Zum Erfolg von Johannes Aigner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich habe es geschafft, eine Basis aufzubauen, die für die Mitarbeiter und mich auch in schwierigen Zeiten nicht zu erschüttern ist. Uns geht es besser als je zuvor.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
1988 übernahm ich die SMB, war damals, mit 32 Jahren, der jüngste Geschäftsführer in unserer Branche, und bin es heute noch. Durch meine 15-jährigen Erfahrungen haben wir volle Auftragsbücher.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich habe recht früh merken müssen, wie es unten aussieht, wir Kinder waren billige Arbeitskräfte in der Landwirtschaft, und keiner wollte uns wirklich. Das wollte ich nicht mehr. Aus der schwierigen Zeit in der Jugend habe ich meine Kraft geschöpft. Mein Talent lag immer schon im betriebswirtschaftlichen Bereich.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Es begeistert mich immer wieder, Herausforderungen anzunehmen, positiv umzusetzen und etwas Vernünftiges daraus zu machen. Ich bin sicher nicht ängstlich, sondern immer interessiert.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als Spengler war ich schon recht gut, bei der Firma Dirtl war ich in kürzester Zeit die Nummer Eins, obwohl es einige ältere Mitarbeiter gab, aber ich wollte mit 50 Jahren nicht mehr unter dem Auto liegen. Deswegen absolvierte ich auch nicht die Meisterprüfung, sondern die HTL. Neben dem Beruf habe ich fünf Jahre die Abendschule besucht, auch Samstag, wobei mich meine Familie sehr unterstützte.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Herausforderung anzunehmen, mit 32 Jahren als Geschäftsführer zur SMB zu wechseln, war die beste berufliche Entscheidung meines Lebens, die sich ohne HTL-Abschluß niemals gestellt hätte.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Die Mitarbeiter der zweiten Führungsebene begleiten mich schon seit 20 Jahren und sehen mich sicher als Freund. Wenn die Umstrukturierung der SMB 2003 anders ausgegangen wäre, wären diese Freunde mit mir mitgegangen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter haben einen ganz wesentlichen Anteil am Erfolg. Erfolg passiert nur in einer guten Mannschaft. Meine Leute arbeiten in Notfällen sogar am Heiligen Abend.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Das gute Personal, ein zusammen geschweißtes Team und die Flexibilität in Notfällen, die von Kunden besonders geschätzt wird, zeichnen unser Unternehmen aus.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es ist sehr schwierig, die beiden Bereiche zu vereinbaren, zumal ein sehr zeitintensives Hobby von mir der Bereich Fernwärme ist. Daneben bin ich noch Gemeinderat meiner Heimatgemeinde. Golf spiele ich nur während der Woche, man trifft sich heute mittags nicht mehr im guten Restaurant, sondern am Golfplatz. Das schafft noch bessere, intensivere Verbindungen als gutes Essen und man hat ein besseres Gefühl. Das Wochenende verbringe ich aber fast immer mit der Familie, für die ich unter der Woche wenig Zeit habe.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich verwende eine Woche pro Jahr für den Besuch von Seminaren für neue EU-Vergaberechte und branchenspezifischer Kurse. Bis vor kurzer Zeit habe ich selbst noch Kurse über Bio-Fernwärme gehalten, das schaffe ich aber zeitlich nicht mehr. Alle gewerberechtlichen Belange, die die SMB betreffen, liegen in meinem Verantwortungsbereich, und da sich in diesem Bereich vieles ändert, muß ich mich laufend damit beschäftigen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Auf jedem Fall sollte man dem Leben positiv gegenüber stehen! Man muß etwas tun und sich engagieren, ohne Überwindung wird vieles nicht klappen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ziel ist es, dieses Unternehmen in einer gewissen Größenordnung als gesunden Betrieb zu übergeben.