Ing. Josef Pleil

Profil

Zur Person

Titel:

Ing.

Vorname:

Josef

Nachname:

Pleil

Geboren am:

28.11.1949

Geboren in:

Wolkersdorf

Eltern:

Richard und Barbara

Kinder:

Josef, Christian und Richard

Partner:

Verheiratet mit Waltraud

Hobbys:

Musik

Sonstige geschäftliche Tätigkeiten:

Aufsichtsratsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung; Vorsitzender der Weinmarketinggesellschaft sowie der dazugehörigen Töchterfirmen; Vizepräsident der Niederösterreichischen Landwirtschaftskammer.

Service

Josef Pleil

Pleil

Zur Karriere

Zur Karriere von Josef Pleil

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule absolvierte ich eine zweijährige Ausbildung als Weinbaulehrling und besuchte auch die Berufsschule, In der Folge maturierte ich 1969 an der Höheren Bundeslehranstalt für Wein und Obstbau. Anschließend wollte ich mir die Welt anschauen und arbeitete in der Zentralkellerei Breisach, einer der größten Kellereien Europas, wo ich ein Gefühl für Mengen und Dimensionen bekam. Später meinte ich, die Welt verbessern zu müssen, deshalb absolvierte ich das Lehrerseminar für den Landwirtschaftlichen Lehrberuf und war 15 Jahre lang als Weinbaulehrer an der Weinbauschule in Mistelbach tätig, um junge Winzer bis zur Meisterprüfung auszubilden. Dort war ich auch Leiter des Weinbauversuchsgutes, wodurch ich in Zusammenarbeit mit der BOKU Wien viele Versuche durchführen konnte. Mittlerweile hatte ich auch den Weinbaubetrieb meiner Eltern übernommen, den ich als Nebenerwerbslandwirt betrieb. Aufgrund dieser Tätigkeit war ich Mitglied der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, und weil ich mich immer engagierte, wurde ich 1980 zum Landeskammerrat gewählt. Im Zuge des Weinskandals 1986 kam mir mein Image als Weinfachmann zugute, und ich wurde dazu auserkoren, die Weinwirtschaft neu aufzubauen und wurde Kammervizepräsident in Niederösterreich und ab 1990 außerdem Österreichischer Weinbaupräsident. Das war der Startschuß dafür, 1987 mit staatlichem Input die Weinmarketinggesellschaft zu gründen. Damals war ich beauftragt, unserem Wein wieder ein besseres Image zu verleihen und neue Märkte zu erschließen. Als Zulieferfirma gründeten wir eine Tochterfirma, das Weininstitut, das Accessoires für das Weinmarketing liefert. Wir erkannten, daß man die Winzer auch besser schulen muß, und gründeten die Weinakademie Österreich, wo wir Seminare für private Winzer bieten, wie auch für alle anderen, die mit Wein zu tun haben. Der Background dazu ist der Bundesweinbauverband, mit dem wir die gesetzlichen Grundlagen erarbeiten. Der Weinbauverband ist eine Teilorganisation der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern. Seit dem Weinskandal haben wir 16 Weingesetznovellen beantragt, die Weingebiete neu geordnet und uns im Weingesetz an Europa angepaßt. Der nächste Schritt war die Einbindung von Top-Winzern in die Weinwirtschaftspolitik, daher gründeten wir das nationale Weinkommitee, das seinen Sitz in der Bundeswirtschaftskammer hat und dessen Vorsitz ich übernommen habe. Dieses Weinkomitee besteht aus regionalen Zusammenschlüssen und wurde mittlerweile ein hochdemokratisches Vorzeigemodell in Europa. Da es unseren Weinbauern meist an betriebswirtschaftlichen Kenntnissen mangelt, bewirkte ich die Gründung der VinoHAK, an der zukünftige Winzer gleichzeitig eine wirtschaftliche Ausbildung erhalten. Außerdem wird im Herbst 2004 an der BOKU Wien ein Bakkalaureatstudium mit dem Thema Önologie und Weinmarketing entstehen.

Zum Erfolg

Zum Erfolg von Josef Pleil

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Bei mir steht an erster Stelle ein Ziel, und das erreiche ich nur, wenn ich erfolgreich in der Umsetzung bin. Erfolg ist daher die Bestätigung der geleisteten Arbeit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, denn ich konnte in den letzten Jahren sehr viel umsetzen und bewegen und habe es geschafft, die Weinwirtschaft wieder auf Vordermann zu bringen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für die erfolgreiche Umsetzung meiner Ideen waren Seilschaften, also gute Kontakte zu Persönlichkeiten, die ich meist schon seit meiner Jugend kannte. Ohne diese Zusammenarbeit wäre die Umsetzung nicht möglich gewesen. In einem politischen Apparat muß jedes Rad stimmen und zusammenspielen, das ist der wesentliche Garant für erfolgreiche Innovationen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gab im Laufe meiner Karriere viele Persönlichkeiten, die ich schon seit meiner Jugend kenne und die sich heute in einflußreichen Positionen befinden. Hätte mich Rudi Schwarzböck beispielsweise nicht in die Niederösterreichische Landwirtschaftskammer geholt, wäre vieles nicht möglich gewesen. Weiters beeinflußte der ehemalige Niederösterreichische Bauernbundobmann Maurer meinen Werdegang sehr, weil er für die jungen Heißsporne immer viel übrig hatte und mich als Kandidat in den Bauernbund brachte.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es geht in dieser Szene nur mehr um Qualität - um allumfassende Qualität, die ganz vorne beginnt. Weinbau ist eine Kultur, die im Gegensatz zum Ackerbau dazu gezwungen ist, sich viele Jahrzehnte am selben Grundstück zu befinden, weil Lage und Hangneigung wesentliche Qualitätsfaktoren sind. Daher führt die Qualität über die Auswahl des richtigen Bodens, die darauf passende Rebsorte, die perfekte Bearbeitung während des Jahres über die betriebshygienischen Voraussetzungen bis zur Vermarktung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Auf der wirtschaftlichen Ebene müssen wir gemeinsam mit den regionalen Komitees, die mittlerweile gut arbeiten, für jedes Gebiet den regionaltypischen Qualitätswein finden. Weiteres steht die Öffnung der Ostgrenzen an: aufgrund einer Marktstudie erkannten wir, daß die Tschechen wegen ihres ähnlichen Geschmackes wie die Österreicher unsere nächste Marktchance sind. Außerdem wird die Landwirtschaft in den nächsten Jahren einem enormen Strukturwandel unterliegen - heute sind Weinbetriebe zehnmal so groß wie vor 30 Jahren, dazu gehören Vermarktungsstrukturen, die den heutigen Anforderungen entsprechen, darüber hinaus müssen wir diese Strukturen weiter vergrößern, um wettbewerbsfähige Weingüter zu erschaffen.

Mitgliedschaften

Mitgliedschaften:

Blasmusik-Obmann des Bezirkes Mistelbach, Europäische Weinritterschaft.

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