Zum Erfolg von Hans Peter Parisch
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, gut zu leben, mit meinen Mitarbeitern gut auszukommen und mir einen guten Namen mit gutem Ansehen zu verschaffen. Die Freude an meinem Beruf ist sehr wichtig für mich.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin stolz darauf, daß ich meine langjährigen Mitarbeiter halten konnte, die ältesten sind schon 30 Jahre in meiner Firma, und daß ich meinen Kundenstock halten und erweitern konnte. VW und Audi führen Verkaufswettbewerbe durch, bei denen ich immer sehr gut abschneide. Wir sind als Kleinbetrieb in Laa an der Thaya sehr stark, was ich als Erfolg werte.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg war und ist mein absoluter und ständiger Arbeitseinsatz. Auch außerhalb der Dienstzeit muß ich immer erreichbar sein, für mich gibt es meist 50- bis 60-Stundenwochen. Als Autoverkäufer muß ich in meiner Kundenbetreuung sehr flexibel sein.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Jeder Herausforderung stelle ich mich sofort, es gibt in unserer Branche ständig Veränderungen, wer diese versäumt, gerät ins Hintertreffen. Es gibt neue Modelle und in der Werkstatt ständig Änderungen am Computersektor. Ich sehe das als nicht endenden Schulungsprozeß an, dem wir uns stellen müssen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich ins Geschäftsleben eintrat und bei meinem Vater nach und nach mehr Verantwortung übernahm, empfand ich mich als erfolgreich. Mein Vater ließ mir größtenteils freie Hand und zog sich langsam zurück, so daß ich die Verantwortung übernahm. Die ersten fünf Jahre nach der Übernahme im Jahr 1988 erwiesen sich als harte Zeit, erst in den letzten Jahren stimmten die Umsatzzahlen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
1998 schlossen wir mit dem Autohaus Wiesinger in Mistelbach eine Kooperation, die sehr wichtig war, um diesen Standort zu sichern. Kleine Betriebe gehen oft unter gegenüber den Großkonzernen, daher ist ein zweiter Stützpunkt absolut wichtig.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Vorbilder waren mein Vater und mein Onkel, die gemeinsam im Jahr 1968 dieses Autohaus in Laa an der Thaya gründeten. Mein Großvater besaß bereits in Poysdorf ein Autohaus, das mein Vater und mein Onkel übernahmen und 1968 in Laa als zweites Standbein ebenfalls ein Autohaus gründeten. Den Betrieb in Poysdorf gibt es zwar noch, aber das sind nun zwei getrennte Firmen. Seit dem Tod meines Onkels ist dort ein Geschäftsführer eingesetzt. Mein Vater wird mir immer Vorbild bleiben, da er verschiedene Krisen im Autogeschäft erfolgreich überwand und mir den Weg in dieses Geschäft wies.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die Gewinnspannen in unserer Branche sind sehr gering. Generell müssen wir damit rechnen, gar nicht mehr vom Autoverkauf zu profitieren. Durch die im Oktober eingeführte Gruppenfreistellungsverordnung wurden für uns die Rabatte generell gekürzt. Dadurch bekommt der Kunde auch weniger Rabatte. Seit Jahren kämpfen wir in der Branche um höhere Gewinnspannen, der Verdienst liegt eigentlich nur mehr in der Werkstätte und dem Gebrauchtwagenhandel.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Es wird allgemein anerkannt, daß ich schon viel in den Jahren der Selbständigkeit erreichen konnte. Ich komme mit den Lieferanten sehr gut aus. Ich werde als unternehmungslustig und offen eingeschätzt und bin in meinem Freundeskreis sehr beliebt.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Meine Mitarbeiter sehen in mir den Vorgesetzten, der ihnen sehr viel Freiraum gewährt und ihnen die meisten Entscheidungen selbst überläßt. Ich lasse meinen Mitarbeitern ihren Spielraum, den sie brauchen, daher sind meine Leute gern und schon jahrelang bei mir. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Stärke liegt in der Kundennähe. Als Kleinbetrieb können wir viel mehr und persönlicher auf die Kunden eingehen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es gelingt mir, die Wochenenden für private Unternehmungen frei zu halten. Mein Sohn ist ein wichtiger Faktor in meinem Leben, daher verbringe ich die Wochenenden meist mit ihm. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Weiterbildung ist in meinem Beruf äußerst wichtig, ich kann dafür mindestens zwei bis drei Wochen jährlich veranschlagen. Ich besuche produktspezifische Schulungen von VW und Audi, Kurse der Wirtschaftskammer und der Interessengemeinschaft der Laaer Wirtschaft, zum Beispiel über die Osterweiterung oder seinerzeit anläßlich der Umstellung auf den Euro. Auch meine Mitarbeiter werden regelmäßig geschult Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Junge Menschen müssen äußerst flexibel sein, die laufende Schulung ist wichtig, sie müssen ständig auf dem letzten Stand der Entwicklung sein, Fremdsprachen beherrschen, wahrscheinlich wird Tschechisch für die Osterweiterung sehr wichtig sein, China wird wahrscheinlich der große Markt, wo die Autos die Straßen noch nicht so überfluten wie bei uns. Das wichtigste ist, guten Kontakt mit den Leuten zu pflegen und laufend Schulungen zu absolvieren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich plane, im nächsten Jahr einen großen Schauraum zu bauen, in dem wir die auszustellenden Fahrzeuge überdacht präsentieren können. Das wird sicherlich eine große Investition. Ich könnte mir auch vorstellen, noch eine Filiale zu errichten, möglicherweise in Tschechien. Aber dieses Vorhaben setzt eine gute Auftragslage voraus.Ihr Lebensmotto: Beginne jeden Morgen mit einem Lächeln.