Zum Erfolg von Ernst Tanzler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, ein Ziel zu erreichen und auf dem Weg dorthin meine Mitarbeiter und Kunden von meiner Idee so zu überzeugen, daß diese auch gelebt und das Ziel erreicht wird.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich würde sagen, ich habe ein Etappenziel erreicht, das ich mir vorgenommen habe. In diesen Sinne bin ich bis jetzt erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend waren mein persönlicher Wille und Einsatz, aber auch die Fähigkeit, mit den richtigen Leuten in Kontakt zu treten. Wichtig dabei ist es, Visionen zu besitzen und diesen auch Taten folgen zu lassen, um sie in die Realität umzusetzen. Man muß aber auch Rückschläge hinnehmen können, um daraus gescheiter und stärker hervorgehen zu können.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich glaube, die Entscheidung, Tischler zu werden, war wesentlich. Ebenso die Tatsache, daß ich trotz des abgeschlossenen Lehrberufes den Mut und die Zeit aufgebracht habe, die fundierte Betriebswirtschaftliche Ausbildung neben meiner Tätigkeit zu absolvieren.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich bin davon überzeugt, daß auch eine gute Kopie immer schlechter ist als das Original.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gibt immer wieder Chancen im Leben, die man ergreifen sollte. Als mir Herr Rudolf Vasik, damals Prokurist und Verkaufsleiter der Firma Regina, die Chance und das Vertrauen gab, eine Verkaufs- und Innendienstabteilung mit 65 Mitarbeitern zu leiten, ergriff ich sie.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich denke eigentlich darüber nicht nach, sondern konzentriere mich immer auf mein nächstes Vorhaben oder Projekt. Dabei versuche ich, für meine Mitarbeiter die bestmöglichen Rahmenbedingungen herzustellen, um eine ausgezeichnete Kundenbetreuung zu gewährleisten. Das positive Feedback, das ich von Kollegen und Kunden dadurch bekomme, gibt mir Freude und Anerkennung um die nächste Aufgabe in Angriff zu nehmen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das Hauptproblem ist die nicht vorhandene Vertriebskultur, weiters gibt es keine Visionäre mehr. Auch die Tatsache, daß in dieser Branche nur der Preis regiert und wir alle unsere Qualität unter den Scheffel stellen, ist auf die Dauer nicht tragbar.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Manche Menschen, die mich nicht gut kennen und mit mir nur oberflächlich über Dinge sprechen, betrachten mich vielleicht als arrogant. Menschen, die mich gut kennen, sehen mich als einen tollen Kumpel und Gesellschaftsmenschen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich sehe jeden meiner Mitarbeiter als Unternehmer, und je mehr sie dieser Rolle gerecht werden, desto erfolgreicher ist das ganze Team. Für jene, die das nicht verstehen, gibt es bei uns keine Zukunft.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Vor allem nach emotionellen Gesichtspunkten, wobei ich aber auch ihre Qualifikationen nicht außer acht lasse. Aber ich denke, wenn ein Mensch 70 Prozent Hausverstand und 30 Prozent Schulbildung mitbringen kann, dann ist er bei uns richtig.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich lasse meinen Mitarbeitern die größtmögliche Freiheit. Das ist mit einer hohen Eigenverantwortung verbunden und fördert die Motivation.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke, ich werde von ihnen als ehrgeiziger, emotioneller, vielleicht manchmal mit verrückten Ideen ausgestatteter Mensch gesehen, aber mir werden meine Führungsqualitäten nicht abgesprochen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Qualitativ hochwertige Produkte und eine ausgezeichnete Kundenbetreuung, die bei uns zu einer Kundenbeziehung werden soll. Die Vertriebsleiter heißen bei uns Beziehungsmanager. Wesentlich ist auch die Tatsache, daß wir unter Dienstleistung etwas viel Umfangreicheres verstehen, als das normaler weise der Fall ist.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir verhalten uns äußerst fair und haben die nötige Achtung, denn Mitbewerber geben uns erst die Möglichkeit, festzustellen, wo wir selbst stehen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Beruf ist auch mein wichtigstes Hobby. Aber ich nehme meine privaten Termine ebenso wichtig wie die beruflichen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
In den letzten zwei Jahren ließen es meine Aufgaben im Unternehmen nicht zu, aber ich habe mir vorgenommen, mich künftig in den Bereichen Steuer, Finanzierung und Rechnungswesen weiterzubilden, weil mich diese Materie sehr interessiert und ich große Zukunftschancen darin erkenne. Natürlich lerne ich auch ansonsten innerhalb meiner Tätigkeit jeden Tag dazu, auch durch Lesen und die Kontakte mit verschiedenen maßgeblichen Menschen des Wirtschaftslebens.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Sehr von Vorteil ist es - das weiß ich aus eigener Erfahrung -, einen Beruf zu erlernen und diesen mit einer akademischen Weiterbildung in Einklang zu bringen. Mit dieser wirklich fundierten Ausbildung kann man erfolgreich sein, soll aber trotzdem immer Mensch bleiben.
Ihr Lebensmotto?
Gehe lieber einen Schritt zu weit, denn nur dann wirst du wissen, ob du zu weit gegangen bist!