Rückversicherungsabrechnung. 1985 übernahm ich die Leitung des Finanz- und Rechnungswesens sowie der Rückversicherung, Personal und EDV und wurde mit der Handlungsvollmacht betraut; zu diesem Zeitpunkt führte ich sechs Mitarbeiter. Im Jahr 1989 bestellte man mich zum Gesamtprokuristen, was für mein Alter - ich war damals 32 Jahre alt - nicht üblich ist. 1992 wurde rückwirkend mit 1. Jänner die Aktienmehrheit der Montan Versicherungs AG von der Wiener Städtischen Versicherung AG erworben. Personal, Rechnungswesen, EDV und Rückversicherung wurden schrittweise in die jeweiligen Ressorts der Wiener Städtischen eingegliedert. Im Rahmen der Umorganisation wurde ich in das Rechnungswesen der Wiener Städtischen eingegliedert, war aber weiterhin mit der Leitung des Rechnungswesens der Montan Versicherungs AG betraut. Zusätzlich wurde mir die Bilanzverantwortung für die Freiburger Versicherung AG und die Gleimag Versicherung AG übertragen sowie die Erstellung der Konzernbilanz der Wiener Städtischen Versicherungs AG. Als ich keine Perspektive für meine berufliche Entwicklung innerhalb der bestehenden Struktur mehr sah, wechselte ich 1995 zur Merkur Versicherung AG, wo ich ebenfalls als Leiter des Finanz- und Rechnungswesens sowie als Gesamtprokurist agierte und 29 Mitarbeiter führte. Das Prämienvolumen des Merkur Konzernes betrug 3,7 Milliarden ATS, Bilanzsumme 8,9 Milliarden ATS. Mit dem Jahr 2000 wurde mein Tätigkeitsbereich um die Leitung der Konzernbilanz und die Übernahme der Gesamtverantwortung für das Rechnungswesen der Auslandstöchter in Slowenien, Kroatien und Rumänien erweitert. Ich leitete unter anderem die Umorganisation des gesamten Ressorts, damit verbunden die Optimierung von Arbeitsabläufen, die Einführung von SAP-R/3; die Weiterententwicklung und Verbesserung der Planungsprogramme aufgrund des Insolvenzrechtsänderungsgesetzes, die Umstellung im Jahre 2000 im gesamten Inkassobereich sowie die Neuentwicklung der Geldflußrechnung. Außerdem konnte ich den Personalstand von 33 auf 29 Mitarbeiter reduzieren. Als 2001 die Stelle im Vorstand der VAV Versicherungs-AG ausgeschrieben wurde, bewarb ich mich und wurde unter 80 Bewerbern ausgesucht. Es ist mir gelungen, den Aufsichtsratsvorsitzenden und den Vorstandsvorsitzenden zu überzeugen, sich für mich zu entscheiden, weil ich die notwendige fachliche Voraussetzung mitbringe und einen guten Zugang zu Mitarbeitern habe. Zu meinem heutigen Verantwortungsbereich gehören Finanz- und Rechnungswesen, Vermögensmanagement, Controlling, Rückversicherung, EDV, Betriebsorganisation und interne Dienste.