Zum Erfolg von Angelika Balak
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ein Kunde unseren Salon abgespannt betritt und entspannt und strahlend lächelnd wieder verläßt, ist das für mich Erfolg. Ebenso wenn eine graue Maus nach einer Farb- und Stilberatung unser Geschäft als selbstsichere Person verläßt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Noch nicht ganz, denn ich weiß, daß noch mehr in mir steckt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Wesentlich ist, daß ich bin, wie ich bin. Glücklich, zufrieden und erfolgreich kann man nur sein, wenn man zu sich selbst steht. Das versuche ich zu leben, und es hebt die Erfolgschancen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Mit Freude, denn ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag. Man sollte sich auch eingestehen, wenn man Fehler macht, und sich erlauben, Fehler zu machen. Fehler sind dazu da, um daraus zu lernen.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ja, leider wird Frauen noch immer vieles erschwert. Schon bei Behörden- und Bankwegen merkt man, daß man von Männern viel skeptischer betrachtet wird, vielleicht weil sie Angst vor uns Frauen haben.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ab dem Zeitpunkt, als ich einsah, daß ich auch Fehler haben und Fehler machen darf. Niemand ist perfekt, und niemand ist fehlerlos.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität. Man kann von jedem Menschen etwas lernen, aber immer zu kopieren kann nicht funktionieren, denn eine Kopie bleibt immer eine Kopie.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Mutter hat mich geprägt. Sie hat viele Berufe ausgeübt, in denen sie nicht glücklich war, bis sie ins kalte Wasser gesprungen ist und das begonnen hat, was ihr Spaß machte, nämlich die Schönheitspflege. Das hat meinen beruflichen Werdegang sehr geprägt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Grenze zwischen dem Bereich, der den Arzt betrifft, und dem Bereich, der die Schönheitspflegerin betrifft, sollte nicht verschwimmen. Viele Menschen fahren in die angrenzenden Länder in den Osten aufgrund der niedrigeren Preise. Die Qualität ist jedoch dort oft nicht gegeben, und es entstehen oft irreparable Schäden. Die Schönheitspfleger sollten nur an der obersten Hautschicht arbeiten, alles andere ist Sache des Arztes. Leider wird das oft nicht so gehandhabt. Was ich sehr schade finde, ist, daß speziell in Österreich in unserer Branche Männer fast keine Chance haben. In anderen Ländern ist das nicht so, auch nicht in Deutschland, aber in Österreich ist die Schönheitspflege in weiblicher Hand.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine sehr große Rolle. Wir sind in unserem Salon ein Team, es gibt auch nichts, was ich von Mitarbeitern verlange, das ich nicht auch selbst mache.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Unterschiedlich, zum Beispiel mit einem schwierigen Kunden. Nach dem Motto Man muß sich nur trauen. Vertrauen und ist erfahrungsgemäß die beste Motivation für Mitarbeiter.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es ist in meiner Branche schwierig, sich abzugrenzen, deshalb muß man Grenzen ziehen. Hundertprozentig funktioniert das jedoch ohnehin nicht.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?
Sehr viel, denn in unserer Branche muß man sich ständig weiterbilden. Es kommen ständig neue Produkte auf den Markt, die man kennen muß.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte gut zuhören können und an sich selbst glauben. Herausforderungen muß man annehmen, man darf keine Angst davor haben. Mehr als schiefgehen kann es nicht, man lernt jedoch auf jeden Fall daraus und kann später eine Herausforderung wieder neu annehmen. Auch kleine Schritte sind Erfolge. Als Aufgabe der Schule erachte ich es, zu vermitteln, daß es nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten gibt. Früher wurde einem nichts geschenkt, heute nicht, und auch in Zukunft wird es nicht so sein. Ohne eigenem Zutun kann es nicht funktionieren, wenn man jedoch die Herausforderungen annimmt, wird man auch Erfolg haben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, gesund zu bleiben. Ich möchte mich nicht unter den Druck setzen, zu einem bestimmten Zeitpunkt etwas Bestimmtes erreicht haben zu müssen, ich brauche einen Spielraum. Die Ziele, die man sich setzt, sollten realistisch und erreichbar sein.
Ihr Lebensmotto?
Lebe den Tag.