Zum Erfolg von Willibald Köfer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich, wenn man seine Gedanken in seiner Profession umsetzen kann. Erfolgreich wird man, wenn man sich von der Masse abheben kann und einen Namen erarbeitet, mit dem die Kunden Qualität bei Produkten und Dienstleistungen verbinden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe die Firma vor sechs Jahren als Geschäftsführer übernommen. Es ist eine große Aufgabe, ein solches Unternehmen zu leiten.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Seit der Lehre und durch die Strenge meines Großvaters habe ich Respekt vor der Arbeit sowie Eigendisziplin entwickelt. Ich trage die Verantwortung für 42 Mitarbeiter und deren Familien.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche immer, eine Alternative zum Gewohnten und zum Bisherigen zu suchen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ab etwa zwei bis drei Jahren nach Beginn meiner Geschäftsführertätigkeit. Da sah ich, daß ich fähig war, das Unternehmen gut zu führen und daß auch die Umsetzung meiner Ideen funktionierte.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es war das Beste für mich, die Schule in Graz zu absolvieren. Dort wurden mir die Augen geöffnet, was man alles machen kann. Meine Lust und Neugier auf mehr wurden geweckt, und vor allem lernte ich dort auch noch meine Frau kennen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität ist eindeutig besser, weil man sich dadurch am Markt abhebt und den Kunden gegenüber präsentieren und positionieren kann, besonders wenn man eine Marktnische findet.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Geprägt haben mich mein Großvater - er hat das Fundament gelegt - und mein Schwiegervater, der eine liberale Einstellung und viel Fingerspitzengefühl im Geschäftsleben und viel Großzügigkeit gegenüber Kunden und Mitarbeitern an den Tag legte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die schönste Anerkennung ist, wenn ein Kunde anruft und lobend über das Gesamtwerk spricht.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Wertigkeit der Arbeit eines Tischlers wird von den Kunden zuwenig geschätzt und honoriert. Ein guter Tischler muß handwerklich begabt sein, technisches Verständnis haben und sich in der Lacktechnik genauso auskennen wie in der Elektrotechnik und mit Beschlägen. Man braucht Phantasie und gutes Vorstellungsvermögen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Neue Mitarbeiter werden nach ihrer Einstellung zur Arbeit und nach ihrer Kompetenz ausgewählt, sie müssen genauso flexibel sein, wie sich das Unternehmen präsentiert.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir machen Quartalsbesprechungen, wo alle Probleme auf den Tisch kommen, und wir unternehmen mit den Mitarbeitern sehr viele Aktivitäten, wie alle zwei bis drei Jahre einen viertägigen Betriebsausflug. Wir sind auch großzügig, wenn jemand etwas braucht.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Sie sehen mich als sehr toleranten, aber bestimmenden Menschen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind ein Unternehmen, das gesamtheitlich Qualität anbietet und dementsprechende Dienstleistungen für den Kunden vollbringt.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir beobachten die Konkurrenz, aber machen uns nicht viel Kopfzerbrechen. Wir versuchen, unseren eigenen Weg zu gehen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das ist schwierig, ich arbeite zwischen 50 und 60 Stunden in der Woche. Mittags nehme ich mir eine Stunde Zeit für die Kinder.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Für Fortbildung verwende ich etwa zwei Wochen im Jahr, ich will dabei auch den Kopf frei haben, um auf andere Gedanken zu kommen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Für junge Menschen ist es wichtig, zu sich selbst ehrlich zu sein. Sie sollen sich fragen, ob sie einen Beruf wirklich erlernen wollen, und diesen dann mit Beständigkeit und Ehrgeiz verfolgen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte, daß wir unter dem Namen Lehner ein Begriff für Innovation, Qualität und Dienstleistungen werden und am Vorhangschienensektor unsere Innovationsstärke erhalten. Außerdem möchte ich mich mit 55 Jahren mit gutem Gewissen aus dem Geschäft und dem Unternehmensstreß zurückziehen, wie das mein Schwiegervater ebenfalls praktiziert hat.