Zum Erfolg von Helmut Wildhack
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Der Begriff Erfolg ist für mich nicht relevant, ich weiß nicht genau, was Erfolg eigentlich bedeutet. Vielleicht Zufriedenheit mit den eigenen Leistungen? Mir sind Gesundheit und Freizeit wichtig. Gesundheit ist nur bedingt zu beeinflussen, an Freizeit mangelt es bedauerlicherweise. Lebensqualität ist wichtig und sollte vor Erfolg kommen. Ich könnte mich allenfalls als erfolgreich bezeichnen, wichtiger ist es, daß ich mit meiner beruflichen und privaten Situation zufrieden bin. Ich übernahm eine damals bereits seit 20 Jahren bestehende Kanzlei und baute sie kontinuierlich aus. Daß ich diese Aufgabe gemeistert habe, ist zwar eine gewisse Leistung, fällt aber an und für sich unter die normalen Anforderungen in meinem Beruf.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Manche halten mich für erfolgreich, selbstkritisch sehe ich aber auch meine - wenn auch seltenen - Mißerfolge. Ich übe meinen Beruf bestmöglich aus und versuche Rückschläge zu vermeiden. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg und den unserer Kanzlei ist sicherlich, daß wir uns durchwegs bestmöglich für unsere Klienten einsetzen. Wir sehen uns als echten Dienstleistungsbetrieb, was bei vielen Unternehmen leider immer noch keine Selbstverständlichkeit ist. Wir erfüllen die Wünsche der Klienten möglichst rasch und gut. In diesem Sinne an Dritte weiterempfohlen zu werden, ist für unseren Erfolg von wesentlicher Bedeutung, manchmal hat auch der Zufall bei der Gewinnung eines prominenten Klienten eine Rolle gespielt. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Im Hinblick auf den Beruf des Patentanwalts sind diesbezügliche Überlegungen nicht sehr relevant. Wir arbeiten ohne allzu viel Freiraum nach Vorgaben und Regeln und halten uns an die Vorschriften und gesetzlichen Gegebenheiten, die wir zugunsten unserer Mandanten vernünftig und wenn möglich zu deren Gunsten auszulegen und zu nutzen haben. Dadurch stellt sich diese Frage in unserer Branche weniger. Originalität innerhalb dieses Rahmens ist allerdings im Zusammenhang mit der Ausarbeitung und Formulierung von Patent- und Markenanmeldungen durchaus ein nicht zu unterschätzender Vorteil.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Wir bewegen uns arbeiten innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen und müssen optimale Lösungen für unsere Mandanten finden. Insofern kann ich nicht von ungelösten Problemen unserer Branche sprechen. Das einzige, was mich stört und nicht in meiner Hand liegt, ist der Umstand, daß die Behörden bedauerlicherweise immer noch relativ langsam arbeiten.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Sofern verfügbar - nehme ich Personen mit einschlägiger Vorpraxis sowie jedenfalls guten Deutsch-, Englisch- und Computerkenntnissen auf.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Der wichtigste Motivationsfaktor in unserem Betrieb ist aus meiner Sicht das mitarbeiterfreundliche Betriebsklima, ergänzt durch die relativ hohen Gehälter aufgrund der Tatsache, daß die Tätigkeiten unserer Mitarbeiter ein Spezialgebiet betreffen und dafür spezielle Kenntnisse haben bzw. erwerben müssen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Das Patentrecht und die gewerblichen Schutzrechte überhaupt stellen eine Art Geheimwissenschaft dar, in der sich nur relativ wenige Leute auskennen. Das Scheidungsrecht zum Beispiel ist da wesentlich präsenter. Die Stärke unseres Unternehmens liegt in der Spezialisierung auf eben dieses Patentrecht sowie auf alle Aktivitäten in Bezug auf das Gebrauchsmuster-, Marken- und Musterrecht für Österreich und international.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Bestehende Klienten bzw. Kunden verlieren wir kaum, an unsere „Konkurrenz“, wir nehmen an, daß dies der Fall ist, weil die Klienten mit unserer Arbeit zufrieden sind. Nur wenn – was allerdings äußerst selten der Fall ist und sein darf - gravierende Fehler oder persönliche Probleme auftreten, entscheidet sich ein Mandant zu dem – insbesondere relativ arbeitsaufwendigen - Schritt eines Anwaltswechsels.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Zuerst einmal ist es notwendig, die erforderliche technische Ausbildung mit möglichst breitem und vielfältigem Wissen erfolgreich abzuschließen. Des weiteren gilt in unserer Branche: Je besser der Patentanwalt das einschlägige Recht und die gesetzlichen Vorschriften kennt, desto leichter hat er es im Beruf. Ferner muß man auf dem Laufenden bleiben, Veränderungen möglichst rasch wahrnehmen und darauf angemessen reagieren. Sprachkenntnisse sind für die internationalen Tätigkeiten in unserem ausgesprochen wichtig, vor allem Englisch und die „Ostsprachen“ gewinnen rasch an Bedeutung. Mehrere Sprachen zu sprechen, ist insbesondere für den Aufbau persönlicher Beziehungen zu ausländischen Kollegen und Behörden vorteilhaft.