Zum Erfolg von Fritz Fischer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich die Genugtuung, im 6.000-Einwohner-Ort Alkoven einen Betrieb aufgebaut zu haben, obwohl man mir anfangs erklärt hatte, ein solcher Versuch müsse zum Scheitern verurteilt sein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich habe den Eindruck, daß sich die Firma gut entwickelt hat.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meiner Meinung nach muß man seinen Kunden ehrlich gegenübertreten, ich gehe mit offenem Herzen auf die Leute zu.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich stand bereits in der Schule immer im Mittelpunkt, war Klassensprecher und später Soldatensprecher beim Bundesheer. Ich lebe nach dem Motto 'Geht nicht' gibt’s nicht!.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Wesentlich war, daß ich mich mit meinem Reifenhandel selbständig gemacht habe. Auch Glück beim Einkauf und bei Finanzgeschäften spielte natürlich eine Rolle.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Sicher ist die Originalität besser, etwas zu wiederholen, das andere schon getan haben, bringt keinen Erfolg.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Geprägt hat mich mein Vater. Er war Landwirt und interessierte sich, im Gegensatz zu den meisten anderen, immer für alles Neue. Er war immer einen Schritt voraus, beispielsweise war er einer der ersten in Oberösterreich, die Mais kultivierten und baute 1965 die erste Maistrocknungsanlage.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung sehe ich in dem Respekt, der mir von meinem Umfeld als erfolgreichem Unternehmer entgegengebracht wird.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
In den letzten zehn Jahren wurden die Produkte immer billiger, um drei bis sieben Prozent im Jahr, diese Differenz muß man mit Hilfe von Umsatzsteigerungen ausgleichen. Heutzutage werden Reifen nicht nur im Fachhandel angeboten, sondern auch in branchenfremden Unternehmen, die keine Fachberatung anbieten.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich wähle Saisonaushilfskräfte immer aus dem erweiterten Bekanntenkreis.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich bemühe mich, ein lockeres und heiteres Arbeitsklima zu schaffen. Wenn ein Betrieb seinen gesamten Fuhrpark von 40 Fahrzeugen kurzfristig auf Winterreifen umrüsten möchte, arbeiten wir von vier Uhr früh bis zehn Uhr abends. In solchen Situationen ist es wichtig, den Mitarbeitern freundlich zu begegnen. Darüber hinaus gibt es immer wieder gemeinsame Aktivitäten, wie etwa Grillabende.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärken sehe ich in der Tatsache, daß wir stets am Puls der Zeit sind, frühzeitig Markterfordernisse erkennen und in unserer Zusammenarbeit mit großen Firmen.
Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich behandle meine Mitbewerber fair, wir halten ständigen Kontakt zueinander und unterstützen einander gegebenenfalls.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin geistig ständig mit meiner Firma beschäftigt und arbeite etwa 60 Stunden in der Woche. Wenn ich Urlaub mache, benötige ich fünf Tage, bevor ich abschalten kann.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Für Fachlektüre reserviere ich mir etwa drei Stunden im Monat.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man soll eine positive Einstellung zur Arbeit haben. Wer sich selbständig macht, soll nicht von Anfang an den Chef hervorkehren, sondern Verständnis für seine Angestellten und die von ihnen geleistete Arbeit entwickeln.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich spekuliere damit, mir ein zweites Standbein in Form einer Filiale in einem Ballungszentrum zu schaffen. Ich bin jedoch noch nicht ganz entschlossen, die Bequemlichkeit aufgeben zu wollen, daß ich hier in Alkoven nur fünfzig Meter von meinem Wohnhaus entfernt arbeite.
Ihr Lebensmotto?
Der Weg ist das Ziel.