Zum Erfolg von Eva-Maria Juschitz
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, glücklich und zufrieden zu sein und mir jeden Tag in der Früh mit gutem Gewissen ins Auge blicken zu können. Beruflich sehe ich den Erfolg, wenn sich meine Schüler und meine Lehrer in unserer Schule wohl fühlen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin stolz, einen sehr eigenständigen Weg in meinem Leben gegangen zu sein, immer Ziele vor Augen gehabt und verwirklicht zu haben und meinen Weg nicht auf Kosten anderer gemacht zu haben.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Der Grundstein zu meinem Erfolg lag bereits im Elternhaus, ich konnte dort immer Kraft schöpfen und bekam immer Unterstützung und Zuneigung. Ich habe eigentlich die erzieherische Arbeit meiner Eltern an mir nun an meinen Schülern weitergeführt.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Um erfolgreich zu sein, hat es eine Frau nicht schwerer als ein Mann. Erfolgreich zu leben, ist eine andere Frage.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mein erstes Erfolgserlebnis war, als ich die Matura geschafft hatte, obwohl ich von der Hauptschule kam. Als Lehrerin waren es kleine Erfolge, die mich auf meinem Berufsleben gestärkt haben und mir das Gefühl gaben, daß ich mit meiner Arbeit nicht nur für mich erfolgreich war, sondern auch den mir anvertrauten Schülern vieles auf ihren Weg mitgeben konnte. Die Bestellung zur Direktorin war ein schöner Erfolg, da ich nach langer Wartezeit überraschend diese Position bekam.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
In meinem Elternhaus wurden mir kontinuierliche Arbeit beigebracht und stets meine Erfolge gelobt. Im beruflichen Bereich war es Frau Pikel, meine Chefin an der Volksschule in der Natorpgasse im 22. Bezirk, an der ich 15 Jahre unterrichtete, die mir immer die perfekte Lehrperson vorlebte und mich in vieler Hinsicht förderte.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Was mich an der heutigen Schulsituation stört, ist, daß auf Grund vieler anderer Einflüsse das Kind sehr weit in den Hintergrund rückt. Für mich haben Kinder immer erste Priorität, was ich aber im allgemeinen leider nicht erfahren kann.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Die Rückmeldungen, die ich bis jetzt habe, sind positiv. Meine Lehrer sehen mich als zielstrebig und ich erfahre viel Zuneigung.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen eine große Rolle, denn ich kann die Dinge, die ich mir vornehme, nur mit Hilfe meiner Mitarbeiter umsetzen und an die Kinder herantragen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
An unserer Schule wird das Kind als Einzelindividuum, also als Mensch, wahrgenommen, und seiner Individualität wird in allen Bereichen absolut Rechnung getragen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Im ersten Jahr meiner Tätigkeit als Direktorin kam meine Familie sicher zu kurz, da ich viel neu auf mich zukommende Arbeit bewältigen mußte. Jetzt allerdings merke ich, daß vieles schon selbstverständlich wurde und mir mehr Freizeit für die Familie zukommt. Es ist immer eine Sache des Planens und des Setzens von Prioritäten, damit Beruf und Privatleben gut vereinbart werden.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Für die Bestellung zum Schulleiter müssen wir Stunden nachweisen, die wir innerhalb der ersten vier Jahre besucht haben. Dieses Kontingent erfüllte ich bereits, bevor ich Schulleiterin wurde. Ich kann mich jetzt Themen widmen, die mir persönlich wichtig sind, wie Kommunikationsseminaren oder Führungsteam- oder persönlichkeitsbildende Seminaren. Außer dem Kontingent, das uns vom Stadtschulrat zur Verfügung gestellt wird, berechne ich dafür zehn Tage pro Schuljahr und eine gewisse Zeit in den Ferien.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Für mich steht die Herzensbildung der Menschen an allererster Stelle. Wem diese in die Wiege gelegt wurde, für den ergeben sich andere Dinge ganz von selbst.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich will in erster Linie meine berufliche Tätigkeit als Direktorin gut gefestigt fortführen. Ich möchte eine Schule entwickeln, die kindgerecht ist und den Umweltanforderungen der heutigen Zeit gerecht wird.