Zum Erfolg von Astrid Bayer-Hraby
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich Träume und Wünsche umsetzen zu können; so darzustellen, daß auch andere Menschen daran teilhaben können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, das dokumentiert sich auch in der Entwicklung meiner Stücke, die ja auch immer gehaltvoller werden, ebenso wie sich die Beliebtheit der Werkschau immer mehr einstellt. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend ist, was mir sehr oft zum Vorwurf gemacht wird, meine Willensstärke. Ebenfalls ausschlaggebend und von vielen bestätigt, ist mein Blick fürs Wesentliche, sowie mein Versuch, meiner Umwelt ein Wohlgefühl und keinen Zwang zu vermitteln. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Im künstlerischen Bereich nicht, aber ist man als Frau im künstlerischen Bereich erfolgreich und hat man noch das Glück, nicht häßlich zu sein, dann wird leider noch immer die Promotion der Weiblichkeit und nicht das Fachkönnen als Erfolgsursache in den Mittelpunkt gestellt. Um so mehr, als es in der Sparte des Modernen Tanzes sehr viele freizügige Situationen gibt, doch liegt es in der Verantwortung jedes Choreographen, hier ethische Grenzen zu setzen und mit Medien und Videomaterial äußerst achtsam umzugehen - Nacktheit muß nicht anstößig sein.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das begann schon mit der Koordination des schulischen Alltags und der Ballettschule sowie mit dem Zuhause - es gelang mir immer wieder, in allen Bereichen und zur entsprechenden Zeit ansprechende Leistungen zu bringen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Das war sicherlich der Einstieg in die choreographische Arbeit - da ich als Tänzerin bereits bekannt war, konnte ich auch mit meinem Solodebüt als Choreographin sehr gut reüssieren.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Es erfüllte mich mit Stolz, als bei meinem Solo – Debüt die Beginnzeit verschoben werden mußte, weil der Andrang an den Kassen derartig groß war, daß der Publikumseinlaß nicht zeitgerecht abgeschlossen werden konnte. Das Theater war zum Bersten voll und es herrschte eine Bombenstimmung im Saal - soweit die wichtigste Anerkennung, jene durch das Publikum. Ganz wichtig ist auch die Anerkennung der Förderer und Kritiker, aber die Anerkennung von den Kollegen ist etwas ganz Besonderes und wird immer und für jeden Künstler einen besonderen Stellenwert haben.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ein Problem ist die gesellschaftliche Rechtsdiskrepanz zwischen den Künstlern an festen Häusern und den freischaffenden Künstlern. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Sie müssen genuine Ambitionen haben, andernfalls sind sie zum Scheitern verurteilt, und ich habe gelernt, dann möglichst freundschaftlich, aber rasch abzubrechen und nicht lange zu versuchen, etwas zu retten. Weitere Kriterien sind Fachkönnen, Flexibilität in der Kommunikation, Selbständigkeit und künstlerische Kreativität.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Motivation erfolgt bereits in den Vorgesprächen zu einem Projekt, denn hier wird die Linie des Projekts festgeschrieben, die Ziele werden definiert und die einzelnen Bedürfnisse und Wünsche, soweit möglich, befriedigt. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Stärke unseres Unternehmens ist die Liebe aller Mitarbeiter zur Sache und damit die Qualität, sowohl die kunstgewerbliche als auch die organisatorische, beide sind unsere Stärken.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Familie besteht aus meinem Mann und vier Katzen, und die lassen sich alle sehr gut mit meiner künstlerischen Tätigkeit vereinbaren. Es müssen Abstriche im familiären Bereich gemacht werden, ich mache aber ebenso Abstriche bei meiner Arbeit.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte eine künstlerische Zusammenarbeit von Choreographen, auch aus meiner Generation, erreichen. Ein anderes Ziel ist die Weiterführung der Dinge, die wir jetzt schon machen - daß sowohl räumlich als auch finanziell weiterhin die Möglichkeit bestehen bleibt.