Zum Erfolg von Inge Membier
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, in meiner Zweigstelle eine positive Bilanz zu erstellen. Zu meinem persönlichen Erfolg zähle ich, daß meine Mitarbeiter gerne bei mir arbeiten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich war als Frau mit meinen 28 Jahren relativ jung, als ich für diese verantwortliche Stelle ausgewählt wurde. Da ich nur Schalter- und Kassadienst vorzuweisen hatte, war es für mich ein großer Vertrauensvorschuß, die verantwortliche Stelle einer Filialleiterin zu erlangen. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg war sicherlich, daß ich mich sehr mit der BAWAG identifiziere und privat vieles hintanstellen konnte.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Grundsätzlich gehe ich auf alle beruflichen Herausforderungen zu und strebe danach, alle Probleme positiv zu lösen. Wir sind ein Dienstleistungsbetrieb und haben mit vielen Menschen zu tun, daher kann man alle Herausforderungen nur mit einer positiven Einstellung in Angriff nehmen. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich glaube nicht, daß ich als Frau in meiner Position Schwierigkeiten gegenüber stehe. Natürlich habe ich einen Haushalt mit Mann und Kind zu versorgen, aber mein Mann hilft mir sehr, obwohl er ja auch berufstätig ist.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mit der Übernahme der Filiale in Berndorf merkte ich, daß ich imstande bin, erfolgreich zu arbeiten. Schon beim Aufbau dieser Filiale, in den ich maßgeblich integriert war, fühlte ich mich erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine erfolgreichste Entscheidung war, in die BAWAG einzutreten und in weiterer Folge den Aufbau der Filiale Berndorf.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meinem ehemaligen Vorgesetzten, Herrn Direktor Treiber, inzwischen in Pension, bin ich sehr verbunden für seinen Zuspruch zur Filialübernahme. Er schickte mich eine Woche nach meiner Vorsprache um eine neue Position zum Assessment-Center, wo meine Person und meine Führungsqualitäten ausgeleuchtet wurden. Nach diesem Check trat man mit dem Jobangebot als Filialleiterin an mich heran. Für meine Arbeit und mein praktisches Wissen danke ich der Filiale Wiener Neustadt. In der BAWAG Baden, wo ich praktisch auf die Filialleitung vorbereitet wurde, erwarb ich weitere Voraussetzungen zur Filialleiterin, dort unterstützte mich Herr Prok. Klemsch, der mich auch noch in Berndorf beriet, wenn ich Fragen hatte. Ich konnte ihn jederzeit mit Problemen oder Fragen konsultieren.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Meine Kunden sehen in mir eine kompetente, freundliche Beraterin. Die Mitarbeiter erkennen mich als kompetente, wenn auch nicht immer freundliche Chefin an. Sie wissen aber alle, daß ich immer zu ihnen stehe.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Gute und verläßliche Mitarbeiter spielen eine sehr große Rolle, da ich allein nicht für den Erfolg verantwortlich zeichnen kann. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Mitarbeiter müssen intelligent und lernwillig sein. Sie bewerben sich meist gleich nach dem Schulabschluß und werden in einer Probezeit getestet. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Stärken liegen in der kompetenten Beratung, der Konditionsgestaltung und im freundlichen Umgang mit den Kunden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich kann Berufs- und Privatleben sehr gut vereinbaren, das Wochenende gehört der Familie. Unter der Woche muß ich oft Abendtermine wahrnehmen, ich habe aber einen Mann, der mich in meiner Position voll unterstützt. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Für die Weiterbildung wende ich eine Woche jährlich auf, außer es gibt außertourliche neue Programme. Ich besuche banktechnische und auch persönlichkeitsbildende Seminare.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Für die nächste Generation ist mein Rat, ständig zu lernen, eine fundierte Ausbildung anzustreben und von Anfang an einen Beruf zu erlernen, der Freude macht. Stete Weiterbildung in Kursen oder Seminaren ist heute unerläßlich, um im Beruf zu reüssieren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mit meiner Filiale in Berndorf expandieren und einen oder zwei Mitarbeiter zusätzlich einstellen, da bereits geplant ist, die Filiale zu vergrößern. Ich möchte in Berndorf die Filiale so lange wie möglich erfolgreich weiter leiten. Mehr will ich nicht erreichen, weil ich mir mit Rücksicht auf die Familie und auch auf meine Freunde zeitlichen Freiraum erhalten möchte.