Zur Karriere von Günther Punzenberger
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der HAK-Matura begann ich 1987 das Studium der Wirtschaftsinformatik, das ich kurz vor dem Abschluß im Jahre 1992 unterbrach, um den Präsenzdienst abzuleisten. Beim Bundesheer lernte ich meinen späteren Vorgesetzten kennen. In diesem Betrieb, einem Handelspartner von IBM im Hard- und Softwarebereich, hatte ich die Positionen des Accountmanagers sowie des Leiters der Vertriebsabteilung inne. In der Anfangsphase mußte ich aufgrund des kleinen Teams auch im administrativen Bereich viel leisten, doch auch in technischer Hinsicht konnte ich mir weitreichende Kenntnisse aneignen. Im Jahr 1994 beschäftigte dieses Unternehmen bereits zwölf Mitarbeiter, als ich mit meinen jetzigen Partnern Mag. Friedrich Wiltschko, zuständig für allgemeine Geschäftsführung und Softwareentwicklung, und Dipl.-Ing. Gottfried Pössl (Dienstleistungsbereich), die ILS Gruppe (Information Technology and Information Systems) gründete. Mein Aufgabengebiet liegt dabei vorrangig im Vertrieb, wobei die ILS GmbH funktionell eine Holdingaufgabe erfüllt. Ursprünglich war das Unternehmen zum Zweck der Softwareentwicklung gegründet worden, wobei auch der Handelsbereich für Hardware und Standardsoftware immer größere Bedeutung erlangte. Unser erster Auftraggeber für das Paketabrechnungssystem war General Parcel Österreich, 1995 folgte auch der Branchenriese EXAPAC in Frankreich. Seit diesem Jahr führen wir auch eine Niederlassung in Straßburg, die ILS France. In anderen Bereichen konnte ich Kunden aus meiner vorhergehenden Tätigkeit akquirieren. Heute sind wir mit 70 Mitarbeitern der größte Businesspartner von IBM in Österreich in den Bereichen UNIX, Storage und Großrechnersysteme. Unsere speziellen Softwarepakete, das sämtliche administrativen und finanztechnischen Anforderungen für Paketdienste und Speditionen abzudecken vermag, heißen cargoNET und parcelNET. Mit Hilfe eines speziellen Systems bieten wir unseren Kunden die Möglichkeit, umsatzorientiert für das Produkt zu zahlen, was dabei hilft, die Belastung hoher Anschaffungskosten zu reduzieren. Wir bieten auch Produkte für den gewerblichen Endkunden unseres Speditions- oder Paketdienstkunden an. Generell verfolgen wir die Strategie, nur mit einem Kunden pro Land zu arbeiten, da unser Produkt dem Käufer einen Vorteil am Markt bringen soll. Unser französischer Partner EXAPAC bewegt bis zu 160.000 Pakete am Tag, weiters können wir auf Kunden in Slowenien und in der Slowakei verweisen. Derzeit bemühen wir uns gemeinsam mit der österreichischen Post um Akquisitionen in Ungarn und Kroatien. Im Zuge von Übernahmen kleiner privater Paketdienste durch die Österreichische Post soll unsere Software zum Einsatz kommen. Weiters verfolgen wir derzeit ein Pilotprojekt für die Österreichische Post zur Verfolgung eingeschriebener Briefe. Sollte es im Dezember zu einem Abschluß kommen, werden sämtliche Postämter österreichweit an unser System angeschlossen. Ende 2002 haben wir auch die Firma myCon IT GmbH aus Wien übernommen. Diese bietet für SAP-Anwendungen Beratungsdienstleistungen an. Unsere Kunden sind namhafte Unternehmen aus verschiedenen Branchen, unter anderem BMW Steyr GmbH, Gebietskrankenkasse Oberösterreich, Fernwärme Wien, Mayr-Melnhof AG, Linz AG, Zumtobel AG, usw. sowie auch die Großhandelsketten Meindl AG, OMV und Spar. Unser Gesamtumsatz beträgt 45 Millionen Euro.